Jahrbuch Bildung und Arbeit ’96: Die Wiederentdeckung der Ungleichheit. Strukturierungsvorschläge und Entwicklungsthesen

Zusammenfassung

Mit dem Titel „Bildung und Arbeit“ für ein interdisziplinär konzipiertes Jahrbuch ist eine Kurzbezeichnung gewählt worden, die auf eine sehr komplexe Thematik mit einer langen Tradition verweist. Wenn von einem solchen Titel ein organisierendes Prinzip sowohl für die Programmatik einer Jahrbuchreihe als auch für die Planung jedes Jahrbuches gewonnen werden soll, ist zur Eingrenzung und Strukturierung ein Untertitel unabdingbar. Mit der Titelwahl für das erste Jahrbuch „Die Wiederentdeckung der Ungleichheit“ und deren Begründung in der Einleitung wird die zentrale Fragestellung bestimmt, die für die Bearbeitung der komplexen Thematik verfolgt werden soll: Wie beeinflussen Veränderungen in Bildung und Arbeit die Realisierung des politischen Postulats von der Chancengleichheit für alle Menschen? Die implizite These für die Suche nach Antworten auf diese Frage ist, daß die Veränderungen in der „Postmoderne“ die Ungleichheit nicht abbauen, die vielen neuen Ungleichheiten aber erst erkannt werden müssen, um die Ungleichheit (wieder-)entdecken zu können.