Zusammenfassung
Seit Beginn der 90er Jahre ist ein soziales Problem in den Blick wissenschaftlicher Analysen — nicht allein, aber vor allem von Seiten der Soziologie und der Kriminologie — geraten, von dem angenommen wurde, daß es allenfalls in den Slums nordamerikanischer Großstädte eine Rolle spielt: Gewalt an Schulen. Zwar gab es schon in den 70er Jahren eine auf dieses Phänomen gerichtete Aufmerksamkeit und entsprechende Analyseansätze von Vandalismus und anderen Formen abweichenden Schülerverhaltens, jedoch sahen diese Studien das Problem als Ausdruck von mangelnder Disziplin, von Verhaltensauffälligkeiten der Schüler und erklärten es z. T. im Rahmen einer Konzeption, bei der die von der Institution Schule ausgehende strukturelle Gewalt sich im Schülerverhalten reproduzierte. Die seit Beginn der 90er Jahre in Angriff genommenen und z. T. bereits abgeschlossenen Studien thematisieren Gewalt an Schulen hingegen schwerpunktmäßig im Kontext der allgemeinen Gewaltdebatte (z. B. Schubarth/Melzer 1993, 1994; Todt/Busch 1994; Langer 1994; Niebel et al. 1993; Funk 1994; Fuchs 1995 sowie die in Lamnek 1995 zusammengefaßten Beiträge). Gewalt an Schulen wird so zu einer Facette eines allgemeineren sozialen Problems, das die Gesellschaft insgesamt zu bedrohen scheint.
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© 1996 Leske + Budrich, Opladen
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Fuchs, M., Lamnek, S., Luedtke, J. (1996). Gewalt an Schulen — ein soziales Problem. In: Schule und Gewalt. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97359-7_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-97359-7_1
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-322-97360-3
Online ISBN: 978-3-322-97359-7
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