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Ähnlichkeitsklassen statt vielfach falsch erklärter Rechtschreibregeln — Vorschläge zu einer Neugestaltung der orthografischen Stufe im 3-stufigen Schriftspracherwerb am Beispiel des bayerischen Grundschulversuchs „Phonetisches Schreiben“

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Forschungen zu Lehr- und Lernkonzepten für die Grundschule

Part of the book series: Jahrbuch Grundschulforschung ((JBG,volume 4))

  • 2440 Accesses

Zusammenfassung

Der in der Spracherwerbsforschung seit den 80er Jahren vermehrt diskutierte Spracherfahrungsansatz wird im bayerischen Grundschulversuch in folgenden Schritten erprobt:

  1. I

    Phonetisches Schreiben und Lesen (Hören und Sehen sind eindeutig aufeinander bezogen)

  2. II

    Phonologisches Schreiben und Lesen (weitgehend regelgesteuerte GPK)

  3. III

    Orthografische Verschriftungen, die anders als in 1. und 2. vermittelt werden müssen

Die 3. Stufe wird hier thematisiert. Im Gegensatz zu den ersten beiden Stufen ist hierbei ein großer Lernaufwand erforderlich.

Voraussetzung für die vorgeschlagene Stufeneinteilung war eine Sortierung des bayerischen Grundwortschatzes nach den Kriterien der Wörterschreibungen:

  1. I

    Phonetische Verschriftungen (z.B. AUF, UFO, MALT, BUS)

  2. II

    Phonologische Verschriftungen (z.B. gehört: OI, gelesen: <eu>, > EU> gehört: KS, gelesen: >x>, >X>)

  3. III

    Orthografische Verschriftungen (z.B. >fahren>, >Haare>)vs. sparen; >komm>vs. vom) (Schweisthal 1998 und 1999)

Die Phänomene der Sorte III lassen sich in 10 Klassen unterteilen, die in Listenform als Ähnlichkeitsklassen dargeboten und von den Schülerinnen und Schülern selbständig (an der passenden Stelle) ergänzt werden. Die Aufmerksamkeit der Kinder wird durch die Lehrpersonen mit vereinbarten Bezeichnungen wie: Fotowort, Merkwort, Bücherschrift, Erwachsenenschrift auf die Unterschiede der Schreibungen der Sorte III gegenüber denen der ersten beiden Sorten gelenkt. Die Kinder wissen: viele Buchstaben der orthografischen Schreibungen kann man nur sehen; als Laute sind sie nicht vorhanden. Auf diese Weise wird eine Reduzierung vermeidbarer Übergeneralisierungen angestrebt.

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Hans-Günther Roßbach Karin Nölle Kurt Czerwenka

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© 2001 Leske + Budrich, Opladen

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Schweisthal, G., Olesch, K., Forster-Greß, C., Gritschmeier, R., Zellhöfer, U. (2001). Ähnlichkeitsklassen statt vielfach falsch erklärter Rechtschreibregeln — Vorschläge zu einer Neugestaltung der orthografischen Stufe im 3-stufigen Schriftspracherwerb am Beispiel des bayerischen Grundschulversuchs „Phonetisches Schreiben“. In: Roßbach, HG., Nölle, K., Czerwenka, K. (eds) Forschungen zu Lehr- und Lernkonzepten für die Grundschule. Jahrbuch Grundschulforschung, vol 4. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97504-1_15

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-97504-1_15

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-8100-2934-8

  • Online ISBN: 978-3-322-97504-1

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