Zusammenfassung
In ökologisch orientierten Untersuchungen werden materielle Gegebenheiten in der alltäglichen Umwelt der Heranwachsenden häufig als bedeutsame Einflußfaktoren für deren Entwicklung betrachtet (vgl. Joos 1995). Sie haben für die Sozialisation eine hohe Relevanz (vgl. Engelbert/Herlth 1993). In der Sozialisationsforschung werden solche Merkmale der Umwelt von Kindern und Jugendlichen im Rahmen des sozialökologischen Ansatzes näher beleuchtet. Dieser Ansatz ist durch das Bemühen um ein neues Umweltverständnis für die Erklärung der Entwicklungsverläufe der Heranwachsenden gekennzeichnet. Die materiellen Gegebenheiten, dazu gehören als wichtigste Indikatoren der familiale Wohnstatus und die Möglichkeit, über ein eigenes Zimmer verfügen zu können, sind als Ressourcen für die alltäglichen Aktivitäten der Heranwachsenden von großer Bedeutung. Erst das Vorhandensein bestimmter Strukturen und Gegebenheiten ermöglicht gewisse Aktivitäten, während das Nichtvorhandensein Handlungen begrenzt oder einer Realisierung gewünschten Verhaltens entgegensteht (vgl. Joos 1995). Der familiale Wohnstatus, die Anzahl der Personen im Kinderzimmer und das eigene Zimmer haben zum Beispiel auch einen zentralen Einfluß auf das Erzieherverhalten der Eltern (vgl. Mansel 1993). Demnach ist der Erziehungsstil der Eltern in engen Wohnungen durch Leitbilder wie Gehorsam, Ordnung und Respekt geprägt — der Heranwachsende hält sich meist persönlich zurück und akzeptiert die vorgegebenen Normen.
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Kötters, C. (2000). Materielle, sozial- und familial-strukturelle Bedingungen des Aufwachsens. In: Wege aus der Kindheit in die Jugendphase. Studien zur Jugendforschung, vol 20. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97461-7_4
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-2580-7
Online ISBN: 978-3-322-97461-7
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