Zusammenfassung
Industrieunternehmen gehörten während des Zweiten Weltkrieges zu den Nutznießern der Zwangsarbeit von KZ-Häftlingen. Dies ist in der Geschichtsschreibung inzwischen unstrittig. Unter Historikerinnen und Historikern herrscht aber noch Uneinigkeit darüber, welches Verhältnis Wirtschaftsunternehmen und KZ-System hierbei eingegangen sind.1 War die Beschäftigung von KZ-Häftlingen Teil der staatlichen Wirtschaftslenkung, der sich Unternehmen nicht entziehen konnten, und der sie sich wegen der ökonomischen Dysfunktionalität der KZ-Häftlingsarbeit auch nur widerwillig unterwarfen?2 Oder erfolgte die industrielle Ausbeutung von jüdischen KZ-Häftlingskommandos im Grunde aus ideologischen Motiven, da Manager und Unternehmer den Antisemitismus des NS-Regimes teilten?3 Ludwig Eiber hat jüngst am Beispiel des KZ-Kommandos bei der Hamburger Werft Blohm & Voss die These entwickelt, daß es zwischen Betriebsleitung und der SS-Lagerführung einen „weitgehenden Konsens über die Funktion der KZ-Zwangsarbeit“ und deren „unverzichtbare Straf- und Abschreckungsfunktion“ gegeben habe. Weil die Rüstungsmanager die zur Zwangsarbeit überlassenen Häftlinge für „Schwerverbrecher, Asoziale, rassisch Minderwertige, kurz: Abschaum“ gehalten hätten, seien hohe Mortaliätsraten zustande gekommen.4
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Literatur
Vgl. Walter Naasner: Neue Machtzentren in der deutschen Kriegswirtschaft 1942 — 1945. Die Wirtschaftsorganisation der SS, das Amt des Generalbevollmächtigten für den Arbeitseinsatz und das Reichsministerium für Bewaffnung und Munition/Rüstung und Kriegsproduktion im nationalsozialistischen Herrschaftssystem, Boppard/Rh. 1994, S. 309ff.; Ulrich Herbert: Arbeit und Vernichtung. Ökonomisches Interesse und Primat der „Weltanschauung“ im Nationalsozialismus, in: Europa und der „Reichseinsatz”. Ausländische Zivilarbeiter, Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge in Deutschland 1938 —1945. Hrsg. von Ulrich Herbert, Essen 1991, S. 384–426.
Beispielsweise Hans Pohl/Stephanie Habeth und Beate Brüninghaus: Die Daimler-Benz AG in den Jahren 1933 bis 1945, Stuttgart 1986, insb. S. 158ff.
Vgl. etwa Avraham Barkai: Deutsche Unternehmer und Judenpolitik im „Dritten Reich“, in: Geschichte und Gesellschaft 15 (1989), S. 227–247, hier S. 246f.
Ludwig Eiber: Außenlager des KZ Neuengamme auf den Hamburger Werften, in: 1999. Zeitschrift für Sozialgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts 10 (1995), Nr. 2, S. 57–73, hier S. 72f.; ähnlich auch bei Gerd Wysocki: Arbeit für den Krieg. Herrschaftsmechanismen in der Rüstungsindustrie des „Dritten Reiches“. Arbeitseinsatz, Sozialpolitik und staatspolizeiliche Repression bei den Reichswerken „Hermann Göring” im Salzgitter-Gebiet 1937/38 bis 1945, Braunschweig 1992. S. 141 ff.
Siehe etwa Karl Heinz Roth: I.G. Auschwitz. Normalität oder Anomalie eines kapitalistischen Entwicklungssprungs? in: „Deutsche Wirtschaft“. Zwangsarbeit von KZ-Häftlingen für Industrie und Behörden. Hrsg. von der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur, Hamburg 1991, S. 79–96; Franciszek Piper: Industrieunternehmen als Initiatoren des Einsatzes von KZ-Häftlingen, in: ebenda, S. 97–150; Peter Koppenhöfer: KZ-Arbeit und Gruppenakkord bei Daimler-Benz, Mannheim, in: 1999. Zeitschrift für Sozialgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts 9 (1994), Nr. 2, S. 11–45.
