Zusammenfassung
Allem zeitgeschichtlichen Bedeutungswandel hinsichtlich des Begriffes „Politische Bildung“ zum Trotz, dürfte in Ost- wie Westdeutschland weitgehend Konsens darin bestehen, daß es unter freiheitlichen Bedingungen dabei um die Verwirklichung von Selbstbestimmung des einzelnen im Verhältnis zur Allgemeinheit geht. Allerdings muß die Befähigung zum selbstbestimmten Urteilen über politische Sachverhalte schließlich auch mit der Bereitschaft korrespondieren, die Möglichkeit der Beteiligung an Politik nach Maßgabe des eigenen Urteils wahrzunehmen. Politische Bildung verfolgt demnach also nicht nur die Vermittlung politischen Sachwissens, sondern stellt zunehmend die Befähigung zur Erschließung und Nutzung politischer Handlungsfelder in den Vordergrund — dies umso stärker, je mehr durch den Informationsüberschuß der Eindruck eines wachsenden Mißverhältnisses zu den eigenen Partizipationsmöglichkeiten des Individuums entsteht.
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Misselwitz, H., Gumbert, M. (1996). Neuer Wein in neuen Schläuchen. In: Weidinger, D. (eds) Politische Bildung in der Bundesrepublik. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97345-0_21
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