„Warum es nicht wie geschmiert läuft“: Zum Problem der Diffusion von Gruppenarbeit im Maschinenbau

Zusammenfassung

Der Begriff „Gruppenarbeit“ gehört seit Jahren zum Repertoire derjenigen, die sich in Wissenschaft und Praxis mit der Modernisierung der Produktion beschäftigen. Insbesondere seit dem Erscheinen der MIT-Studie (Womack/Jones/Ross 1991) und der darin enthaltenen Vergleiche der Produktionseffizienz von japanischen und nicht-japanischen Werken der Automobilindustrie gilt die Einführung von Gruppenarbeit als eine der zentralen Strategien zu einer effizienteren Produktion, die popularitätssteigernd mit dem Adjektiv „schlank“ charakterisiert wird. Aber nicht nur für die Automobilmontagewerke erhofft man sich durch diese Form der Arbeitsorganisation Vorteile, sondern auch für Fertigungsprozesse in kleinen Serien, wie sie häufig in dem klein- und mittelständisch strukturierten Maschinenbau in Deutschland und anderswo anzutreffen sind. Im Konzept der Gruppenarbeit wird ein Instrument gesehen, die hohe Komplexität und die hohen Flexibilitätsanforderungen kundenspezifischer Fertigung in kleinen Serien besser bewältigen zu können. Aufgrund der Steuerungsprobleme zentraler Instanzen und zentralistischer EDV-Systeme (z.B. PPS) erscheint es geradezu als „Ei des Kolumbus“, zumindest die Feinsteuerung in qualifizierte Arbeitsgruppen zu verlagern.