Zusammenfassung
Die Ursache jenes von Löwenthal und vielen anderen immer wieder konstatierten Weltbildverlustes und Bindungsverlustes ist bestimmbar: Die pluralistische Gesellschaft kennt kein einheitliches, geschlossenes Weltbild, kennt keine unhinterfragbaren Bindungen mehr. Bedeutet dies aber zwangsläufig Weltbildverlust und Bindungsverlust? Hierzu soll im folgenden genauer untersucht werden, was denn “Pluralismus” als politische Kategorie bedeutet, besonders im Hinblick darauf, wo es um Entscheidungen in der Dimension der Verbindlichkeit geht.
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Literatur
Steffani, W.: Pluralistische Demokratie Opladen 1980, S. 15.
vgl. dazu Dcimling, Gerhard: Schlußfolgerungen — Erfahrungen und Einsichten (im folg. zit. als Schlußfolgerungen). In: Pluralismus. Legitimalionsprobleme im Interessenwandel. Veröffentlichung der Walter-Raymond-Stiftung Bd. 21. Köln 1983, S. 217–237.
Weber, M.: Wissenschaft als Beruf. In: Gesammelte Aufsätze zur Wissenschaftslehre. Bearb. v. Winkelmann, J.. Tübingen 1951, S. 581–593, S. 588.
I. §2; 1728.
Deimling, G.: Schlußfolgerungen, a.aO., S. 221.
vgl. Nuscheier, F./Steffani, W. (Hrsg.): Pluralismus. Konzeptionen und Kontroversen. München 1972, S.11 (im folg. zit. als Pluralismus).
Laski, H.: Klassenlose Gesellschaft statt Pluralismus (1938). In: Nuscheier, F./Steffani, W. Pluralismus, a.a.O., S. 81–83, S. 82.
Schmitt, G: Pluralismus als Theorie der Auflösung des Staates. In: Nuscheier, F./Steffani, W.: Pluralismus, a.a.O., S. 93–98, S. 95.
Schmitt, C: Die konkrete Verfassungslage der Gegenwart (1931). In: Nuscheier, F./Steffani, W.: Pluralismus, a.a.O., S. 99–120, S. 99.
Fracnkcl, E.: Um die Verfassung (1932). In: Nuscheier, F./Sieffani, W.: Pluralismus, a.a.O., S. 147–157, S. 155.
vgl. ebd. S. 156f.
Marcuse, H.: Pluralismus im Wohlfahrts- und Kriegsführungsstaat (1964). In: Nuscheier, F./Steffani, W.: Pluralismus, a.a.O., S. 224–228.
Fraenkel, E.: Deutschland und die westlichen Demokratien, 6. Aufl. Stuttgart, Berlin, Köln, Mainz 1974, S. 69.
ebd. S. 63.
Steffani, W.: Pluralistische Demokratie, a.a.O., S. 54.
ebd.
vgl. dazu ebd. S. 58f.
vgl. dazu Fracnkcl, E.: Der Pluralismus als Strukturelement der freiheitlich-rechtsstaatlichen Demokratie (1964). In: Nuscheier, F./Steffani, W.: Pluralismus, a.a.O., S. 158–183.
Steffani, W.: Monistische oder pluralistische Demokratie? Zugleich eine Auseinandersetzung mit Schelskys Demokratie-Thesen. In: Doeker, G./Steffani, W. (Hrsg.): Klassenjustiz und Pluralismus. Festschrift für Ernst Fraenkel zum 75. Geburtstag. Hamburg 1973, S. 482–524, S. 513 (im folg. zit. als Klassenjustiz und Pluralismus); eine Auseinandersetzung mit den Thesen Schelskys findet sich ebenso ebd.
vgl. dazu Kremendahl, H.: Pluralismustheorie in Deutschland. Entstehung, Kritik, Perspektiven. Leverkusen 1977, S. 33–42 (im folg. zit. als Pluralismustheorie).
vgl. dazu Ahlfeld, R.: Pluralismus zwischen Liberalismus und Sozialismus. Bonn 1972.
ebd. S. 281.
im Sinne von Bewahrung, Überwindung und Höherführung; vgl. dazu ebd.
ebd. S. 290.
ebd.
ebd.
