Zusammenfassung
Der 11. September 2001 stellt aus geo- und weltordnungspolitischer Sicht das wahrscheinlich einschneidendste Ereignis seit dem Fall der Berliner Mauer dar. Er wird das 21. Jahrhundert nicht unbedingt dauerhaft bestimmen, hat aber seinem Beginn einen unverkennbaren Stempel aufgedrückt. Der „neue Terrorismus“ hat gegenüber seinen Vorläufern eine veränderte Qualität. Er ist „Ausdruck einer sich schon seit längerer Zeit vollziehenden Entstaatlichung, Entterritorialisierung und Privatisierung der Gewaltausübung sowie einer globalen Ausweitung bislang lokal und regional begrenzter Terrorismen im Kontext konkreter, lokalisierbarer Konflikte“ (Matthier 2001, 1). Der neue Terrorismus ist dabei in nahezu jeder Hinsicht (das heißt geographisch, ideologisch und moralisch) grenzen- und maßlos: bei seiner ökonomischen Reproduktion über transnational verbundene „Gewaltmärkte“ (Elwert 1997) und globale Finanznetzwerke, bei seiner Rekrutierung von Attentätern, in seinem weltweiten Aktionsradius, bei der Proklamation der Ziele (Herausforderung der Weltmacht USA) und nicht zuletzt bei der Wahl der Mittel und Opfer.
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Literatur
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Debiel, T. (2003). Terrorismus im Zeitalter der Globalisierung. In: Betz, J., Brüne, S. (eds) Neues Jahrbuch Dritte Welt. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97579-9_2
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