Zusammenfassung
Wie immer man den Kuhnschen Begriff des Paradigmas im Detail zu fassen sucht, es scheint festzustehen, daß wir es hier mit einer Figur, einer Kategorie oder einem Schema zu tun haben, die den Generalzugriff auf ein Thema sichern. Insofern handelt es sich bei den Unterscheidungen von material und formal, von Prozeß und Struktur oder von Statik und Dynamik um friedenstheoretische Paradigmen, um die Plattform einer gemeinsamen Sprache, die als Basis rascher Verständigung dient. Deshalb werden Angriffe auf Paradigmen leicht als Generalangriffe mißverstanden und abzuwehren gesucht. Derlei Widerstände führen dazu, daß Plausibilitätsverluste unreflektiert bleiben.
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Literatur
Sprachgeschichtlich weisen indogermanische Wurzeln des Friedensbegriffs auf das enge Verhältnis dieser beiden Begriffe hin. „Frieden halten“ bedeutet einmal „Lieben“, das die Aufforderung an die erwachsenen Männer enthält, für den Bestand der eigenen Sippe und Familie unter Einsatz des eigenen Lebens zu sorgen, und bezieht sich insofern auf das Außenverhalten der Gruppe. Der zweite Bedeutungsgehalt des „Schonens“ bezieht sich auf das Innenverhältnis, die Gewaltfreiheit unter den Gruppenmitgliedern, vgl. Becker 1984: 17.
Zur Kritik an der Verwendung von „Zivilisierung“ als totalisierendem Begriff vgl. auch Vogt 1995:19.
Damit ist nicht in Zweifel gezogen, daß es Versuche autoritärer Machthaber in Asien, Afrika und der arabischen Staatenwelt gibt, die unter Verweis auf die eimentation sein und macht sich dann unabhängig vom gegenteiligen gene Tradition unbequeme Forderungen der Opposition und der internationalen Gebergemeinschaft, die auf „good governance“ drängt, prinzipiell negieren und Reformen aus dem Weg gehen, vgl. Tetzlaff 1997: 303.
Vgl. zu dieser Schematisierung im Rahmen einer genetischen Theorie der Sinnkonstitution Luhmann 1990b, 1990a:108f. und 311ff.
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© 2002 Leske + Budrich, Opladen
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Brücher, G. (2002). Zur Aktualität der Differenz von „pax aeterna“ und „pax temporalis“. In: Frieden als Form. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97565-2_7
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-3499-1
Online ISBN: 978-3-322-97565-2
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