Zusammenfassung
Menschen, die die gesellschaftlich durchschnittlichen Leistungen und Normalitätsvorstellungen nicht erfüllen, werden in unterschiedlicher Weise kontrolliert, diszipliniert und besondert. Die gesellschaftliche Instanz, die zuständig ist für die Besonderung und spezielle Förderung dieser Menschen, ist die Sonderpädagogik, eine Teildisziplin der Pädagogik. Der Begriff Sonderpädagogik wird heute weitgehend identisch benutzt mit dem älteren Fachbegriff Heilpädagogik und den jüngeren Begriffen Behindertenpädagogik (in der BRD und den alten Bundesländern) sowie Rehabilitationspädagogik (in der DDR und den neuen Bundesländern).
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literaturverzeichnis
4.1 Literaturempfehlungen
Jantzen, Wolfgang (Hrsg.): Geschlechterverhältnisse in der Behindertenpädagogik. Subjekt/Objekt-Verhältnisse in Wissenschaft und Praxis. Luzern (Schweizerische Zentralstelle für Heilpädagogik). 1997.
Warzecha, Birgit (Hrsg.): Geschlechterdifferenz in der Sonderpädagogik. Forschung — Praxis — Perspektiven. Hamburg. 1997.
Inhalt: Zwei Tagungsdokumentationen, die einen Überblick geben über die unterschiedlichen Diskussions-und Forschungsansätze der Frauen-und Geschlechterforschung in der Behindertenpädagogik.
Schildmann, Ulrike/Bretländer, Bettina: Frauenforschung in der Behindertenpädagogik. Systematik — Vergleich — Geschichte — Bibliographie. Ein Arbeitsbuch. Münster. 2000.
Inhalt: Ein Ansatz, der versucht, die Frauenforschung in der Behindertenpädagogik als Gesamtkomplex zu vermitteln. Teil des Buches ist eine umfassende Bibliografie.
Moser, Vera: Geschlecht: behindert? Geschlechterdifferenz aus sonderpädagogischer Perspektive. In: Behindertenpädagogik, Jg. 36, H. 2/1997. S.138–149.
Eiermann, Nicole u.a.: Live. Leben und Interessen vertreten — Frauen mit Behinde-rung. Stuttgart, Berlin, Köln. 2000.
Inhalt:Diese beiden Schriften machen exemplarisch deutlich, welches Spektrum von Theorieentwicklung und Empirie der Komplex „weibliches Geschlecht und Behinderung“ bietet.
Kuhne, Tina/Mayer, Anneliese (Hrsg.): Kissenschlacht und Minigolf. Zur Arbeit mit Mädchen und jungen Frauen mit unterschiedlichen Behinderungen und Fähigkeiten. Kassel. 1998.
Inhalt:Ausgehend von der Pädagogik der Vielfalt und dem Spannungsverhältnis zwischen Gleichheit und Differenz steht eine reflektierte (feministische) Bildungsarbeit im Zentrum des Interesses. Vorgestellt werden theoretische Ansätze und praktizierte Modelle.
Jonas, Monika: Trauer und Autonomie bei Müttern schwerstbehinderter Kinder. Ein feministischer Beitrag. Mainz. 1988.
Jonas, Monika: Behinderte Kinder — behinderte Mütter? Die Unzumutbarkeit einer sozial arrangierten Abhängigkeit. Frankfurt/M. 1990.
Inhalt:In beiden Schriften (die zweite ist eine Kurzfassung der ersten) geht es darum, die Ideologie von Mutterschaft und Mutterliebe als historisches Konstrukt darzulegen und die Situation von Müttern behinderter Kinder — gekennzeichnet durch Verlusterleben und Trauerverarbeitung — zu analysieren.
Hack-Zürn, Ingeborg: Sonderschullehrerinnen als professionelle Mütter? Die Sonderschule als Bildungsinstitution mit Familiencharakter. Bielefeld. 1994.
Inhalt: Ausgearbeitet wird die geschlechterspezifische Arbeitsteilung des Lehrpersonals an Sonderschulen, konzentriert auf emotionale und versorgende Basisarbeit für Frauen, leitende, planende Arbeit fir Männer.
Prengel, Annedore: Pädagogik der Vielfalt. Verschiedenheit und Gleichberechtigung in Interkultureller, Feministischer und Integrativer Pädagogik. Opladen. 1993. Schildmann, Ulrike: Integrationspädagogik und Geschlecht. Theoretische Grundle-gung und Ergebnisse der Forschung. Opladen. 1996.
Inhalt:Erstgenannte Arbeit vergleicht drei moderne pädagogische Reformbewegungen miteinander und vermittelt deren strukturelle Zusammenhänge. Zweitgenannte Arbeit setzt auf dieser Basis an und untersucht die Geschlechterdimension in der Integrationspädagogik (an Kindern, Eltern, Berufsgruppen).
4.2 Zitierte Literatur
Adelfinger, Theresia: Identitätsfindung von körperbehinderten Mädchen und Frauen. In: Heiliger, Anita/Kuhne, Tina (Hrsg.): Feministische Mädchenpolitik. München. 1993. S. 92–101.