Sik, O.: Marktwirtschaft ohne Kapitalismus. In: Fragen der Zeit (1971) Folge 87/88, S. 1–7, S. 3.
Sontheimer, K.: Der Pluralismus und seine Kritiker. In: Doeker, G./Steffani, W. (Hrsg.): Klassenjustiz und Pluralismus. Hamburg 1973, S. 425–443, S. 426f.
Schwan, A.: Pluralismus. In: Görres-Gesellschaft (Hrsg.): Herder Staatslexikon. Recht, Wirtschaft, Gesellschaft (in 5 Bänden). Freiburg i. Br.1988, Bd. 4, S. 427.
vgl. dazu Kremendahl, H.: Pluralismustheorie, a.a.O., S. 33f.
Hättich, M.: Politische Bildung: Perspektiven und Forderungen. In: Bundeszentrale für Politische Bildung (Hrsg.): Zur Situation der Politischen Bildung in der Schule. Schriftenreihe Bd. 185. Bonn 1982, S. 72–80, S. 79.
über die an anderer Stelle noch zu sprechen sein wird.
vgl. dazu Popper, K. R.: Auf der Suche nach einer besseren Welt. Vortrage und Aufsätze aus 30 Jahren. München, Zürich 1984.
vgl. dazu Pfetsch, F. R.: Verfassungspolitik der Nachkriegszeit. Darmstadt 1985, S. 22f.
Im Hinblick auf neuere Rechtsauslegungen ist eine solche Aussage nicht zu halten, denn in der neueren Grundrechtsdiskussion findet man meist, daß das Verfahren das Ausschlaggebende sei und nicht das, was dabei herauskommt. Es gilt dann, etwas als inhaltlich legitimiert, wenn das Verfahren der Rechtskonzeption bzw. Rechtsprechung richtig ist. Eine Konzeption, die dort vor allem gilt, wo man die Dominanz von Grundrechten nicht anerkennen kann oder will.
vor allem dies soll hier nur angedeutet werden, weil es an anderer Stelle ausführlicher bearbeitet wird; vgl. dazu Kap. V. 4. dieser Arbeit: Orientierungsversuche im Pluralismus: Zum Zusammenhang von Grundrechten, Grundwerten und Grundkonsens.
so für Erich Schwertfeger.
so für Bernhard Sutor.
vgl. zu Punkt 2. und. 3. auch Kap. V. 1. dieser Arbeit: Zur Grundkonsensdiskussion in der Bundesrepublik Deutschland und Kap. V. 4., Titel s.o.
vgl. dazu Deimling, Gerhard: Schlußfolgerungen, a.a.O., S. 226f.
ebd. S. 227f.
ebd. S. 229.
wir sprechen beispielsweise von “integrierten Gesamthochschulen”, “integrierten Studiengängen”, “integrativer Auslinderpolitik”, “Integrationshilfen für psychisch Kranke” usw.
Fraenkel, E. in: Das Parlament (1966) Beilage 14, S. 10.
vgl. dazu Messner, J.: Das Gemeinwohl. Idee, Wirklichkeit, Aufgaben. Osnabrück 1962.
vgl. dazu Ryffcl, H.: öffentliche Interessen und Gemeinwohl — Reflexion über Inhalt und Funktion (im folg. zit. als öffentliche Interessen). In: Hochschule für Verwaltungs-wissenschaften Speyer (Hrsg.): Wohl der Allgemeinheit und öffentliche Interessen. Vortrage und Diskussionsbeiträge der 36. Staatswissenschaftlichen Fortbildungstagung. Schriftenreihe der Hochschule Speyer Bd. 39. Berlin 1968 (im folg. zit. als Wohl der Allgemeinheit).
in Wahiheit haben die Bewohner einer Stadtgemeinde z.B. gar kein Interesse an einer Stadthalle, es ist der Bruder des Bürgermeisters, der als Bauherr ein pecuniäres Interesse an einer solchen Einrichtung hat; sich für normal Haltende sind in Wirklichkeit gar nicht an der Einrichtung von Landeskrankenha’usem interessiert; Nicht-Motorisierte nicht an Autobahnen, usw.
