Zusammenfassung
Afrika südlich der Sahara gilt als Verlierer der Globalisierung. Nach weit verbreiteter Ansicht droht der Kontinent, völlig vom Rest der Welt abgekoppelt bzw. — in der Fachsprache — marginalisiert zu werden. Aus dieser pessimistischen Sichtweise bestehen nach dem Ende des Ost-West-Konfliktes nur noch geringe, punktuell auf einige rohstoffreiche Länder wie Nigeria, Südafrika und die Demokratische Republik Kongo bezogene Interessen der westlichen Industriestaaten am schwarzen Kontinent. Von Interesse wäre der Kontinent allenfalls noch, wenn er im Sinne seiner „Chaosmacht“ sich zu einer Bedrohung für die Industriestaaten entwickeln würde — etwa durch Waffen-, Drogenhandel oder mögliche Massenmigration infolge von Naturkatastrophen oder Bürgerkriegen. Diese hier bewußt zugespitzte, offen kaum ausgesprochene Perspektive eines marginalisierten Kontinents gilt es zunächst kritisch zu hinterfragen: Läuft der Kontinent wirklich Gefahr marginalisiert oder sogar abgekoppelt zu werden? Ist Schwarzafrika nur eine Randzone der Globalisierung? Im Zentrum dieses Beitrages steht dann die Frage nach den Reaktionen und Meinungen aus Afrika zur Globalisierung und der Rolle Afrikas in diesem Prozeß: Wird der Globalisierungsprozeß in Afrika diskutiert und welche Schlüsse und Konsequenzen ziehen Afrikaner aus den Entwicklungen?
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© 2003 Leske + Budrich, Opladen
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Schmidt, S. (2003). Afrika — ein marginaler Kontinent? Die Globalisierung aus afrikanischer Perspektive. In: Betz, J., Brüne, S. (eds) Neues Jahrbuch Dritte Welt. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97579-9_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-97579-9_6
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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