Barbara Hopmann/Mark Spoerer/Birgit Weitz u. Beate Brüninghaus: Zwangsarbeit bei Daimler-Benz, Stuttgart 1994, S. 492.
Aus der Fülle der Literatur vgl. etwa Wolfgang Sofsky: Die Ordnung des Terrors: Das Konzentrationslager, Frankfurt/M. 1993; Hermann Kaienburg: „Vernichtung durch Arbeit“ — Der Fall Neuengamme. Die Wirtschaftsbestrebungen der SS und ihre Auswirkungen auf die Existenzbedingungen der KZ-Gefangenen, Bonn 1990; Bernd Joachim Zimmer Deckname Arthur. Das KZ-Außenkommando in der SS-Führerschule Arolsen 1994; Ernst Kaiser u. Michael Knorn: „Wir lebten und schliefen zwischen den Toten” Rüstungsproduktion, Zwangsarbeit und Vernichtung in den Frankfurter Adlerwerken, Frankfurt (M.)/New York 1994, insb. S. 109ff.
Auch die jüngste, umfangreiche Studie zur Zwangsarbeit bei der Daimler-Benz AG verzichtet auf eine Rekonstruktion des schrittweisen Übergangs von der unfreien Arbeit zur Zwangs-und KZ-Arbeit in einem Rüstungskonzern: Hopmann u.a., Zwangsarbeit (Anm. 6); vgl. dagegen die prozeßorientierte Skizze von Hermann Kaienburg: Zwangsarbeit für das „deutsche Rohstoffwunder“: Das Phrix-Werk Wittenberge im zweiten Weltkrieg, in: 1999. Zeitschrift für Sozialgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts 9 (1994), Nr. 3, S. 12–41; siehe auch Manfred Grieger: „Vernichtung durch Arbeit” in der deutschen Rüstungswirtschaft, in: Vernichtung durch Fortschritt am Beispiel der Raketenproduktion im Konzentrationslager Mittelbau. Hrsg. von Torsten Hess und Thomas A. Seidel, Bad Münstereifel 1995, S. 43–60.
Die Ausführungen basieren auf einem von der Volkswagen AG finanzierten und von Prof. Dr. Hans Mommsen an der Ruhr-Universität geleiteten Forschungsprojekt, dessen Ergebnisse in Kürze publiziert werden. Siehe bis dahin auch Lutz Budraß u. Manfred Grieger: Die Moral der Effizienz. Die Beschäftigung von KZ-Häftlingen am Beispiel des Volkswagenwerks und der Henschel Flugzeug-Werke, in: Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte 1993, Teil 2, S. 89–136, insb. S. 94ff.
Hans Mommsen: Geschichte des Volkswagenwerks im Dritten Reich. Forschungsergebnisse, Bochum 1991; Manfred Grieger: River Rouge am Mittellandkanal. Das Volkswagenwerk während des Nationalsozialismus, in: Zukunft aus Amerika. Fordismus in der Zwischenkriegszeit: Siedlung, Stadt, Raum. Hrsg. von der Stiftung Bauhaus Dessau und der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen, Dessau 1995, S. 162–173.
Klaus-Jörg Siegfried: Das Leben der Zwangsarbeiter im Volkswagenwerk 1939 — 1945, Frankfurt (M.)/New York 1988.
Stadtbaubüro der Deutschen Arbeitsfront, Abteilung Hochbau (Kau/Pe), Aktenvermerk betr. Besprechung über Bauprogramm 1941 im Volkswagenwerk am 12.3. 1941, S. 1 (Stadtarchiv Wolfsburg, Stadtbaubüro Bd. 370); vgl. auch Budraß/Gieger, Moral (Anm. 9), S. 97ff.
