Zusammenfassung
Die ehedem herausragende Bedeutung frommer Stiftungen (waqf/auqaf bzw. hubs/ahbas im Maghreb) für die Entwicklung und Aufrechterhaltung der religiösen und sozialen Infrastruktur muslimischer Gesellschaften ist hinreichend bekannt. Weit weniger bekannt ist hingegen der im Laufe des 20. Jahrhunderts erfolgte Bedeutungswandel dieser islamischen Institution. Der mit der Eingliederung in staatliche Zuständigkeitsbereiche einhergegangene Verlust der Autonomie sowohl privatnütziger auqaf — ihre Erlöse werden einem vom Stifter festgelegten Personenkreis zugeführt — als auch gemeinnütziger auqaf — ihre Erträge kommen direkt einem gemeinnützigen Zweck zugute — wird häufig pauschal als Niedergang des islamischen Stiftungswesens gewertet. Aber gerade der seit der Wiedererlangung staatlicher Unabhängigkeit erfolgte Bedeutungswandel des islamischen Stiftungswesens zeigt, dass diese Entwicklungen zumindest in Marokko, Algerien und Ägypten komplexer verlaufen sind.
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Literatur
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Kogelmann, F. (2001). Der Wandel des islamischen Stiftungswesens im 20. Jahrhunderts am Beispiel von Marokko, Algerien und Ägypten. In: Koszinowski, T., Mattes, H. (eds) Nahost Jahrbuch 2000. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97532-4_31
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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