Zusammenfassung
Der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Deutschland war auch in Sachsen-Anhalt eine beträchtliche politische Radikalisierung und ein Anschwellen der NS-Bewegung vorausgegangen. Die Wirtschaftskrise von 1929 hatte im hochindustrialisierten Mitteldeutschland zu außerordentlich hoher Arbeitslosigkeit geführt, die eine Basis für die fortschreitende Radikalisierung bildete. Die demokratischen Kräfte erwiesen sich als nicht in der Lage, den Vormarsch der NSDAP und ihrer Organisationen zu stoppen. (195) Auch das in der Provinzialhauptstadt Magdeburg in besonderer Weise verankerte und mitgliederstarke sowie gut organisierte „Reichsbanner SchwarzRot-Gold“ vermochte nicht dazu beizutragen, sich dem Weg in die Diktatur wirksam entgegenzustellen. Die andere große Organisation, die in Mitteldeutschland ihr Reichszentrum hatte, der „Stahlhelm“, hatte sich dagegen mehr und mehr in die Nähe der Nationalsozialisten treiben lassen. Ihr „erster Bundesführer“, Seldte, hatte sich sogar noch lange Zeit der Illusion hingegeben, seine Organisation könnte die Nationalsozialisten in ihr Fahrwasser bringen. Als dies mit der Gründung der „Harzburger Front“ gescheitert war, spielten der „Stahlhelm“ und sein Bundesführer Seldte eine unrühmliche Rolle als Gehilfe der Machtergreifung. Während der NS-Diktatur wurde Seldte zwar Arbeitsminister, blieb aber einflußlos und ohne politisches Profil.
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© 1996 Leske + Budrich, Opladen
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Tullner, M. (1996). Nationalsozialistische Diktatur und Zweiter Weltkrieg. In: Geschichte des Landes Sachsen-Anhalt. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97346-7_9
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-97346-7_9
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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