Stadtbaubüro der Deutschen Arbeitsfront, Abteilung Hochbau (Kau/Pe), Aktenvermerk betr. Besprechung über Bauprogramm 1941 im Volkswagenwerk am 12.3. 1941, S. 3 (Stadtarchiv Wolfsburg, S.adtbaubüro Bd. 370); vgl. zum ohnehin durch Arbeitskräfte-und Materialmangel eingeschränkten Umfang der Erschließungs-und Wohnungsbauten etwa Stadtbaubüro der Deutschen Arbeitsfront betr. Bauprogramm für das 2. Kriegswirtschaftsjahr 1940/41 vom Januar 1941 und das weiter reduzierte Bauprogramm für das 2. Kriegswirtschaftsjahr 1940/41 (2. und 3. Quartal) unter Berücksichtigung des vorhandenen Arbeitsstandes vom 20.4.1941 (ebenda, Bd. 375 ).
Stadtbaubüro der Deutschen Arbeitsfront, Abteilung Hochbau (Kau/Pe), Aktenvermerk betr. Besprechung über Bauprogramm 1941 im Volkswagenwerk am 12.3. 1941, S. 2 (Stadtarchiv Wolfsburg, Stadtbaubüro Bd. 370); siehe auch Budraß/Grieger, Moral (Anm. 9 ), S. 97f.
Deutsche Bau AG, Baustelle Wohngebäude der KdF-Stadt an Arbeitsamt Helmstedt betr. Gestellung von Arbeitskräften zur Errichtung des Judenlagers an der Reislingerstraße vom 9.4.1941 (Stadtarchiv Wolfsburg, Stadtbaubüro Bd. 310); vgl. auch Stadtbaubüro der Deutschen Arbeitsfront, Aktenvermerk Blattmann betr. Einsatz von jüdischen Arbeitskräften vom 17.4.1941 (ebenda, Bd. 370); Stadtbaubüro der Deutschen Arbeitsfront, Aktenvermerk Kaußler betr. Arbeiterlager für polnische Juden vom 28.4.1941 (ebenda).
Vgl. Wysocki, Arbeit (Anm. 4), S. 136f.; Rüstungskommando Dortmund, Eintragung in das Kriegstagebuch vom 26.3. 1941, S. 19 (BA-MA, RW 21–14/6).
Stadtbaubüro der Deutschen Arbeitsfront, Bauprogramm für das 2. Kriegswirtschaftsjahr 1940/41 (2. und 3. Quartal) unter Berücksichtigung des vorhandenen Arbeiterstandes vom 20.4. 1941, S. 2 (ebenda, Bd. 375); auch ein Wasserversorgungsunternehmen, wie der Harzverband, hatte für den Bau der Wasserleitung aus dem Harz in die Stadt des KdF-Wagens 150 jüdische Zwangsarbeiter vorgesehen, ebenda, S. 5.
Stadtbaubüro der Deutschen Arbeitsfront, Abteilung Hochbau (Kau/Pe), Aktenvermerk betr. Besprechung über Bauprogramm 1941 im Volkswagenwerk am 12.3. 1941, S. 1 (ebenda, Bd. 370 ).
Vermerk Rechtsrat Rossoll über eine Besprechung am 19.3.1941 betr. Zusammenarbeit mit dem Gemeinschaftslager vom 30.3. 1941, S. 3 (ebenda, Historisches Archiv Bd. 259 I ).
Vgl. auch Ralph Giordano: Wenn Hitler den Krieg gewonnen hätte. Die Pläne der Nazis nach dem Endsieg, Hamburg 1989; Generalplan Ost. Hauptlinien der nationalsozialistischen Planungs-und Vernichtungspolitik. Hrsg. von Mechthild Rossler u. Sabine Schleiermacher, Berlin 1993.
Vgl. Kaienburg, Vernichtung (Anm. 7), S. 90ff.
Vgl. Karl Hüser: Wewelsburg 1933 — 1945. Kult-und Tenorstätte der SS, Paderborn 1982, S. 50ff.
