Zusammenfassung
Ein zentraler Aspekt des männlichen Habitus betrifft das Verhältnis zu Frauen. In der dargestellten Männergruppe spielte es von Anbeginn an eine wesentliche Rolle. Immer sind die Männer zumindest unterschwellig damit beschäftigt, wie sie auf Frauen wirken, ob sie bei ihnen ankommen, was sie sich ihnen gegenüber erlauben können. Dabei ist die Unsicherheit gegenüber Frauen umso größer, je weniger sich die Männer in ihrer habituellen männlichen Struktur subjektiv sicher fühlen. Dabei besteht häufig ein umgekehrtes Verhältnis zwischen betont „männlichem“ Auftreten und tatsächlicher Sicherheit in der eigenen Männlichkeit. Um es in ein Schlagwort zu kleiden: Nicht der „Macho“ ist sich wirklich seiner männlichen Identität sicher, sondern derjenige, der im Geschlechterverhältnis die andere Seite, die Frau, als ein autonomes Subjekt gelten lassen kann.5 Bei den Männern in dieser Gruppe dominiert im Verhältnis zu Frauen die Unsicherheit über die eigene Männlichkeit, damit die Angst vor den Frauen und in der Folge der Erfahrung, dass sie selbst sich häufig im Gegensatz zum herrschenden Männerbild den Frauen unterordnen, auch die Aggression auf sie und die weiblichen Emanzipationsbestrebungen.
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Brandes, H. (2001). Angst vor Frauen: „Ich hab’ immer im Kopf, ob ihr mein Penis groß genug ist ...“. In: Der männliche Habitus. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97541-6_6
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-3257-7
Online ISBN: 978-3-322-97541-6
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