Zusammenfassung
Ende 1986/Anfang 1987 kündigten sowohl die Stahlindustrie als auch die Steinkohlenwirtschaft erneut einen massiven Abbau von Arbeitsplätzen an. Bis zum Beginn der 90er Jahre sollten in beiden Branchen fast 57.000 Arbeitsplätzen wegfallen. Die Probleme beider Industrien fielen nun zeitgleich zusammen, während sie früher immer leicht zeitversetzt aufgetreten waren. In Oberhausen, Hattingen und Duisburg-Rheinhausen kam es aufgrund der bevorstehenden Massenentlassungen zu ausgedehnten Demonstrationen und Besetzungen. Schlagzeilen wie „Stahlkocher warnen vor Explosion“ oder „Diesmal geht es bei uns wirklich um alles“ hielten über Monate die ganze Republik in Atem. Der soziale Frieden war in Gefahr — die ökonomische Zukunft der Region wieder einmal ungewiß. Im März 1987 brachte unter dem Druck der Situation eine gemeinsame Entschließung der drei Landtagsfraktionen zur Stahlpolitik die Entwicklung der Zukunftsinitiative Montanregionen (ZIM) auf den Weg. Diese Entschließung dokumentiert den Willen zur Zusammenarbeit über Partei- und Organisationsgrenzen hinweg. Sie bildet zugleich die Grundlage für die Kommission Montanregionen — die nach ihrem Vorsitzenden benannte „Mikat-Kommission“, welche die Zukunftsinitiative Montanregionen in ihrer ersten Zeit begleitete. Mit dieser Initiative wurde eine Bündelung von laufenden Maßnahmen und Programmen im Sinne einer zielgenaueren Prioritätensetzung und Koordinierung unter Einbeziehung der betroffenen Regionen angestrebt. Die Schwerpunkte der Zukunftsinitiative lagen auf der Innovations- und Technologieförderung, der Förderung der zukunftsorientierten Qualifikation der Arbeitnehmer, auf arbeitsplatzschaffenden und -sichernden Maßnahmen sowie auf dem Ausbau der Infrastruktur und der Verbesserung der Umwelt- und Energiesituation.
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© 1996 Leske + Budrich, Opladen
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Heinze, R.G. et al. (1996). Strukturpolitik mobilisiert die Regionen. In: Strukturpolitik zwischen Tradition und Innovation — NRW im Wandel. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97341-2_6
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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