Die SS, plante dort ein Konzentrationslager für 5.000 Häftlinge einzurichten, die wohl mit der Errichtung von Werks-und städtischen Gebäuden betraut werden sollten. Fürs erste war die Errichtung von Unterkunfts-und Wirtschaftsbaracken vorgesehen; vgl. SS-Oberführer Hans Kammler an Richard Glücks betr Einsatz von Häftlingen, Kriegsgefangenen, Juden usw. für die Durchführung des Bauprogrammes des SS-Wirtscharts-Verwaltungs-Hauptamtes, Amtsgruppe C 1942 im 3. Kriegswirtschaftsjahr vom 10.3.1942 (NA Washington, M 890, roll 9, frame 628).
Roth, Auschwitz (Anm. 5), S. 80ff.
Hans Hermann Schröder: Das erste Konzentrationslager in Hannover: Das Lager bei der Akkumulatorenfabrik in Stöcken, in: Konzentrationslager in Hannover. KZ-Arbeit und Rüstungsindustrie in der Spätphase des Zweiten Weltkrieges, Bd. 1, Hildesheim 1985, S. 44–104, hier S. 52ff.; bei BMW zerschlug sich der Häftlingseinsatz allein an dem Umstand, daß der Flugzeugmotor vom Typ 801, zu dessen Serienherstellung die KZ-Häftlinge im Spätsommer 1941 herangezogen werden sollten, noch keine Serienreife erreicht hatte, so daß die Produktion noch nicht anlaufen konnte, vgl. BA Potsdam, Bestand Deutsche Bank, Bd. 3078, Bl. 96ff.; Harold James: Die Deutsche Bank und die Diktatur 1933 — 1945, in: Die Deutsche Bank 1870 — 1945, München 1995, S. 315–408, hier S. 397.
Das Reichsarbeitsministerium gab mit Verfügung vom 7.4.1941 das einschlägige Verbot Hitlers an die nachgeordneten Dienststellen weiter, so daß in der Stadt des KdF-Wagens die Bauarbeiten an dem Unterkunftslager der polnischen Juden eingestellt werden mußten und das Gelände wieder der landwirtschaftlichen Bearbeitung zugeführt wurde, vgl. Uwe Dietrich Adam: Judenpolitik im Dritten Reich, Düsseldorf 1972, S. 289f.; Stadtbaubüro der Deutschen Arbeitsfront, Aktenvermerk Blattmann betr. Einsatz von jüdischen Arbeitskräften vom 17.4.1941 (Stadtarchiv Wolfsburg, Stadtbaubüro Bd. 370); Stadtbaubüro der Deutschen Arbeitsfront, Aktenvermerk betr. Arbeiterlager für polnische Juden vom 28.4.1941 (ebenda).
Zur Jahreswende 1941/42 vollzog sich bei Aufstellung von Waffen-SS-Verbänden ein Schritt hin zu einem eigenständigen vierten Wehrmachtsteil, vgl. Bernd Wegner: Hitlers politische Soldaten: Die Waffen-SS 1933 — 1945, Paderborn 1988, S. 263ff. Diesen neuen Gegebenheiten paßten sich allmählich auch die wirtschaftlichen Aktivitäten der SS an, die zuvor im Bereich der Erdund Stein-Industrie, der Holzverarbeitung, des Siedlungswesens und der Textilproduktion konzentriert waren, vgl. Enno Georg: Die wirtschaftlichen Unternehmen der SS, Stuttgart 1963; Kaienburg, Vernichtung (Anm. 7), S. 118ff. und S. 250ff.
Chef des Stabes des Heereswaffenamtes, Oberstleutnant Löhr betr. Arbeitseinsatz von KZ-Häftlingen vom 30.12.1941 (BA-MA, RH 8/1020). Jüttner sagte am 6.1.1942 zu, die „Voraussetzungen und Bedingungen für den KZ-Häftlingseinsatz endgültig durch Vortrag beim Reichsführer-SS zu klären, siehe handschriftlicher Vermerk des Gruppenchefs Wa Z auf Gruppe Z 1 des Heereswaffenamtes, von Junck, an SS-Führungshauptamt betr. Arbeitseinsatz von KZ-Häftlingen in die Rüstungsindustrie vom 3.1.1942 (ebenda).
