Zusammenfassung
Die vorliegende Studie bietet erstmals einen historisch-vergleichenden Zugriff auf Wahlen, Antiregimekriege1 und ihre spannungsgeladene Beziehung in den zentralamerikanischen Bürgerkriegsstaaten Nicaragua, El Salvador und Guatemala. Im diachronen wie synchronen Vergleich untersucht sie zum einen das Wesen und den Funktionsgehalt bzw. -wandel der Wahlen, zum anderen die gesamtgesellschaftlichen und politischen Bestimmungsgründe der Antiregimekriege und Friedensprozesse. Schließlich beantwortet sie die Frage, welche Bedeutung den Wahlen für die Entstehung und die (Versuche zur) Beendigung der Antiregimekriege zukam.
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Literatur
Antiregimekriege bezeichnen innerstaatliche Kriege mit oder ohne Fremdbeteiligung, in denen es primär “ um den Erhalt bzw. um die Veränderung oder den Sturz der bestehenden Regierung oder gar des Gesellschaftssystems geht” (Gantzel/Meyer-Stamer 1986: 16)
Die dortigen Kriege wurden verschiedentlich als Antiregimekriege klassifiziert; vgl. Gantzel/Meyer-Stamer (1986), Matthies (1988), Gantzel/Siegelberg (1990), Kurtenbach (1991), Niebling (1992).
Die Kriegsursachenforschung entstand gegen Ende der 60er Jahre als “Spaltprodukt” (Siegelberg 1990: 12) bzw. als “Teilgebiet” (Nielebock 1993: 268) der Friedensforschung. Das Gros der Studien ist auf der internationalen Ebene angesiedelt und widmet sich zwischenstaatlichen Kriegen.
Vgl. etwa die Forschungsüberblicke von Matthies (1985, 1988), Mendier/ SchwelgerRohmeis (1986, 1987, 1988, 1989 ), Ferdowski (1987) und Siegelberg (1990, 1994 ).
So etwa auf die Beiträge von Niebling und Kurtenbach in dem Sammelband von Siegelberg (1991) sowie die Dissertation von Niebling (1992); diese orientieren sich mehr oder minder stark an dem Theorieentwurf von Siegelberg (1990).
Dies gilt selbst für die meisten (der zahlreichen) Sammelbände und vorgeblich übergreifenden Untersuchungen zu den Konflikten in Zentralamerika, die oft nicht mehr als eine Zusammenstellung monographischer Darstellungen sind. Wichtige vergleichende Studien enthalten u.a. die Sammelbände Wiarda (1984) und Coleman/ Herring (1985); siehe auch die einleitenden Beiträge in: Schulz/ Graham (1984).
Im angelsächsischen Raum seien hier etwa Taylor (1985) und Miall (1992) genannt; im deutschsprachigen Raum vgl. u.a. Billing (1992) und Rohloff (1996).
Statt vieler: Bercovitch/ Rubin (1992). Im deutschsprachigen Raum siehe u.a. die Studie von Ropers (1995) über die „konstruktive Bearbeitung” ethnopolitischer Konflikte. Bezogen auf die Verhandlungs- und Friedensprozesse in Zentralamerika siehe etwa Lehr/ Wederach (1991).
So etwa die Studie von Paffenholz (1995) zu dem Friedensprozeß in Mosambik.
Zu den Ausnahmen gehören im deutschsprachigen Raum die - mitunter leider sehr kurz gehaltenen - Analysen von Heinrich-W. Krumwiede (Ebenhausen) und von Sabine Kurtenbach (Hamburg).
Der area-approach unterstellt - im Falle Zentralamerikas zu Recht (vgl. Nuscheler/ Todt 1982, Bendel/ Nohlen 1995, Gärtner 1995) -, daß geographische areas Gemeinsamkeiten etwa demographischer, politischer, sozioökonomischer und soziokultureller Natur aufweisen. Der area-approach vermindert so das inhärente Variablenproblem qualitativen Vergleichens.
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Krennerich, M. (1996). Einleitung. In: Wahlen und Antiregimekriege in Zentralamerika. Politische Organisation und Repräsentation in Amerika, vol 6. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97365-8_1
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