Zusammenfassung
Manch einem kommen Zweifel über den langfristigen Zusammenhang von Lebensstilen und Politik. Schließlich ist mit zunehmender Härte der Auseinandersetzungen um die Verteilung von Wohlstand und sozialer Sicherung eine Rückbildung der Grundlagen für die Entstehung von Lebensstilen zu befürchten. Erwartet werden zahlreiche, wenngleich enger werdende Spielräume, über das eigene Leben zu entscheiden, die den Einfluß der Lebensstile auf die politische Willensbildung einschränken können. Die Verunsicherung über die Lebensstilentwicklung in der Bundesrepublik wird durch die Transformation in den neuen Bundesländern verstärkt. Denn die Wege, die Ostdeutsche einschlagen, um sich politisch einzumischen und den politischen Spielregeln eigene Konturen zu geben, sind nicht so ohne weiteres auf soziokulturelle Ressourcen einer Lebensstilbildung zurückzuführen. Bisher ist weitgehend ungeklärt, in welchem Ausmaß überhaupt von ostdeutschen Lebensstilen im westlichen Verständnis des Begriffs gesprochen werden kann oder inwieweit mit dieser Perspektive der Soziokultur in den neuen Bundesländern nur ein westliches Analyseraster übergestülpt wird.
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© 1997 Leske + Budrich, Opladen
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Ritter, C. (1997). Zur Soziologisierung des Politischen. In: Lebensstile und Politik. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97335-1_1
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