Barwig, Gerlinde/Busch, Christiane (Hrsg.): Unbeschreiblich weiblich!? Frauen un-terwegs zu einem selbstbestimmten Leben mit Behinderung. München. 1993.
Barzen, Karin u.a.: Behinderte Frauen in unserer Gesellschaft. Lebensbedingungen und Probleme einer wenig beachteten Minderheit. Bonn. 1988.
Braun, Hans/Niehaus, Mathilde: Die soziale Situation schwerbehinderter Erwerbspersonen. Eine explorative Studie in Rheinland-Pfalz. Mainz (Ministerium für Soziales und Familie ). 1988.
Degener, Theresia: Behinderte Frauen im Recht der beruflichen Rehabilitation. Rechtsgutachten zur Frage der Diskriminierung behinderter Frauen im beruflichen Rehabilitationsverhältnis. Analyse und Reformdiskussion. Kassel. 1994.
Deutscher Bundestag. 13. Wahlperiode. Bundestagsdrucksache 13/9508: Lebenssituation behinderter Mädchen und Frauen. Vom 18. 12. 1997.
Ehrig, Heike: „Verminderte Heiratschancen“ oder Perspektivengewinn? Lebensent-würfe und Lebenswirklichkeit körperbehinderter Frauen. Bielefeld. 1996.
Eiermann, Nicole u.a.: Live. Leben und Interessen vertreten — Frauen mit Behinde-rung. Stuttgart, Berlin, Köln. 2000.
Ewinkel, Carola u.a.: Geschlecht: behindert — besonderes Merkmal: Frau. München. 1985.
Feuser, Georg: Unverzichtbare Grundlagen und Formen der gemeinsamen Erziehung behinderter und nichtbehinderter Kinder in Kindergarten und Schule. In: Behindertenpädagogik, Jg. 25, H.2/1986. S. 122–139.
Friske, Andrea: Als Frau geistig behindert sein. Erfahrungen von Frauen mit geistiger Behinderung. Ansätze zu frauenorientiertem heilpädagogischem Handeln. München. 1995.
Hack-Zürn, Ingeborg: Sonderschullehrerinnen als professionelle Mütter? Die Sonder-schule als Bildungsinstitution mit Familiencharakter. Bielefeld. 1994.
Hinz, Andreas: Heterogenität in der Schule. Integration — Interkulturelle Erziehung —Koedukation. Hamburg. 1993.
IMMA (Initiative Münchner Mädchenarbeit): Arbeit mit behinderten Mädchen und jungen Frauen. Ergebnisse einer Fachtagung. München. 1992.
Institut Frau und Gesellschaft: Frauen in der beruflichen Rehabilitation. Eine empiri-sche Untersuchung zur Partizipation von Frauen an beruflichen Rehabilitations-maßnahmen. Bonn (Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung). 1988.
Jantzen, Wolfgang (Hrsg.): Geschlechterverhältnisse in der Behindertenpädagogik.
Subjekt/Objekt-Verhältnisse in Wissenschaft und Praxis. Luzern. 1997.
Jonas, Monika: Behinderte Kinder — behinderte Mütter? Die Unzumutbarkeit einer sozial arrangierten Abhängigkeit. Frankfurt/M. 1990.
Jonas, Monika: Trauer und Autonomie bei Müttern schwerstbehinderter Kinder. Ein feministischer Beitrag. Mainz. 1988.
Köbsell, Swantje/Waldschmidt, Anne: Kinder oder keine — wer entscheidet? (Behinderte) Frauen und humangenetische Beratung. In: Barwig, Gerlinde/Busch, Christiane (Hrsg.), a.a.O., 1993. S. 65–71.
Kuhne, Tina/Mayer, Anneliese (Hrsg.): Kissenschlacht und Minigolf. Zur Arbeit mit Mädchen und jungen Frauen mit unterschiedlichen Behinderungen und Fähigkeiten. Kassel. 1998.
Kulmer, Ursula: „Strategie-Interviews“. Forschungen zur subjektiven Seite alltäglichen Erfolges am Beispiel körpergeschädigter Frauen. Diss. Univ. Dortmund 1999. Publikation in Vorbereitung (Münster. 2000 ).
Link, Jürgen: Versuch über den Normalismus. Wie Normalität produziert wird. Opladen. 1997.
Meier Rey, Christine: Identität — Frau — Behinderung. Identitätsbildung und Identi-tätsentwicklung von Frauen mit Behinderungen. Diss. Univ. Zürich. 1994.
Moser, Vera: Geschlecht: behindert? Geschlechterdifferenz aus sonderpädagogischer
Perspektive. In: Behindertenpädagogik, Jg. 36, Heft 2/1997. S. 138–149.
Niehaus, Mathilde: Behinderung und sozialer Rückhalt — Zur sozialen Unterstützung behinderter Frauen. Frankfurt, New York. 1993.
