Sozio-ökologische Umweltbildung aus konstruktivistischer Sicht

Zusammenfassung

Im Laufe ihrer 25jährigen Geschichte ist die Umweltbildung anspruchsvoller und komplexer geworden, zum Leidwesen vieler Lehrerinnen und Lehrer, die klare Antworten auf die Frage erhalten möchten, was denn nun von ihnen erwartet werde. Lange Zeit trug die Umweltbildung die Etikette einer Bindestrich-Pädagogik mit dem vorrangigen Ziel, Kinder und Jugendliche zu einem umweltverträglichen individuellen Verhalten zu bringen. Diese Idee prägt auch heute noch mancherorts in Bildungskreisen die Vorstellung über Umweltbildung. Dahinter steckt eine Lehr- und Lernphilosophie, die den Lernenden zumutet, Wissensinhalte und Verhaltensmuster zu übernehmen, die von wissenden Personen (Fachleute und Lehrkräften) ausgewählt und didaktisch aufbereitet an die Lernenden übermittelt werden. Es wird dabei zweierlei angenommen: erstens, dass die Fachleute/Lehrkräfte für die Lernenden Entscheidungen treffen können, was denn für diese angemessene Lösungsansätze fir die Umweltprobleme wären; zweitens wird angenommen, dass sich die Lernenden Wissen und Verhaltensweisen so aneignen, wie dies der Vorstellung der Lehrperson entspricht. Die erste Annahme hat damit zu tun, wie Umweltprobleme und mögliche Lösungsansätze verstanden werden, die zweite Annahme betrifft die Lehr- und Lernphilosophie.