Frauen in der Sozialen Arbeit — zwischen Profession, Ehrenamt und Selbsthilfe

Zusammenfassung

Alleinerziehende, Drogenabhängige, Heiratsmigrantinnen, Magersüchtige, Prostituierte, Sozialhilfeempfängerinnen, Trebegängerinnen, Wohnungslose oder Zuwanderinnen — von A bis Z lassen sich Frauen auflisten, die aus der traditionellen Geschlechtsrolle fallen, aktiv aus ihr ausbrechen und zum Teil an ihr zerbrechen. Mädchen und Frauen, die zur Bewältigung ihres Lebens auf Hilfe angewiesen sind, verweisen auf alte ungelöste und neu erstandene Probleme, die sich auch auf das Geschlechterverhältnis als soziales Verhältnis begründen. Sie bestimmen die Soziale Arbeit mit Mädchen und Frauen und hier vor allem die Entwicklung, Erprobung und Etablierung emanzipatorisch feministischer Konzepte, die auf Selbstbestimmung zielen. Die Frauen- und Geschlechterforschung in der Sozialen Arbeit befindet sich somit im Spannungsfeld zwischen aufbegehrender sozialer Desintegration von Frauen und geschlechtsspezifischen Auffälligkeiten aufgrund überangepasster weiblicher Integration. Dies wird insbesondere in den Projekten sichtbar, die aus und mit der Neuen Frauenbewegung entstanden sind wie Frauenhäuser, Gesundheitszentren fair Frauen oder Zufluchtsstätten für sexuell missbrauchte Mädchen. Soziale Arbeit mit Frauen und Mädchen ist durchzogen vom bürgerschaftlichen Engagement von Frauen und bewegt sich zwischen Profession, Ehrenamt und Selbsthilfe (vgl. hierzu Backes 1987; Krüger 1993; Notz 1989; Wessels 1994; Wohlfahrt and Breitkopf 1995).