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Schluss: Kritik des augustinischen Paradigmas — Zeigen in der Moderne?

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Zeichensprache

Part of the book series: Forschung ((FO ERZWISS,volume 106))

Zusammenfassung

In den vorhergehenden Abschnitten habe ich Augustins didaktisches Konzept anhand von drei ausgewählten Schriften untersucht. Der Schwerpunkt der Interpretation lag dabei auf dem Zusammenhang dieses Konzeptes mit seiner Sprachvorstellung und seinem Wissensbegriff, der sich aus dem Ineinander und Gegeneinander von christlicher Theologie, antiker Philosophie und Rhetorik bildete. Immer wieder hatte sich das Bild des fingerzeigenden Lehrers und des mit eigenen Augen vorstellenden Schülers ergeben, das wir als Augustins Paradigma für den Lehr-Lern-Prozess benennen konnten. Es sollte den schwachen Zusammenhang oder den Übergang des Bereiches der sensiblen zum Bereich der intelligiblen Welt erklären.

Ein Unterricht, der bei den vorgeführten Beispielen stehen bleiben will, unterscheidet sich von einem, der über sie hinausweist.453

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Literatur

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Trautmann, M. (2000). Schluss: Kritik des augustinischen Paradigmas — Zeigen in der Moderne?. In: Zeichensprache. Forschung Erziehungswissenschaft, vol 106. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97502-7_4

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-97502-7_4

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

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