Zusammenfassung
In den folgenden Abschnitten werden nach einem Überblick über die Berufstätigkeit und die Berufsverläufe der jungen Frauen in Bayern Ergebnisse zu den beiden Bildungsgruppen der Hauptschulabsolventinnen auf der einen Seite und von Frauen mit Abitur auf der anderen Seite referiert: Welche Berufe wählen sie? Wie zufrieden sind sie mit ihrer Ausbildung und welche beruflichen Wege schlagen sie ein? Wie verändert sich ihre berufliche Situation? Welche beruflichen Ziele setzen sich die jungen Frauen und welche Barrieren sehen sie bei der Realisierung dieser Ziele? Welchen Stellenwert haben dabei Überlegungen zur Familiengründung und zum Kinderwunsch?
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Literatur
Die Verteilung der Frauen dieser Untersuchung über die Schulabschlüsse im dreigliedrigen Schulsystem (vgl. Tabelle B 9 im Anhang E.) entsprechend den bayerischen Quoten ist ein wichtiges Auswahlkriterium dieser Untersuchung (vgl. dazu Kapitel A).
Weitere vier Frauen entschlossen sich zu einem Studium in den Fachrichtungen Sozialwissenschaft, Lehramt Realschule/Gymnasium, Zahnmedizin und Betriebswirtschaft.
Zu den technischen Dienstleistungsberufen zählen die Waren- und Dienstleistungskaufleute, die Verkehrsberufe, die Organisations-, Verwaltungs- und Büroberufe sowie die Gesundheitsdienstberufe (vgl. BMBW 1992:125).
Dieser zweiten Gruppe gehören Berufe an mit geregelten Ausbildungsgängen an beruflichen Schulen, in Betrieben und Verwaltungen sowie nach Studium an Fachhochschulen (vgl. BAA 1991).
Nach einem starken zahlenmäßigen Anstieg der Studienanfängerinnen während der Bildungsexpansion, veränderte sich ihr Anteil nur mehr unwesentlich und beträgt heute ca. 40% (vgl. BMBW 1992:164ff).
An den Kunsthochschulen mit fast 60% findet sich der höchste Frauenanteil, danach folgen die Universitäten mit ca. 44 und die Fachhochschulen mit ca. 32%. Mit fast 60% -seit 1980 mit steigender Tendenz — sind insgesamt betrachtet mehr als die Hälfte aller Studentinnen (1991) in den Fächergruppen Kunst und Kunstwissenschaft sowie Sprach-, Kulturwissenschaften und Sport eingeschrieben. Den niedrigsten Frauenanteil an allen Studierenden (1991) weisen mit ca. 12% die Ingenieurwissenschaften auf; in der Mathematik und den Naturwissenschaften liegt er gleichbleibend bei ca. einem Drittel. In den Fächergruppen Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (von 34% in 1980 auf 40% in 1991) sowie in der Medizin (von 35% in 1980 auf 45% in 1991) zeigt sich eine stärkere Zunahme. Der Frauenanteil in den Agrar- und Forstwissenschaften liegt seit 1980 gleichbleibend bei ca. 50% (vgl. BMBW 1992).
Dies ist — wie bereits in Kapitel A 2.1 dargestellt — in den der Untersuchung zugrundeliegenden Auswahlkriterien begründet.
Im „Professionalisierungsansatz“ von Roloff (1992) werden vor dem Hintergrund geschlechtsspezifischer Unterschiede bei der Berufswahl vor allem die Chancen und Barrieren von Frauen in hochqualifizierten Berufen unter dem Aspekt historischer Ausgrenzungsprozesse in der Etablierungsphase männerdominierter Fachgebiete analysiert. Sowohl soziale Entwicklungsprozesse als auch individuelle Handlungszusammenhänge stehen hier im Mittelpunkt der Erklärungen für Fachdistanzen von Frauen (vgl. Schmitt 1992).
Nur in einem Fall unterstützte der Vater seine Tochter bei der Entscheidungsfindung, d.h. die Entscheidung wurde in gemeinsamen Gesprächen erarbeitet.
Insgesamt waren neun Frauen ihrem Erstausbildungsberuf entsprechend tätig; drei Frauen befanden sich zum Zeitpunkt der zweiten Befragung noch in Erstausbildung und eine Frau stand kurz vor Aufnahme ihrer betrieblichen Zweitausbildung.
Bei beiden Geschlechtern wird die Karrieremotivation insbesondere durch das Ausmaß an maskulinen und androgynen Geschlechtsrollenorientierungen bzw. maskulinen und intrinsischen Eigenschaften begünstigt. Nach Abele (1994) sind Männer und Frauen demnach ähnlich berufs- und karriereorientiert (ebd.:30ff).
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© 1996 Leske + Budrich, Opladen
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Seidenspinner, G., Keddi, B., Wittmann, S., Gross, M., Hildebrandt, K., Strehmel, P. (1996). Ausgewählte Aspekte zur Berufssituation der befragten Frauen in Bayern — Ergebnisse. In: Junge Frauen heute — Wie sie leben, was sie anders machen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97320-7_8
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-97320-7_8
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-1472-6
Online ISBN: 978-3-322-97320-7
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