Zusammenfassung
Anders als in der Rechts- und Verwaltungswissenschaft und natürlicherweise in der Öffentlichen Betriebswirtschaftslehre führen öffentliche Unternehmen in der Politikwissenschaft oder Soziologie eine Nischenexistenz. Das ist um so verwunderlicher angesichts von Entwicklungen, die in den 80er und verstärkt in den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts allmählich — und nur im Fall von Bahn, Post und Telekom spektakulär — ein Ende der öffentlichen Wirtschaft einzuleiten scheinen. Betroffen sind davon nicht nur die großen und bis dahin weitgehend behördlich organisierten Unternehmen des Bundes, sondern immer mehr auch die Betriebe der Städte und Gemeinden, sei es in der Energieversorgung, der Wasserwirtschaft, der Entsorgung, des öffentlichen Nahverkehrs oder künftig vielleicht der Sparkassen. Die Institution einer öffentlichen Wirtschaft zwischen Markt und Politik, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts, zu Anfang des 20. Jahrhunderts und noch einmal nach 1945 in Westdeutschland wie sogar nach 1990 in Ostdeutschland in der Gründung, Erhaltung bzw. Wiedererrichtung öffentlicher Unternehmen auf Bundes-, Länder- und Gemeindeebene ihren organisatorischen Niederschlag fand, scheint heute in der Institutionenkonkurrenz zur Privatwirtschaft Legitimation und Unterstützung zu verlieren.
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Literatur
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© 2001 Leske + Budrich, Opladen
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Edeling, T. (2001). Grenze als Problem: Öffentliche Unternehmen zwischen Markt und Politik. In: Edeling, T., Jann, W., Wagner, D., Reichard, C. (eds) Öffentliche Unternehmen. Schriftenreihe Interdisziplinäre Organisations- und Verwaltungsforschung, vol 6. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97488-4_1
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