Zusammenfassung
Im folgenden sollen verschiedene Perspektiven aufgespannt und diskutiert werden, die zur Untersuchung von Opposition und Bürgerbewegungen der DDR bisher genutzt wurden bzw. genutzt werden könnten. Um die Frage danach, warum sich Menschen zeitweilig in einer oppositionellen Gruppe der DDR zusammenschlossen zu beantworten, werden die jeweiligen Ansätze aus einem dreifachen Blickwinkel untersucht:
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1.
im Hinblick auf die Übertragbarkeit sozialwissenschaftlicher Theorieansätze auf die Situation in der DDR (Systembedingungen)
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2.
im Hinblick auf die Berücksichtigung einer Geschlechtsspezifik und
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3.
inwieweit sozio-psychologische Dimensionen (Akteursebene) mit erfaßt werden.
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Literatur
Vgl. diesbezügliche Definitionen in Kleines Politisches Wörterbuch 1988:707 bzw. Nohlen 1991:487.
Eine Auflistung der wichtigsten Bücher findet sich bei: Kowalczuk 1995:1208 f., Fußnoten 14–16.
Die DDR war innerhalb aller Ostblockländer das Land, in dem die höchste Konzentration russischer Truppen und Panzer zu finden war und wo Anfang der 80er Jahre die atomaren Kurz-und Mittelstreckenraketen stationiert wurden (vgl. Hirschman 1992:340).
Die Bedeutung des Antifaschismus far biographische Konstruktionen ist für Geschichtslehrerinnen der DDR in den hermeneutischen Fallrekonstruktionen der Magisterarbeit von Maria Nooke aufgezeigt (Nooke 1997 ). Daß diese antifaschistische Legitimation — wenn auch mit anderer biographischer Funktion — selbst für diejenigen, die nicht aktiv in den Nationalsozialismus involviert waren, von hoher biographischer Bedeutung ist, wird in den hermeneutischen Fallrekonstruktionen von jüdischen, kommunistischen RemigrantInnen deutlich (Volter 1997; Rosenthal/Völter 1997a und b).
Forschungen, wie sie derzeitig z.B. am Centre for Independent Social Research St. Petersburg über die Bedeutung von Öffentlichkeit und Privatheit in der Sowjetunion durchgeführt werden, versprechen diesbezüglich weiterreichende Erkenntnisse (vgl. Voronkov/ Chickadze 1997 ).
Übersichtsdarstellungen zum `Ressource Mobilization’-Ansatz sind z.B. nachzulesen bei Jenkins 1983; McAdam u.a. 1988. Zur Kritik an diesem Ansatz vgl. Fireman/Gamson 1979; Ferree/Miller 1985; Ferree 1992.
Eine Auflistung der wichtigsten Autoren und Arbeiten findet sich bei Probst 1993:30 (Fußnote 51).
Zum Prozeß der Evaluation und Abwicklung der verschiedenen Wissenschaftsbereiche in den fünf neuen Ländern vgl. Richter 1993. Die westdeutsche Dominanz in der gesamtdeutschen Medienlandschaft ist detailliert dargestellt in Holterman 1999:145ff.
Die hohe Beteiligung von Frauen sowie ihr zunehmendes Verschwinden nach der Beendigung revolutionärer Umwälzungen wird fir viele historische Ereignisse beschrieben: z.B. Honegger/Heintz 1981 für die Französische Revolution und die Brotunruhen; HummelHaasis 1982 fUr die Revolution 1848 in Deutschland; Strobl 1989 für Frauen in den Partisanenbewegungen des Zweiten Weltkrieges; Knafla/Kulke 1987 für das Verhältnis von Frauenbewegung und Studentenrevolte 1968; Sartori 1997 für die tschechischen Dissidentinnen der Charta 77; Rosenberg 1995, Ferree 1994, Miethe 1996, 1999 fttr die Frauen der Bürgerbewegungen der DDR. Für einen geschlechtsspezifischen Vergleich der iranischen mit den osteuropäischen Transformationen vgl. Moghadam 1995.
Der Prozentsatz von Frauen liegt in Bürgerbewegungsgruppen etwas niedriger als in Projektgruppen. Für erste schwanken die Angaben zwischen ca. 40% bis 50% (Miethe 1996:88; Rucht u.a. 1997:148), bei den Projektgruppen beträgt der Frauenanteil ca. 62% (Rucht u.a.:148).
Zu den wesentlichen in dieser Tradition stehenden Arbeiten gehören beispielsweise die Studien von Blumer 1939; Lang/Lang 1961 sowie von Turner/Killian 1987. Ein ausführlicher Überblick über die in der Tradition des Symbolischen Interaktionismus stehenden Forschungsansätze ist nachzulesen bei Snow/Davis 1995 sowie bei Snow/Oliver 1995.
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Miethe, I. (1999). Bisherige Forschungsperspektiven. In: Frauen in der DDR-Opposition. Forschung Politikwissenschaft , vol 36. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97454-9_2
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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