Zusammenfassung
Der am 9. März 1877 als Sohn des Lehrers Nikolaus Abderhalden und seiner Frau Anna Barbara (geb. Stamm) in Oberuzwil geborene Emil Abderhalden gehört zweifellos zu den bedeutendsten Gelehrten der halleschen Alma mater. Sein Wirken, das auf vielfältige Weise eng mit der Universität und der Stadt Halle verbunden war, verpflichtet zu Dank und ehrendem Erinnern. Dennoch soll nicht verschwiegen werden, daß Abderhaldens Wirken auch problematische Aspekte aufweist und die Meinungen über sein wissenschaftliches Werk weit auseinander gehen. Die Nachrufe rühmen den bekannten Wissenschaftler und Arzt als eine große Gelehrten- und Forscherpersönlichkeit, die als eine der letzten noch das gesamte Gebiet der Physiologie und physiologischen Chemie überschauen konnte und mit deren Namen die naturwissenschaftliche Entwicklung in den ersten 50 Jahren dieses Jahrhunderts immer in Zusammenhang gebracht werden wird; aber keine grundlegende wissenschaftliche Entdeckung wird wohl heute noch mit seinem Namen verbunden.1
Unter Mitarbeit von Joachim Kaasch.
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Literatur
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Kaasch, M. (1995). „Gelingt es mir jedoch, auch nur da und dort Hilfe zu bringen, dann habe ich nicht umsonst gelebt.“ — Der Wissenschaftler und Arzt Emil Abderhalden (1877–1950) in Halle. In: Hartwich, HH., Berg, G. (eds) Bedeutende Gelehrte der Universität zu Halle seit ihrer Gründung im Jahr 1694. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97338-2_9
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