Ryffel, H.: Öffentliche Interessen und Gemeinwohl — Reflexion über Inhalt und Funktion, a.a.O., S. 16.
etwa die gemeinsame Sorge um den Erhalt des Rechtsstaates.
vgl. dazu Schnur, R.: Gemeinwohl in den Verfassungen und Gesetzen (im folg. zit. als Gemeinwohl). In: Hochschule f. V. Speyer (Hrsg.): Wohl der Allgemeinheit, a.a.O.
vgl. dazu ebd. S.61ff.
vgl. dazu Bamzzi, A.: Freiheit, Recht und Gemeinwohl. Grundfragen einer Rechtsphilosophie. Darmstadt 1990 (im folg. zit. als Freiheit, Recht und Gemeinwohl).
Schnur, R.: Gemeinwohl, a.a.O., S. 59.
ebd. S. 59.
Böckenförde, E. W.: Staat, Gesellschaft, Freiheit. Studien zur Staatstheorie und zum Verfassungsrecht. Frankfurt a.M. 1976, S. 60.
Ryffel, H.: Öffentliche Interessen, a.a.O., S. 21.
Kerber, W./Schwan, A./Hollerbach, A.: Gemeinwohl. In: Herder Staatslexikon Bd. 2. Freiburg 1986, S. 857–863, S. 858.
Adomo, T. W.: Negative Dialektik. Frankfurt a.M. 1966.
Geißler, E.E.: Republik und Gemeinwohl. In: Geißler, E.E. (Hrsg.): Gemeinwohl. Universitätsseminar des Instituts für Erziehungswissenschaft der Universität Bonn in Zus. mit der Hanns-Martin-Schleyer-Stiftung v. 25.–26. 6. 1984. Unveröffentlichter Tagungsband. Bonn 1984, S. 11 ff (im folg. zit als Gemeinwohl).
ebd.
ebd. S. 12.
vgl. dazu auch Roos, L.: Anthropologische und ethische Probleme des Gemeinwohls. In: Geißler, E.E. (Hrsg.): Gemeinwohl, a.a.O., S. 15ff.
vgl. dazu Portmann, A.: Biologische Fragmente zu einer Lehre vom Menschen. Basel 1944, S. 16 ff.
vgl. dazu Eliot, T. S.: Notes toward a definition of culture. London 1948.
vgl. dazu Kluckhohn, C.: Mirror for men (1950), zu Deutsch: Spiegel der Menschheit. Zürich 1951.
Scheler, M.: Der Formalismus in der Ethik und die materiale Werteethik. Neuer Versuch der Grundlegung eines ethischen Personalismus. Halle 1916, S. 311–318.
Kerber, W./Schwan, A./Hollerbach, A.: Gemeinwohl, a.a.O., S. 858.
vgl. dazu Grcshake, G.: Die theologische Herkunft des Person-Begriffs: In Pöltner, G. (Hrsg.): Personale Freiheit und pluralistische Gesellschaft. Religion, Wissenschaft, Kultur Bd. 2. Wien 1981, S. 75–86, S. 79.
Werbick, J.: Person. In: Neues Handbuch theologischer Grundbegriffe Bd. ID. München 1985, S. 342.
vgl. dazu Dassmann, E.: Die Entstehung des Person-Begriffs im frühen Christentum und seine Entwicklung bis zum frühen Mittelalter. In: Inhalt und Bedeutung des personalen Menschenbildes. Universitätsseminar des Instituts für Erziehungswissenschaft der Universität Bonn in Zus. mit der Hanns Martin Schleyer-Stiftung v. 15.–16.6.1987. Unveröffentlichter Tagungsband. Bonn 1987, S. 12–29 (im folg. zit. als Inhalt und Bedeutung des personalen Menschenbildes).
ebd. S. 23.
ebd. S. 86.
