Zusammenfassung
Man könnte befürchten, daß diese Fragestellung den Aufhänger für die so oft gestellte Frage bietet: Kann man Geschichte ausstellen? Der Mittelalterhistoriker Boockmann hat dazu das vorläufig abschließende Wort gesagt: Man kann.’ Genauso wie heute nichts mehr sicher davor ist, musealisiert zu werden, genausowenig können wir heute ausschließen, daß es Themen gibt, die nicht der Präsentation in einer Ausstellung anheim fallen — so erst recht historische Themen in allen Facetten. Ob das bisher jeweils gelungen ist, ist eine andere Frage. Aber zweifellos werden immer wieder Versuche unternommen, vergangene Lebenswelten auszustellen.2
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Literatur
Hartmut Boockrnann: Geschichte im Museum? Zu den Problemen und Aufgaben eines Deutschen Historischen Museums, München 1987, S. 7. Vgl. Hermann Schäfer: Überlegungen zum Ausstellungsobjekt und seiner Wirkung im historischen Kontext. Eine Antiideologie, in: Ideologie der Objekte — Objekte der Ideologie, Kassel 1991, S. 77–87.
Vgl. Joachim Riedl: „Brauchen wir eigentlich Museen? Egal aus welcher Zeit, egal aus welchem Land, egal worum es sich handelt: Wir stellen aus. Bis es nichts mehr auszustellen gibt“, in: Süddeutsche Zeitung, Magazin vom 26. Juni 1990, S. 10–18.
Vgl. Krysztof Pomian: Der Ursprung des Museums — Vom Sammeln, Berlin 1988, bes. S. 49ff. Ders.: Museum und Kulturelles Erbe, in: Gottfried Korff/ Martin Roth (Hg.): Das historische Museum, Frankfurt 1990, S. 43 ff.
Ina Mazzoni: Die Rückkehr der Sammeltasse — Die neue Form des Devotionalienhandels — oder: Wie sich Kunst verkauft, in: Süddeutsche Zeitung vom 21. April 1994.
Madeleine Rebérioux: Ort der Erinnerung oder Ort der Geschichte?, in: Gottfried KorfVMartin Roth (wie Anm. 3), S. 167–178.
Matthias Götz/Bruno Haldner: Sprechende Gegenstände. Museum für Gestaltung Basel, Basel 1991.
Ein Beispiel für Produktwerbung, das weit mehr als nur Werbung offen-legt, ist die Ausstellung: „Schmerz laß nach. Drogerien-Werbung der DDR“ des Deutschen Hygiene-Museums in Dresden 1992 (vgl. dazu den Ausstellungskatalog).
Vgl. das Editorial von Klaus Jürgen Sembach, in: Aufriß. Schriftenreihe des Centrums für Industriekultur/Nürnberg 1 (1982), H. 2, S. 5ff. Die Verwendung des Begriffes Leitfossilien im Zusammenhang mit Industriekultur geht auf Hermann Glaser zurück.
Nikolaus Jungwirth/Gerhard Kromschröder: Die Pubertät der Republik, Frankfurt 1978.
Jörg Schmidt: Studium der Geschichte, München 1975, S. 63.
Rebérioux (wie Anm. 5), S. 173 ff.
Johannes Willms: Die Vorliebe des Kanzlers fiirs Hambacher Fest, in: Süddeutsche Zeitung vom 16. Juni 1994.
Eberhard Straub: Gehört Geschichte ins Museum? Einiges zu Bonner und Berliner Projekten, in: Süddeutsche Zeitung vom 3. Januar 1987.
Korff/Roth (wie Anm. 3), Einleitung: „Denn nach Goodman können zwar die meisten von denen, die eine Bibliothek benutzen, auch lesen, aber die meisten von denen, die in ein Museum gehen, können nicht sehen.“
Hagen Schulze: Bilanz eines Versuchs, in: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 32 (1981), S. 649–663.
Vgl. Jörn Rüsen: Die Rhetorik des Historischen, in: Michael Fehr/Stefan Grohé (Hg.): Geschichte-Bild-Museum. Zur Darstellung von Geschichte im Museum, Köln 1989, S. 113–126, besonders S. 123: Zum Verhältnis von Asthetik und Rhetorik; dort wird allerdings auch nur festgestellt, daß ein wechselseitiges Subsumieren stattfindet.
Gottfried Knapp: Kann man Geschichte ausstellen? Eine leidenschaftliche Diskussion über die Ausstellung „Hauptstadt der Bewegung“, in: Süddeutsche Zeitung vom 13. Januar 1994. Vgl. auch die ausführliche Besprechung von Angela Leuchtmann: München — „Hauptstadt der Bewegung”. Zur Ausstellung im Münchener Stadtmuseum, in: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 45 (1994), S. 455–459.
Hans Magnus Enzensberger: Ach Europa, Frankfurt a.M. 1987, S. 166.
Arno Borst: Barbarossas Erwachen. Zur Geschichte der deutschen Identität, in: Odo Marquard/Karlheinz Stierle (Hg.): Identität, München 1979, S. 17–60.
Vgl. Werner Meyer: 1291 — Die Geschichte. Die Anfänge der Eidgenossenschaft, Zürich 1990.
Bert Giesche: Mit Oma ins Haus der Geschichte, in: WAZ vorn 12. November 1994.
Rainer Gries u.a.: Gestylte Geschichte. Vom alltäglichen Umgang mit Geschichtsbildern, Münster 1989.
Wolfgang Hardtwig: Geschichtskultur und Wissenschaft, München 1990, bes.: Erinnerung, Wissenschaft, Mythos. Nationale Geschichtsbilder und politische Symbole in der Reichsgründungsära und im Kaiserreich, S. 224–263.
Vgl. Neue Gesellschaft für bildende Kunst (Hg.): Inszenierung der Macht. Ästhetische Faszination im Faschismus, Berlin 1987. Außerdem Peter Reichel: Der schöne Schein des Dritten Reiches. Faszination und Gewalt des Faschismus, Frankfurt a.M. 1993.
Dirk Schümer: Erlebnisraum Holocaust. Wider die Inflation der Mahnmäler und Gedenkstätten, in: FAZ vom 11. November 1994.
Thomas Rietzschel: Aufgegeben. Kein Museum für die Mauer, in: FAZ vom 15. April 1994. Vgl. auch Vera Graaf: Geschichtchen statt Geschichte. Die Walt Disney-Company will einen Amerika-Park bauen, in: Süddeutsche Zeitung vom 11. Juli 1994.
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Wirtz, R. (1996). Geschichtssinn im Objekt oder Geschichtsbilder im Sinn?. In: Vom Elfenbeinturm zur Fußgängerzone. Schriften des Rheinischen Museumsamtes, vol 61. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97337-5_6
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