Zusammenfassung
Angesichts der zunehmenden Komplexität und Dynamik des Marktgeschehens — der Wandel von Nachfragemärkten zu Käufermärkten, die eine qualitätsorientierte und kundenindividuelle Ausrichtung der Unternehmen verlangen —, hat sich seit Ende der siebziger Jahre das Innovationspotential zu einer Schlüsseldeterminante für die betriebliche Wettbewerbsfähigkeit und damit auch für die regional- und gesamtwirtschaftliche Prosperität entwickelt18 . Für die Unternehmen resultieren daraus neue betriebliche Flexibilitätsanforderungen, die sich auf die Kostenstrukturen (bspw. kleinere Losgrößen, Durchlaufzeitenminimierung, Erhöhung des Nutzungsgrades von Maschinen und flexiblen Personaleinsatz) und die Innovationsgeschwindigkeit (Entwicklungs- und Konstruktionszeiten) beziehen.
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Literatur
Vgl. für einen Überblick zu den veränderten Produktionsparadigmen Weber 1994a.
Anzumerken bleibt jedoch bereits an dieser Stelle, daß die mit der Schwerpunktsetzung auf Regionen verbundene notwendige Umorientierung im Hinblick auf die Steuerungsinstrumente noch keineswegs in ausreichendem Maße erfolgt ist. Erforderlich für die Ausrichtung der Politik im oben genannten Sinne wären marktnahe, prozeß- und dialogorientierte Instrumente und nicht mehr wie bisher die Steuerung über Recht und großangelegte bundesweite Rahmenprogramme (Geld) (vgl. Heinze/ Schmid 1994).
vgl. Piore/Sabel 1984, Sabel 1989, Beiträge in Pyke/Sengenberger 1992.
vgl. Benz/Scharpf/Zintl 1992, Fürst/Kilper 1994, Rehfeld 1994
Historisch gewachsene regionale Verflechtungen können auch die Ursache für sich verstärkende „Krisenkreisläufe“ sein (vgl. Rehfeld 1994). Dies gilt vor allem für altindustrielle Regionen. „Es besteht offenbar eine Verbindung zwischen Produktions- und Raumzyklen [...1, gegen deren Auswirkungen auch lange Zeit effektive regionale Verflechtungen nur begrenzt widerstandsfähig seien“ (Rehfeld 1994, 4).
Angeführt werden hier vor allem der gemeinsame Absatzmarkt als Folge räumlicher Konzentration, ein vielseitiger Arbeitsmarkt, das Angebot an erforderlichen Untemehmensleistungen (Zulieferbetriebe, Dienstleistungen, Beratung, Forschung und Entwicklung) und nicht zuletzt private und öffentliche hnfrastrukturleistungen (vgl. Hellmer/Kollros 1992).
Zentrale Elemente einer Produktionskette, d.h. für die erfolgreiche Vermarktung von Produkten bzw. Produktgruppen, sind: Forschung und Entwicklung, Rohstoffe, Vorprodukte, Komponenten, Modellbau, Werkzeugbau, Prüf- und Testeinrichtungen, Wartung und Reparatur, Software, Ingenieurbüros, Vertrieb, Groß- und Einzelhandel. Marketing und Messe (vgl. Rehfeld 1994, 6, Abb. 1). Dazu zählt dann auch das vorhandene Potential an entsprechend qualifizierten Arbeitskräften.
Vgl. hierzu auch Porter 1990 und Heinze/Schmid 1994.
Die günstigsten Bedingungen werden sich aller Wahrscheinlichkeit nach dort bieten, wo bereits ein entsprechendes Produktionscluster existiert. Handelt es sich hingegen um völlig neue Entwicklungen, Produkte oder Branchen, dann können durch eine entsprechende Flexibilität und Steuerung in der Region, Anreize für den Aufbau eines Clusters in der Region gegeben werden.
Zur Rolle von Vertrauen vgl. Kapitel 11.
Wohlwissend, daß die Verwendung eines (laut Duden) nicht existenten Plurals von Bedarf„ eigentlich eher auf ein fehlendes Sprachgefühl der Verfasserin hindeutet, hat sich der Gebrauch von „Bedarfe“ (im Sinne von nicht individuell zuschreibbaren Weiterbildungsbedüfnissen) in die Weiterbildungforschung eingeschlichen und durchgesetzt. Insofern wird sich die Leserschaft an die — dem Sprachgefühl zuwiderlaufende — in der Weiterbildungsforschung jedoch übliche Verwendung des Wortes „Bedarfe& “ gewöhnen müssen.
Sabel (1994) nennt die von ihm beschriebene Form der Kooperation „bootstrapping“: „Think of bootstrapping as a way of reconstrueting linked complex institutions piece-by-piece when neither the workable sequences of piecemeal changes nor precise eharacteristics of the reconstructed whole are known, and when the risks of staying are clearly greater than the risks of taking a wrong path. The old-world name for changing everything one piece at a time is revolutionary reformism“ (Sabel 1994, 3).
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© 1996 Leske + Budrich, Opladen
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Wegge, M. (1996). Globalisierung des Wettbewerbs und regionale Kooperation — Zur wachsenden Bedeutung von Kooperation. In: Qualifizierungsnetzwerke — Netze oder lose Fäden?. Neue Informationstechnologien und Flexible Arbeitssysteme. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97321-4_3
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