Empirische Basis und Methoden

Zusammenfassung

Zwei zentrale Fragen der Untersuchung lauten: Wie gehen gewerblich Auszubildende mit Konflikten im Ausbildungsbetrieb um, und welche Faktoren beeinflussen ihr Konfliktverhalten? Der Forschungsprozeß zur Beantwortung dieser Fragen verlangt eine Vielzahl von theoretischen und methodisch-statistischen Entscheidungen. Die erzielten Ergebnisse, d.h. die Antworten auf die genannten Fragen, hängen ganz wesentlich davon ab, welche Entscheidungen getroffen wurden. Die Bandbreite der methodischen Entscheidungen reicht von den Kriterien, nach denen die erhobenen Daten gruppiert werden, über die Entscheidungen, welche statistischen Analyse- und Prüfverfahren im allgemeinen der Datenlage angemessen sind, bis zu den Entscheidungen für ein jeweils konkretes Verfahren und nachfolgend zwischen den vielfältigen Optionen innerhalb dieses Verfahrens. Bei der Darstellung der Ergebnisse empirischer Untersuchungen werden die angewandten Techniken der Datenanalyse, die Prüfung ihrer Anwendungsvoraussetzungen sowie die mannigfaltigen Entscheidungen, die im Verlauf der Analyse getroffen werden, häufig vernachlässigt oder schlicht ignoriert. Die Ursachen für diese Versäumnisse liegen in dem problematischen Verhältnis von Substanz- und Methodenwissenschaft in der empirischen Sozialforschung. Manfred Küchler beschreibt dieses Verhältnis aus der Sicht des Methodenwissenschaftlers: „Statistik und Datenanalyse sind.. für viele praktisch in der Forschung tätige Sozialwissenschaftler ein ungeliebtes Feld, ..das man nur zu gerne einem Spezialisten überläßt, der mit Hilfe eines wundertätigen Computers Koeffizienten produziert, die dann mehr oder weniger rezepthaft in substantielle Interpretationen umgesetzt werden“ (KÜCHLER 1979, 9).