Zusammenfassung
In seiner Theorie des probleminduzierten Wissenschaftsfortschritts hat der Wissenschaftshistoriker und -philosoph Larry Laudan (1977) materialreich die These zu belegen versucht, dass die Entwicklung und der Fortschritt einer wissenschaftlichen Disziplin nicht nur davon abhängen, dass es den beteiligten Forschem gelingt, einen bestimmten Gegenstandsbereich abzugrenzen und zu definieren (und gegen den Zugriff anderer Disziplinen zu verteidigen), sondern wesentlich davon, daß relevante Probleme identifiziert werden, für deren Lösung die entsprechende Disziplin Mittel anbieten kann Folgt man dieser Sichtweise, so würde eine weitere Etablierung der Soziologie des Alterns wesentlich davon abhängen, dass man sich verstärkt der Erforschung jener makrosozietären Probleme zuwendet, die sich mit Altern verbinden, bzw. um die Worte von Gertrud Backes zu gebrauchen, „Alter(n) als gesellschaftliches Problem“ stärker als bislang in den Mittelpunkt der Analyse rückt.
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© 2001 Leske + Budrich, Opladen
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Kelle, U. (2001). Gesellschaftliche Probleme des Alter(n)s zwischen Mikro- und Makroebene — zur Methodologie alter(n)ssoziologischer Erklärungen. In: Backes, G.M., Clemens, W., Schroeter, K.R. (eds) Zur Konstruktion sozialer Ordnungen des Alter(n)s. Reihe Alter(n) und Gesellschaft, vol 5. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97547-8_3
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