Zusammenfassung
Interaktion meint grundsätzlich das aufeinander bezogene und rückbezogene Verhalten (vgl. Claessens 1974), damit die Kommunikation zwischen zwei Personen. Wenn von Interaktion zwischen SozialarbeiterInnen und Klientel die Rede ist, geht es jedoch nicht allein um die Summe der Verhaltensweisen zwischen Personen, sondern um ein vielfältig strukturdeterminiertes Handeln zwischen Angehörigen zweier Welten: zwischen den Repräsentantinnen einer hilfemächtigen Institutionenwelt und deren als hilfebedürftig definierten Klientlnnen, die eine defizitäre Problemwelt verkörpern. Die Kommunikation zwischen den VertreterInnen dieser differenten Universen ist folglich nicht allein durch deren Deutungsmuster (s. Kapitel 1) von wechselseitiger Verständnislosigkeit bedroht. Sie ist determiniert durch die Mitgliedschaft zu unterschiedlichen Begriffshorizonten und durch den Kontext, in dem beide einander begegnen und miteinander agieren. Die vielfältige Strukturdeterminiertheit ist auf zwei Ebenen feststellbar:
-
a)
auf der Ebene der strukturierten und strukturierenden Rahmenbedingungen (Kodifizierungen, Programme, Bürokratie, Paradoxien, Interpretationsschemata) und
-
b)
auf der Ebene der Interaktionspartnerinnen und deren Positionen in der Interaktion. Hierbei geht es nicht allein um professionelle und klientele Deutungsmuster, sondern auch um strukturell vorgegebene Positionierungen im Dialog zwischen Ungleichen.
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Michel-Schwartze, B. (2002). Interaktion und helfende Beziehung in der Sozialen Arbeit. In: Handlungswissen der Sozialen Arbeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97568-3_7
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-3551-6
Online ISBN: 978-3-322-97568-3
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