Zusammenfassung
Als Walter Henkels 1978 neue „Bonner Köpfe“ beschrieb, beschloß er das Lebensbild Richard von Weizsäckers mit dem anungsvollen Satz: „Der Traum, Bundespräsident zu werden, ist noch nicht ausgeträumt.“ Der Instinkt des „Journalisten bei Hofe“ erwies sich auch in diesem Fall als untrüglich: sechs Jahre später wurde Weizsäcker mit eindrucksvoller Mehrheit zum Bundespräsidenten gewählt. Ein Vergleich der Ergebnisse der Bundespräsidentenwahlen zeigt den großen Vertrauensvorschuß, der dem Kandidaten von Weizsäcker jeweils zuteil wurde (in der folgenden Übersicht sind das Jahr der Wahl, der Name des gewählten Kandidaten, die Zahl der Mitglieder der Bundesversammlung , die von den gewinnenden Kandidaten erreichten Voten und die Zahl der erforderlichen Wahlgänge aufgeführt): Weizsäcker entschied sich verhältnismäßig spät, als er schon auf die Fünfzig zuging, für die Karriere des „Berufspolitikers“, und noch vor seinem Eintritt in den Bundestag wurde er als innerparteilicher Gegenkandidat Gerhard Schröders für die Bundespräsidentenwahl aufgestellt. Er unterlag, stand aber von da an im hellen Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit. Viele kannten ihn schon vorher, etwa als Präsidenten des Deutschen Evangelischen Kirchentags, wo er überzeugende Proben seines Talents, integrierend zu wirken, abgelegt hatte.
„Das Geheimnis der Erlösung heißt Erinnerung.“
Richard von Weiisdcker am 8. Mai 1985
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Ferdinand, H. (2002). Gewissen Deutschlands: Richard von Weizsäcker. In: Ferdinand, H. (eds) Reden, die die Republik bewegten. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97558-4_29
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