Abgedruckt in Klaus-Jörg Siegfried: Rüstungsproduktion und Zwangsarbeit im Volkswagenwerk 1939 —1945, Frankfurt(M.)/New York 1986, S. 61f.
Ebenda, S. 63.
Oswald Pohl an Heinrich Himmler, 5.3.1942 einschließlich Anlage „Vorschlag für die Aufstellung von SS-Baubrigaden für die Ausfiihrung von Bauaufgaben des Reichsführers-SS im Kriege und Frieden“ vom 10.2.1942, S. 12 (BA Koblenz, NS 19/2065); vgl. auch Karl Heinz Roth: „Generalplan Ost” — „Gesamtplan Ost“. Forschungsstand, Quellenprobleme, neue Ergebnisse, in: Generalplan Ost (Anm. 20), S. 25–117, insb. S. 73f f.
Budraß/Grieger, Moral (Anm. 9), S. 101.
Siegfried, Rüstungsproduktion (Anm. 29), S. 70; vgl. auch die selbstlegitimatorische Darstellung bei Albert Speer: Der Sklavenstaat. Meine Auseinandersetzungen mit der SS, Berlin 1984, S. 48ff.
Oswald Pohl an Heinrich Himmler vom 30.4.1942, in: Buchenwald — Mahnung und Verpflichtung. Dokumente und Berichte, Berlin 41983, S. 250–252, hier S. 251; siehe auch Naasner, Machtzentren (Anm. 1), S. 304f; vgl. dagegen Miroslav Karny: Das SS-Wirtschafts-Verwaltungshauptamt. Verwalter der KZ-Häftlingsarbeitskräfte und Zentrale des SS-Wirtschaftskonzerns, in: „Deutsche Wirtschaft“ (Anm. 5 ), S. 153–169.
Waffen-SS, Konzentrationslager Arbeitsdorf Verwaltung an die Verwaltung des Konzentrationslagers Stutthof bei Danzig vom 5.5.1942 (Archiv KZ-Gedenkstätte Stutthof I-IV A-5, Bl. 39). Ich danke Hermann Kaienburg herzlich für die Überlassung dieses Dokumentes.
Kaienburg, Vernichtung (Anm. 7), S. 157.
Zentrale Stelle der Landesjustizverwaltungen, Vermerk vom 3.7. 1975, S. 4ff. (Zentrale Stelle der Landesjustizverwaltungen, Ludwigsburg, Bestand IV 406 AR-Z 138/75, Bl. 109ff.).
Bertrand Perz: Projekt Quarz. Steyr-Daimler-Puch und das Konzentrationslager Melk, Wien 1991, S. 82ff. — Im März 1942 wurde in Steyr das erste KZ-Außenlager bei einem Rüstungsbetrieb errichtet. Planung und Realisierung erfolgten zeitlich in etwa parallel zu den Vorgängen beim Volkswagenwerk. Siehe auch den Beitrag von Bertrand Perz in diesem Band.
Roth, I.G. Auschwitz (Anm. 5), S. 87ff — Das KZ-Außenlager bei den IG-Farben-Werken in Auschwitz wurde nach langem Drängen des Konzerns Ende Oktober/Anfang November 1942 in Betrieb genommen.
Ebenda, S. 84f.; Grieger, Vernichtung (Anm. 8 ), S. 49.
Ebenda, S. 50f siehe auch Leistungsbericht über Heinkel-Werke GmbH Oranienburg für die Zeit vom 1.3.1942 bis 31.7. 1943 von Hauptbüro-Betriebsdirektion, Schaubild 18 (Heinkel-Archiv, Stuttgart, Bd. 4. 63 ).
Peter Lessmann: Industriebeziehungen zwischen Deutschland und Frankreich während der deutschen Besatzung 1940 — 1944. Das Beispiel Peugeot-Volkswagenwerk, in: Francia 17 (1990), Nr. 3, S. 121–153.