Pixa-Kettner, Ursula u.a.: „Dann waren sie sauer auf mich, daß ich das Kind haben wollte…“. Eine Untersuchung zur Lebenssituation geistigbehinderter Menschen mit Kindern. Baden-Baden. 1996.
Prengel, Annedore: Pädagogik der Vielfalt. Verschiedenheit und Gleichberechtigung in Interkultureller, Feministischer und Integrativer Pädagogik. Opladen. 1993.
Prengel, Annedore: Schulversagerinnen. Versuch über diskursive, sozialhistorische und pädagogische Ausgrenzungen des Weiblichen. Gießen. 1984.
Preuss-Lausitz, Ulf: Auch Behinderte sind Jungen und Mädchen. Neue geschlechtsspezifische Erkenntnisse zur gemeinsamen Erziehung. In: Zeitschrift für Heilpädagogik, Jg. 49, Heft 5/1998. S. 216–225.
Rohr, Barbara: Die allmähliche Schärfung des weiblichen Blicks. Eine Bildungsgeschichte zwischen Faschismus und Frauenbewegung. Hamburg, Berlin. 1992.
Rohr, Barbara: Mädchen — Frau — Pädagogin. Köln. 1984a.
Rohr, Barbara: Sexismus. In: Reichmann, Erwin (Hrsg.): Handbuch der kritischen und materialistischen Behindertenpädagogik und ihrer Nebenwissenschaften. Solms-Oberbiel. 1984. S. 558–564.
Schildmann, Ulrike/Bretländer, Bettina: Frauenforschung in der Behindertenpädagogik. Systematik — Vergleich — Geschichte — Bibliographie. Ein Arbeitsbuch. Münster. 2000.
Schildmann, Ulrike: Forschungsfeld Normalität. Reflexionen vor dem Hintergrund von Geschlecht und Behinderung. In: Zeitschrift für Heilpädagogik, Jg. 51, Heft 3/2000. S. 90–94.
Schildmann, Ulrike: Integrationspädagogik und Geschlecht. Theoretische Grundlegung und Ergebnisse der Forschung. Opladen. 1996.
Schildmann, Ulrike: Lebensbedingungen behinderter Frauen. Gießen. 1983. Schildmann, Ulrike: Was ist normal? Normalität — Behinderung — Geschlecht. In:
Groth, Sylvia/Rdsky, Eva (Hrsg.): Frauengesundheiten. Innsbruck, Wien. 1999.S. 13–25.
Schön, Elke: Frauen mit Behinderung auf dem Arbeitsmarkt. In: Barwig, Gerlinde/Busch, Christiane (Hrsg.), a.a.O., 1993a. S. 41–46.
Schön, Elke: Frauen und Männer mit geistiger Behinderung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. Ein Forschungsbericht. Reutlingen (Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung, LWV). 1993.
Senn, Charlene (Hrsg.): Gegen jedes Recht. Sexueller Mißbrauch und geistige Behinderung. Berlin, Ruhnmark 1993.
Singer, Peter: Praktische Ethik. Stuttgart. 1984.
Sonderpädagogische Lehrerausbildung in der Bundesrepublik Deutschland. In: Zeitschrift fir Heilpädagogik, Jg. 50, H. 4/1999. S. 221–225.
Steengrafe, Katrin: Wir träumen nicht anders. Lebenswelten und Identitätsstrukturen junger behinderter Frauen. Bielefeld. 1995.
Voss, Anne/Hallstein, Monika (Hrsg.): „Menschen mit Behinderungen“. Berichte, Erfahrungen, Ideen zur Präventionsarbeit. Ruhnmark. 1993.
Warzecha, Birgit (Hrsg.): Geschlechterdifferenz in der Sonderpädagogik. Forschung — Praxis — Perspektiven. Hamburg. 1997a.
Warzecha, Birgit: Grundlagen der Verhaltensgestörtenpädagogik (I). Eine psychoanalytisch orientierte Einführung. Hamburg. 1997.
Warzecha, Birgit: Zur Geschichte der Verhaltensgestörtenpädagogik — feministisch reflektiert. Bielefeld. 1995.
Wocken, Hans: Bewältigung von Andersartigkeit. Untersuchungen zur Sozialen Distanz in verschiedenen Schulen. In: Gehrmann, Petra/Hüwe, Birgit (Hrsg.): Forschungsprofile der Integration von Behinderten. Essen. 1993.
Zemp, Aiha/Pircher, Erika: Weil das alles so weh tut mit Gewalt. Sexuelle Ausbeutung von Mädchen und Frauen mit Behinderung. Wien (Bundeskanzleramt). 1996.
Editor information
Rights and permissions
Copyright information
© 2000 Leske + Budrich, Opladen
About this chapter
Cite this chapter
Schildmann, U. (2000). Das „undisziplinierte Geschlecht“ in der Behindertenpädagogik. In: Cottmann, A., Kortendiek, B., Schildmann, U. (eds) Das undisziplinierte Geschlecht. Geschlecht und Gesellschaft, vol 25. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97491-4_3
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-97491-4_3
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-2845-7
Online ISBN: 978-3-322-97491-4
eBook Packages: Springer Book Archive