Zusammenfassung
Stieffamilien wurde in Deutschland lange Zeit wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Sowohl in den Sozialwissenschaften als auch in der öffentlichen Diskussion blieben Stieffamilien beharrlich ausgeklammert, ganz so, als handle es sich dabei um eine historische Familienform des 18. und 19. Jahrhunderts, als die Lebenserwartung noch niedrig war, Frauen oftmals bei der Geburt eines Kindes starben und Männer schnell wieder heirateten, um die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Familie und die Betreuung der Kinder sicherzustellen. Auch die seit den 60er Jahren steigende Zahl der Ehescheidungen änderte daran nichts. In den 80er und 90er Jahren galt das wissenschaftliche Interesse vermehrt Alleinerziehenden, als führten Trennung und Scheidung zur Bildung von Eineltern-Familien ohne Möglichkeit einer familialen Weiterentwicklung. Erst in jüngster Zeit rückte die Stieffamilie vermehrt in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. Inzwischen haben auch die Medien Stieffamilien als „neue“, angeblich hochmoderne Familienform der Zukunft entdeckt. So titelte der Stern im Sommer 2000 „Alle Stief-oder was?“ (Stern 2000) und andere Blätter schlossen sich an.
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© 2002 Leske + Budrich, Opladen
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Teubner, M. (2002). Wie viele Stieffamilien gibt es in Deutschland?. In: Bien, W., Hartl, A., Teubner, M. (eds) Stieffamilien in Deutschland. Deutsches Jugendinstitut Familien-Survey, vol 10. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97545-4_2
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-3263-8
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