Zusammenfassung
Die täglichen Talkshows werden gerne als ‚Hausfrauenfernsehen‘ apostrophiert, und tatsächlich zeigen Nutzer(innen)zahlen, dass der Anteil der Zuschauerinnen am Publikum überwiegt. Was aber finden Mädchen und Frauen an diesem Format, in dem Privatheit und Intimität mit allen lauteren und unlauteren Mitteln möglichst sensationsheischend inszeniert werden, das regelmäßig die Grenzen des guten Geschmacks, wenn nicht gar der Menschenwürde überschreitet, in dem der Tabubruch in den Dienst des Kommerzes gestellt wird? Werden auf diese Art ‚typisch weibliche‘ Bedürfnisse befriedigt, sind gerade die Fernsehzuschauerinnen — so wie es der ironische Unterton von ‚Hausfrauenfernsehen‘ impliziert — an niveauloser Unterhaltung interessiert?
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Literatur
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© 2001 Leske + Budrich, Opladen
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Keuneke, S. (2001). Zwischen Ironie und Involvement. In: Herrmann, F., Lünenborg, M. (eds) Tabubruch als Programm. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97503-4_11
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-2920-1
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