Anna Zieba: Das Nebenlager Rajsko, in: Hefte von Auschwitz, Nr. 9 (1966), S. 75–108; Reichsfihrer-SS an Chef Bandenkampf-Verbände vom 10.7.1943 (BA Koblenz, NS 19/3922).
Grieger, Vernichtung (Anm. 8), S. 51.
Zur Untertageverlagerung von Industriebetrieben siehe vor allem Rainer Fröbe: Der Arbeitseinsatz von KZ-Häftlingen und die Perspektive der Industrie, 1943 — 1945, in: Europa und der „Reichseinsatz“ (Anm. 1), S. 351–383; ders.: „Wie bei den alten Ägyptern”. Die Verlegung des Daimler-Benz-Flugmotorenwerks Genshagen nach Obrigheim am Neckar 1944/45, in: Das Daimler-Benz-Buch. Ein Rüstungskonzern im „Tausendjährigen Reich“. Hrsg. von der Hamburger Stiftung für Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts, Nördlingen 1987, S. 392–470; vgl. dagegen Hopmann u.a., Zwangsarbeit (Anm. 6), S. 397ff.
Budraß/Grieger, Moral (Anm. 9), S. 104.
Stenographischer Bericht über die Sitzung des Jägerstabes am 15.4. 1944, S. 60 (BA-MA, RL 3/5, Bl. 2106 ).
Zur Rolle der Organisation Todt bei der bombensicheren Unterbringung von Fabrikationsanlagen siehe vor allem Edith Raim: Die Organisation Todt und „Vernichtung durch Arbeit“ in Kaufering und Mühldorf in: 1999. Zeitschrift far Sozialgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts 9 (1994), Nr. 2, S. 68–78.
Fröbe, Arbeitseinsatz (Anm. 45), S. 369ff.
Ebenda, S. 365ff.; vgl. dagegen Hopmann u.a., Zwangsarbeit (Anm. 6 ), S. 488.
Miroslav Karny: „Vernichtung durch Arbeit“. Sterblichkeit in den NS-Konzentrationslager, in: Sozialpolitik und Judenvernichtung. Gibt es eine Ökonomie der Endlösung? Berlin 1987 (° Beiträge zur nationalsozialistischen Gesundheits-und Sozialpolitik, Bd. 5), S. 133–158 insb. S. 148f.; auch im Frankfurter Adler-Werk kam es 1944/45 unter den rund 1.600 in der Produktion von Halbkettenfahrzeugen eingesetzten KZ-Häftlingen zu mehr als 530 Todesfällen, vgl. Kaiser/Knom, Toten (Anm. 7), S. 210ff.
Vgl. Grieger, Vernichtung (Anm. 8 ), S. 54.
Budraß/Gieger, Moral (Anm. 9), S. 107.
Siegfried, Rüstungsproduktion (Anm. 29), S. 163ff.; nach dem Bombenangriff vom 20. Juni 1944 wurden „einige Ausländer wegen Plünderns erschossen, andere wegen des gleichen Deliktes festgenommen“, vgl. Schadensmeldung des Volkswagenwerkes vom 20.6.1944 (National Archives, Washington, Record Group 243, Section 1, Bd. 88a2).
Hans Marsalek: Die Geschichte des Konzentrationslagers Mauthausen, Wien 1980, S. 239; Aktennotiz über Besprechungen in Metz und Longwy wegen Minette/Villerupt Vorhaben „Erz“ vom 31.7.1944, S. 4 (BA Potsdam, 80 Ba 6 Bank der deutschen Luftfahrt, Bd. 344, BI. 13).
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Grieger, M. (1996). Unternehmen und KZ-Arbeit. Das Beispiel der Volkswagenwerk GmbH. In: Kaienburg, H. (eds) Konzentrationslager und deutsche Wirtschaft 1939–1945. Sozialwissenschaftliche Studien, vol 34. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97342-9_5
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