Zusammenfassung
Seit in den 50er und 60er Jahren die ersten eigenständigen Psychosomatischen Abteilungen und Kliniken entstanden — in der Regel von speziell psychotherapeutisch ausgebildeten Internisten geführt (Jores 1996) — gehört heute die Psychosomatische Klinik unter der Leitung einer Ärztin/eines Arztes für Psychotherapeutische Medizin zu jedem größeren Klinikum. Zahlreiche Psychosomatische Fachkliniken sind maßgeblich an der Rehabilitation somatisch kranker Menschen beteiligt. Allerdings bedeutet dies auch, dass die Psychosomatik häufig erst am Ende eines Krankheitsprozesses — nämlich bei der Rehabilitation — zum Zuge kommt, während bereits zu Beginn von Gesundheitsstörungen eine entsprechende Intervention vielfach präventiv wirken könnte, wie später noch gezeigt werden soll. Hauptaufgabe der Psychosomatischen Abteilungen in größeren Klinika ist die psychotherapeutische Behandlung einer Vielzahl von speziellen Störungsbildern, wie etwa Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Asthma bronchiale, funktionelle Herz-Kreislauf-Störungen, Ess-Störungen, Angststörungen (z.B. die früher „Herzangstneurose“ genannte Panikstörung), Sexualstörungen etc. Psychische Symptome und Störungsbilder in der Folge somatischer Prozesse (wie etwa einer Krebserkrankung, nach einer Operation, nach Unfällen, als Folge chronischer körperlicher Erkrankungen) und insbesondere die konsiliarische Mitbetreuung betroffener PatientInnen gehören derzeit eher zu den „Nebenaufgaben“ psychosomatisch tätiger Ärzte/Ärztinnen und Psychologen/Psychologinnen. Der Einsatz von Psychotherapeuten oder Psychologen direkt in den somatischen Fachabteilungen und Kliniken ist ebenfalls eher die Ausnahme als die Regel und wenn doch, dann meist mit viel zu geringer zeitlicher Kapazität.
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Literaturverzeichnis
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Rohde, A. (2000). Gynäkologische Psychosomatik: Psychische Problematik in der Folge somatischer Prozesse. In: Cottmann, A., Kortendiek, B., Schildmann, U. (eds) Das undisziplinierte Geschlecht. Geschlecht und Gesellschaft, vol 25. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97491-4_5
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