Zusammenfassung
Seit 1988 wird im ostafrikanischen Somalia Krieg geführt. Die 2001 ausgetragenen Kampfhandlungen können jedoch kaum mehr auf die ursächliche Konfliktkonstellation Ende der 1980er Jahre zurückgeführt werden. Anhand des langjährigen Kriegsverlaufs in Somalia kann geradezu beispielhaft die Gewaltprozessen eigene Desintegrationsdynamik nachvollzogen werden. Die vollständige Auflösung der staatlichen Zentralgewalt in Somalia und die Herausbildung neuer Akteure sowie die Etablierung gewaltbestimmter Ordnungsformen jenseits des Staates sind zugleich eine Folge des Krieges als auch die Bedingung seiner Fortsetzung. Die im Jahr 2000 mit der Bildung einer Übergangsregierung geweckte Hoffnung auf eine baldige Beendigung des Krieges wurde bis Ende 2001 nicht erfüllt. Während sich die Regierung um den Aufbau staatlicher Strukturen und die Bekämpfung des Milizen-und Bandenwesens bemühte, begannen die Regierungsgegner mit der Koordination ihrer politischen und militärischen Aktionen. Im Berichtsjahr brachen außerdem in der selbsternannten autonomen Region Puntland, die seit der Erklärung ihrer regionalen Unabhängigkeit 1998 als weitgehend befriedet galt, wieder bewaffnete Auseinandersetzungen aus.
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Weiterführende Literatur und Informationsquellen
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http://members.tripod.com /~Puntland(Seite des Regionalstaates Puntland)
http://www.banadir.com(Nachrichten und Links)
http://www.irinnews.org/(UN-Integrated Network)
http://www.somalilandforum.com(Internet-Forum zur Unterstützung Somalilands)
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Bakonyi, J. (2002). Somalia. In: Schreiber, W. (eds) Das Kriegsgeschehen 2001. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97571-3_41
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