Gcißlcr, E.E.: Inhalt und Bedeutung des personalen Menschenbildes. In: Inhalt und Bedeutung des personalen Menschenbildes, a.a.O., S. 130.
“Daß der Mensch in seiner Vorstellung das Ich haben kann, erhöht ihn unendlich über alle anderen lebenden Wesen. Dadurch ist er eine Person und, vermöge der Einheit des Bewußtseins, bei allen Veränderungen, die ihm zustoßen mögen, ein und dieselbe Person, das ist ein von Sachen...durch Rang und Würde ganz unterschiedenes Wesen.” Kant, I.: Anthropologie in pragmatischer Hinsicht, zit. nach Weischedel, W. (Hrsgl.): Kant, I.: Werke in 12 Bänden. Frankfurt a.M.1980 (zuerst 1964), Bd. VI., S. 476.
Geißler, E.E.: Inhalt und Bedeutung des personalen Menschenbildes, a.a.O., S. 132. Anmerkung der Verfasserin: “Sein” wird hier in einem ontologischen Sinn verstanden.
vgl. dazu Kap. VI. dieser Arbeit: Pädagogische Perspektiven im pluralistischen Staat.
vgl. dazu Lassahn, R.: Braucht die Pädagogik ein Menschenbild? In: Solzbacher, C./Wollersheim, W. (Hrsg.): Wege in die Zukunft. Pädagogische Perspektiven im pluralistischen Staat. Bonn 1988, S. 25–35.
vgl. dazu Kap. IV. dieser Arbeit: Die Diskussion um Politische Bildung seit 1945.
Adorno, T. W.: Zum Verhältnis von Soziologie und Psychologie. Frankfurter Beiträge zur Soziologie Bd. 1. Soziologica. Frankfurt a.M. 1955, S. 29 u. 32.
Weber, M. zit. nach Gesellschaft und Staat Uxikon der Politik. Baden-Baden 1979, S. 359.
Weber, M.: Suatssoziologie. Berlin 1966, S. 99.
so die Ausführungen des Zweiten Vatikanisches Konzils.
Sulor, B.: Gemeinwohl im politischen Unterricht und als Aufgabe staatsbürgerlicher Erziehung. In: Geißler, E.E. (Hrsg.): Verantwortete Politische Bildung. Bonn 1988, S. 140f.
der Brockhaus definiert betriebswirtschaftliches Risiko als “Gefahr des Verlustes oder Ausbleibens von Erträgen, als Gefahr einer falschen Einschätzung oder als meßbare Ungewißheit für numensche Wahrscheinlichkeit”, Der große Brockhaus 1966, Bd. 15, Spalte 842f; vgl. dazu auch Kap. III. 3. dieser Arbeit: Risikobewältigung als wichtige Kompetenz des mündigen Bürgers.
vgl. dazu Geißler, E.E.: Welche Farbe hat die Zukunft. Bonn 1986.
vgl. dazu Sass, H.M.: Verantwortung unter Risiko. Vom Ethos ordnungspolitischen Risikomanagements. Alfter-Oedekoven 1985.
vgl. dazu ebd.
vgl. dazu Schmitz, M.: Privatinlcressc und Gemeinwohl. In: Konrad-Adenauer-Stiftung (Hrsg.): Werte-Leitbilder-Tugenden. Zur Erneuerung politischer Kultur. Studien zur Politischen Bildung Bd. 8. Mainz 1985, S. 221–266, S. 221.
vgl. dazu Beck, U.: Risikogesellschaft. Auf dem Weg in eine andere Moderne. Frankfurt a.M. 1986.
vgl. dazu Bimbacher, D.: Verantwortung für zukünftige Generationen. Stuttgart 1988.
wie etwa die allgemeine Schulpflicht.
sofern die Regierungszeit der “Monopolisten” lange genug dauert.
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Solzbacher, C. (1994). Grundlagen des modernen Politikverstännisses Teil I. In: Politische Bildung im pluralistischen Rechtsstaat. Schriften zur politischen Didaktik, vol 23. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97292-7_3
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