Zusammenfassung
Die Erdteile, die im Zuge der europäischen Expansion kolonisiert oder informell angegliedert wurden, ohne selbst Teil des angelsächsischen Zentrums zu werden, gerieten in einen Prozeß abhängiger Akkumulation. Darunter verstehen wir, daß der Prozeß der ursprünglichen Akkumulation, der die Bevölkerung von Grund und Boden trennt und Reichtum in Form von Kapital anhäuft, direkt verknüpft war und noch immer ist mit dem Kapital der entwickelteren Gesellschaften, die sich durch Raub und Handel dieses Reichtums bemächtigten. Als Folge dieses Abhängigkeitsverhältnisses entwickelte sich — neben den traditionellen Machthabern — eine bourgeoise Oberschicht (Kompradoren), die eng mit der ausländischen Kolonialmacht zusammenarbeitete. Im Unterschied zu den Gesellschaften, in denen sich die Kapitalakkumulation autonom vollzog, entstanden auf diese Weise Gesellschaften, die an ein externes Zentrum der Kapitalakkumulation gekoppelt sind (Amin 1976:57). Die so entstandene kapitalistische Peripherie hat sich bis heute nicht aus dieser Abhängigkeit lösen können.
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© 1996 Leske + Budrich, Opladen
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van der Pijl, K. (1996). Abhängigkeit und Revolution in der Dritten Welt. In: Vordenker der Weltpolitik. Grundwissen Politik, vol 13. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97306-1_11
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