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Berufsverläufe in der Transformation des Beschäftigungssystems

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Zusammenfassung

Die umfassende Entwertung berufsbiographischen Wissens, zu der es mit dem Strukturbruch in nahezu allen gesellschaftlichen Bereichen kam, wird auf dem Arbeitsmarkt besonders unmittelbar erfahren. Auch wenn Anschlüsse gefunden wurden, haben sich Handlungskontexte und Berufsbilder sowie -normen verändert. Berger & Luckmann (1969:81) weisen darauf hin, daß es zum Erlernen einer neuen Rolle nicht genügt, „die unmittelbar nötigen Routinen zu ihrer ‚äußeren‘Durchführung zu erwerben. Man muß mit den verschiedenen kognitiven und sogar affektiven Schichten des Wissensfeldes vertraut gemacht worden sein, das direkt und indirekt dieser Rolle eigentümlich ist.” Dieser Prozeß erfordert im Rahmen des gesellschaftlichen Strukturbruchs erhebliche Umorientierungen und die Mobilisierung biographischer wie sozialer Ressourcen (vgl. auch Marz 1992; Koch 1992). Folgenreich für die soziale Integration und biographische Kontinuität ist die Veränderung von Sequenzen in der beruflichen Entwicklung, denn Bildungs- und Beschäftigungswege sind wesentliche Strukturgeber des Lebenslaufs — sie können als institutionell organisierte Muster verstanden werden, die Lebensabschnitte vorgeben und Lebensformen prägen.

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Literatur

  1. Generell wären biographische, über bloße Statistiken hinausgehende Studien zur Mobilität (Pendler/Umzügler) zwischen neuen und alten Bundesländern, sowie zur Rückmobilität und deren Gründen, von besonderem Interesse. Der Berufsbildungsbericht 1995 (S.40) weist eine bei 60% liegende grundsätzliche Mobilitätsbereitschaft bei jugendlichen Lehrstellenbewerbern aus den neuen Bundesländern nach. Der Anteil der „Westpendler“ist von 7.6% im Jahre 1992 auf 5% im Jahre 1994 zurückgegangen. (Bei den unter 25jährigen waren 1994 13% Männer, aber nur 6% Frauen). Diese Tendenz zur Abnahme von Westimigration läßt auf erhebliche Integrationsschwierigkeiten schließen.

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  2. Ausgangspunkt sind Ergebnisse einer SOFI-Studie zu beruflichen Transformationsprozessen. An einer Panelbefragung zwischen Herbst 1992 und Frühsommer 1994 nahmen 660 Arbeiter und Angestellte aus dem Industrie- und Dienstleistungssektor teil; 350 Personen befanden sich zum Zeitpunkt der Befragung in Weiterbildungseinrichtungen oder Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen. Die Zweitbefragung konzentrierte sich nur auf diese Gruppe.

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  3. Bei der Verpackung des Berliner Reichstags 1995 durch Christo war dieser Beruf allerdings noch einmal äußerst gefragt.

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  4. Die präsentierten Daten basieren auf 84 halbstandardisierten Interviews mit Produktionsarbeitern und -arbeiterinnen aus vier Betrieben (zwei von westdeutschen Investoren neu gegründete Betriebe der Chemie- und Kunststoffindustrie; ein bereits kurz nach der Wende privatisierter Treuhandbetrieb der Chemie- und Kunststoffindustrie; ein noch nicht privatisierter Treuhandbetrieb, der vor der Wende zu einem der Maschinen- und Anlagenbau-Kombinate der DDR gehörte).

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  5. An dieser Stelle findet sich der Hinweis darauf, daß Facharbeiter im Westen beim Übergang von mechanisierten zu vollautomatisierten Produktionsabläufen ähnliche Erfahrungen geäußert haben; doch dieser Übergang von einer technischen Stufe zur anderen ist im Osten untrennbar mit dem Systemwandel verbunden (vgl. Andretta, Baethge & Dittmer 1994: 5).

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  6. Interview mit einem Arbeitsmarktexperten.

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Hormuth, S.E., Heinz, W.R., Kornadt, HJ., Sydow, H., Trommsdorff, G. (1996). Berufsverläufe in der Transformation des Beschäftigungssystems. In: Individuelle Entwicklung, Bildung und Berufsverfäufe. Berichte der Kommission für die Erforschung des sozialen und politischen Wandels in den neuen Bundesländern e.V. (KSPW), vol 4. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97348-1_24

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-97348-1_24

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-8100-1639-3

  • Online ISBN: 978-3-322-97348-1

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