Zusammenfassung
Generell zeigt sich in unseren Untersuchungen, daß die Umweltproblematik nahezu durchwegs als ein real existierendes und lösungsbedürftiges ‚Problem‘ anerkannt wird. In der Regel besteht auch ein — mehr oder weniger kenntnisreiches, mehr oder weniger reflektiertes — Grundwissen darüber, welche Verhaltensänderungen erforderlich sind. Diese Handlungsaufforderungen — Müll trennen, weniger Verpackungsmaterial, weniger Auto fahren, bewußterer Konsum, ‚natürlichere‘ Kost und Nahrungsmittelzubereitung, Strom sparen, weniger Chemie etc. — sind als Standardargumentationen im öffentlichen Umweltdiskurs präsent. Daß sie auf der Alltagsebene auftauchen, ist ein deutlicher Beleg für die gesellschaftliche Diffundierung dieser öffentlichen Problemthematisierungen und den bereits erreichten hohen Grad der moralischen Normierung. Die unübersehbare Schwierigkeit liegt darin, die Einsicht in die Umweltproblematik, die entsprechenden Wissensbestände und Handlungsbereitschaften ‚tatsächlich‘ (d.h. praxisverändernd) auf das eigene Alltagsleben und die dort geltenden Relevanzen, Wertmaßstäbe und Gewohnheiten zu beziehen.
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Literatur
Tschernobyl ist als ein Beispiel eines (möglichen) Schlüsselbildungserlebnisses bereits im Leitfaden angeführt und wurde — im Falle der Nichtthematisierung — von den Interviewerinnen -angesprochen. Viele Befragte haben aber bereits von sich aus dieses Ereignis angeführt.
Vgl. zu dieser Problematik auch Poferl & Keller (1994).
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© 1997 Leske + Budrich, Opladen
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Poferl, A., Schilling, K., Brand, KW. (1997). Bedingungen und Problemstellungen von ‚Umweltbewußtsein‘ und ökologischem Handeln im Alltag. In: Umweltbewußtsein und Alltagshandeln. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97395-5_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-97395-5_4
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-1904-2
Online ISBN: 978-3-322-97395-5
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