Binnenmodernisierung, Wettbewerb, Haushaltskonsolidierung

Zusammenfassung

Der Zustand der deutschen Kommunalverwaltung wurde in den letzten Jahren sehr wechselhaft diskutiert: In den 70er und 80er Jahren galt die deutsche Kommunalverwaltung unter Kennern im Inland lange Zeit als Ausdruck des „Modells Deutschland“; Anfang der 90er Jahre schlug die Einschätzung angesichts des internationalen Vergleichs mit Spitzenstädten im Ausland um: die deutsche Kommunalverwaltung wies, gemessen an diesen Standards, erhebliche und strukturelle Innovationsschwächen auf. Hintergrund dafür ist, daß Deutschland die 80er Jahre sowohl im privatwirtschaftlichen wie auch im öffentlichen Sektor in bezug auf Produkt-, Struktur- wie Prozeßinnovationen im Verhältnis zum relevanten internationalen Wettbewerb praktisch „verschlafen“ hat (vgl. Jürgens/Naschold 1994). Seit Mitte der 90er Jahre sind indes enorme Anstrengungen in der Privatindustrie wie im öffentlichen Sektor festzustellen, die in den 80er Jahren aufgebrochenen Modernisierungsrückstände in einer gewaltigen Catch-up-Strategie wiedergutzumachen. Mit solchen Innovationsbemühungen sind die Kommunen in der Tat führend. Mit Abstand folgen die Länder; der Bund hinkt bezüglich der Innovationsentwicklungen des öffentlichen Sektors weit hinterher.

Dieser Beitrag ist eine überarbeitete Fassung des Festvortrages zum KGSt-Forum ’96 (KGSt Sonder-Info vom 10.1.1997, Köln).