Zusammenfassung
Verbände als Mitgliedsorganisationen sind integraler Bestandteil einer freiheitlich-demokratischen Grundordnung und elementare Instanzen der Interessenvermittlung. Gesellschaftliche Organisationen haben formelle und informelle Rechte, um neben staatlichen Akteuren an verbindlichen Politikentscheidungen teilzuhaben. Durch ihre Mitwirkung, die von völliger Exklusion bis zur eigenständigen Normsetzungskompetenz reicht, sind sie an allen Phasen des politischen Prozesses beteiligt und entfalten gesellschaftliche Gestaltungsmacht. Vornehmlich in dieser Funktion erlangen sie politikwissenschaftliche Bedeutung. Während für verschiedene Verbandstypen Erkenntnisse über ihre vertikalen und horizontalen Einbindungsformen innerhalb des politischen Systems vorliegen und ebenso Kenntnisse über ihre organisatorischen Merkmale und ihr politisches Potential, sind andere noch nicht systematisch untersucht worden. Hierzu gehören ohne Zweifel Frauenverbände. Obwohl Frauenvereinigungen — hier nominalistisch als ein gezielt Frauen organisierender Verbandstyp verstanden — auf eine über 130jährige Tradition der aktiven Beteiligung in der politischen Arena zurückblicken können, finden sie politikwissenschaftlich bislang wenig Beachtung, sind ihre Organisationsstrukturen und Bezüge zur politisch-administrativen Ebene nicht systematisch aufgearbeitet und geklärt worden. Die anstehende Untersuchung trägt dazu bei, diese Wissenslücken zu schließen. Sie versteht sich als ein Beitrag zur politikwissenschaftlichen Verbändeforschung, die sie um ein bislang wenig erforschtes Verbändesegment bereichern möchte.
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Biegler, D. (2001). Einleitung. In: Frauenverbände in Deutschland. Forschung Politikwissenschaft, vol 139. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97540-9_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-97540-9_1
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-3250-8
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