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Frieden als Modus der Entparadoxierung

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Frieden als Form

Zusammenfassung

Die Grenze der Form einer den Frieden konstituierenden Unterscheidung von formal/transzendental und material/ontologisch ist die mit dieser Unterscheidung eingehandelte Asymmetrie. Diese tritt als determinierender Faktor dort in Erscheinung, wo konkretes politisches Handeln gefordert ist. Dann nämlich beginnt die Präferenzstruktur des Schemas gleich einem Sachzwang zu wirken: die Absicht, einem an Verfahrensmodalitäten, an Rechtsgrundsätze gebundenen, formalen Friedensverständnis zum Durchbruch zu verhelfen, universalisiert das eigene ideologische und kulturelle Verständnis friedensförmiger Verfahrensweisen und verkehrt sich damit in ein materiales Surrogat für Frieden.41

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Literatur

  1. Die von dem amerikanischen Präsidenten Bush proklamierte „neue Weltordnung“ erscheint heute nicht mehr als Schritt zur Verrechtlichung des internationalen Systems, sondern beinhaltet „die Strategie der Globalisierung des kapitalistischen Systems im Korsett der militärischen Potentiale der USA in Kooperation mit den Streitkräften der G7. Weltherrschaft, wie es sie in diesem Ausmaß bislang noch nicht gegeben hat!” (Buro 1996:72).

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  2. Vgl. zu diesem Ansatz unter dem Aspekt des Verhältnisses von Friedensideal und Friedenswirklichkeit auch Brücher 1992:73ff..

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  3. In der Armutsforschung vollzieht sich gegenwärtig ein Paradigmenwechsel vom topdog/underdog-Schema zum Schema Inklusion/Exklusion, vgl. dazu Luhmann 1995b:237ff.; Stichweh 1997 und das diesem Thema gewidmete Heft 2/97 der Zeitschrift Soziale Systeme. Brock (1997:411) gebraucht gleichsinnig den Begriff der „Ghettoisierung der Lebenswelten“.

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  4. Das Modernisierungs-und Entwicklungsparadigma hat sich nur von gewissen methodologischen und integrationstheoretischen Akzenten der Parsonsschen Theorie distanziert vgl. Beck 1991,1993; Senghaas 1982, 1995a, 1996b; Zapf 1991.

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  5. Ein kurzer Überblick zu den verschiedenen Ansätzen, die Verrechtlichung, Vergesellschaftung, Verdichtung und Verflechtung, Verregelung zwischenstaatlicher Beziehungen und Demokratisierung als die entscheidenden Friedensgaranten identifizieren, findet sich bei Meyers 1996:5ff..

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  6. Ob damit freilich die Motivation zum Frieden gestärkt wird und nicht vielmehr mit der Preisgabe jenes kulturtragenden Impulses, etwas Dauerhaftes gegen den Tod zu setzen (Baurmann 1994:12), ein Prozeß gefördert werden könnte, in dem der Tod gerade in unserer „Symbolokratie“ (Saner 1993) gewaltverherrlichender Massenmedien (Jenal 1993) kultische Formen annimmt, bleibt dahingestellt.

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  7. Nur das Wissen darum, daß überhaupt ein anderer Handlungsmodus — Verständigungshandeln — zur Verfügung steht, rechtfertigt das Risiko, vom Pfad rein utilitaristischen Handelns abzuweichen, ohne natürlich die eigenen Interessen aus den Augen zu verlieren“ (H. Müller 1994:28).

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  8. Die Entgegensetzung von System und Lebenswelt orientiert sich ohnehin an ein nem vor-luhmannschen Systemverständnis, vgl. dazu Reese-Schäfer 1994:38.

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  9. Diese Überlegungen sind auf die internationalen Beziehungen als solche 50 Die Rede von der „Wahrheitsfähigkeit praktischer Fragen“ ist bei Habermas (1984:53) auf deskriptive Sätze beschränkt.

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  10. Die Konzentration der Fragestellung auf die Wirkungsweise einer Prämisse unter scheidet sich von konzeptioneller Einbeziehung nicht nur der physischen, sondern auch der illokutionären und kognitiven Dimensionen des Handelns. In bezug auf letztere stimmen die Theorie kommunikativen Handelns und der RationalChoice-Ansatz durchaus überein (Keck 1995).

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  11. Zur unterschiedlichen Anwendung und Auslegung dieser Prinzipien siehe Engelhardt 1980:72ff..

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  12. Zur unterschiedlichen Bewertung der Verhältnismäßigkeit vgl. Böckle/Krell 1984; zur klassischen Variante der Paradoxieauflösung in Bezug auf die Gerechtigkeitsproblematik unter einem revolutionären Paradigma vgl. die Beiträge von Schmid, Dencik und Vilmar in Senghaas 1972.

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  13. Zu Literaturangaben siehe D. und E. Senghaas 1996:272f. Anm. 40

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  14. Zur Geschichte der deutschsprachigen Friedens-und Konfliktforschung siehe Koppe 1994a; Hauswedell 1997; Wasmuht 1998

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  15. Zum Einfluß von Lyotard und Luhmann auf das Werk von Habermas siehe Reese-Schäfer 1994

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  16. Vgl. zu diesen erkenntnis-und wissenschaftstheoretischen Grundlagen jetzt auch Galtung 1998:31 ff..

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  17. Zu den verschiedenen Modi der Paradoxieauflösung vgl. Luhmann 1991:58ff..

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  18. In diesen Jahren wurde eine beträchtliche Zahl von Veröffentlichungen zu diesem Thema vorgelegt, zur Literatur siehe Zapf 1979; Müller/Schmid 1995:25, Anm. 99

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  19. Zur Obsoleszenz dieser sozialtechnischen Variante der Friedensforschung vgl. auch Waever 1996:55. Gerade diese Doppelbödigkeit des Galtungschen Ansatzes erklärt dessen Aktualität auch unter veränderten theoretischen Rahmenbedingungen.

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  20. Zum paradoxen Zuschnitt der Galtungschen Grundbegrifflichkeit vgl. Brücher 1995:63ff..

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© 2002 Leske + Budrich, Opladen

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Brücher, G. (2002). Frieden als Modus der Entparadoxierung. In: Frieden als Form. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97565-2_4

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-97565-2_4

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-8100-3499-1

  • Online ISBN: 978-3-322-97565-2

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