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Informelle Gleichaltrigen-Gruppen im Jugendalter und die Konstitution politischen Alltagsbewußtseins

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Die Politisierung des Menschen

Part of the book series: Reihe: Politische Psychologie ((POLPSY,volume 2))

Zusammenfassung

Die im Titel eingeschlossene Themenstellung ‚Peer Group und politische Sozialisation Jugendlicher‘ lebt zum einen von einer Problemsicht, die Lothar Krappmann exemplarisch in seinem Handbuchartikel ‚Sozialisation in der Gruppe der Gleichaltrigen‘ vorgestellt hat, indem er nach dem unverzichtbaren Beitrag fragt, den die Gruppe der Gleichaltrigen zur Bildung von Handlungskompetenz und Identität der Person leiste. Damit verbindet sich für ihn zugleich die Frage nach der tatsächlichen Bedeutung der Gruppe der Gleichaltrigen als Sozialisationsinstanz, die sich in ihrer Wirksamkeit mit der der Familie vergleichen lassen müsse [1].

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Anmerkungen

  1. L. Krappmann, Sozialisation in der Gruppe der Gleichaltrigen, in: K. Hurrelmann/D. Ulich (Hrsg.), Handbuch der Sozialisationsforschung, Sonderausg. Weinheim u. Basel 1983, S. 443–468, hier S. 443.

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  2. Vgl. dazu und zur Grundlegung die Überlegung bei P. Bourdieu, Die feinen Unterschiede. Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft, 3. Aufl. Frankfurt/Main 1984, S. 77f.: „Es versteht sich von selbst, daß ‚politische Erziehung‘ nicht wie die daran Interessierten nahezu immer möchten, auf die bewußte Vermittlung von direkt mit der Sphäre der ‚Politik‘ im herkömmlichen Wortsinn verbundenen Vorstellungen reduziert werden darf. Die Bedingungen für die Ausbildung der Einstellungen, die politischer Praxis und politischer Beurteilung zugrunde liegen, auf die eigentliche politische Sozialisation verkürzen oder, schlimmer noch, auf den institutionalisierten Aspekt derselben, nämlich staatsbürgerlichen Unterricht, wäre mindestens genauso absurd, wie wenn man die gesellschaftlichen Produktionsbedingungen des Geschmacks, ebenfalls eine politische Einstellung, auf die rein künstlerische Entwicklung und Ausbildung reduzieren wollte“; vgl. auch a.a.O., S. 689f.;

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  3. und weiter die Überlegungen von C. Kulke, Politische Sozialisation, in: Hurrelmann /Ulrich, 1984a.a.O., S. 747–776, besonders S. 768ff.;

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  4. W. Melzer, Jugend und Politik in Deutschland. Gesellschaftliche Einstellungen, Zukunftsorientierungen und Rechtsextremismus-Potential Jugendlicher in Ost- und Westdeutschland, Opladen 1992. Mit diesem Ansatz wird eine Differenz aufgezeigt zu ‚klassischer Forschung zur politischen Sozialisation, die dem Ansatz einer ‚civic education‘ folgt;

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  5. vgl. dazu F.I. Greenstein, Children and Politics. Neuausg. New Haven u. London 1969.

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  6. Zwischen diesen Ansätzen bewegt sich H.-J. Asmus, Politische Lernprozesse bei Kindern und Jugendlichen. Eine sozialisationstheoretische Begründung, Frankfurt/ Main u. New York 1983, S. 7f., der — aber im wesentlichen nur programmatisch — vom Zusammenhang zwischen politischer Sozialisationsforschung und der Erforschung des politischen Alltagsbewußtseins spricht.

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  7. Zur Kategorie des Alltagsbewußtseins siehe die Untersuchung von T. Leithäuser, Formen des Alltagsbewußtseins, 2. Aufl. Frankfurt/Main u. New York 1979.

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  8. Vgl. dazu F. Schleiermacher, Pädagogische Schriften I. Die Vorlesungen aus dem Jahre 1826, Frankfurt/ Main 1983,

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  9. sowie K. Mannheim, Das Problem der Generation, in: L.v. Friedeburg (Hrsg.), Jugend in der modernen Gesellschaft, Köln 1965, S. 23–48.

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  10. Vgl. dazu H. Sünker/I. Volkmer, Jugendkulturen und Individualisierung, in: W. Heitmeyer/T. Olk (Hrsg.), Individualisierung von Jugend, Weinheim u. München 1990, S. 61–79.

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  11. R. Rausch, ‚Gefährdete‘ und ‚gefährliche‘ Jugend, in: U.E. Salisbury, Die zerrüttete Generation, Reinbek 1962, S. 146–150, hier S. 146;

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  12. F.H. Thrasher, The Gang, Chicago 1927;

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  13. A.K. Cohen, Kriminelle Jugend, Reinbek 1961;

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  14. siehe zu einer Re-Interpretation dieser ‚klassischen‘ Ansätze die Untersuchung von M.S. Jankowski, Islands in the Street. Gangs and American Urban Society, Berkeley 1991.

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  15. Vgl. zur Konzeptentwicklung von Peer Group und historisch sozialer Situierung die Darstellung bei B. Naudascher, Die Gleichaltrigen als Erzieher, Bad Heilbrunn 1977, S. 60f.

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  16. Die klassisch devianztheoretische Motivstruktur klingt im übrigen auch an in dem Titel eines Textes von K. Wasmund, Sind Altersgruppen die modernen politischen Verführer? In: B. Claußen/K. Wasmund (Hrsg.), Handbuch der politischen Sozialisation, Braunschweig 1982, S. 104–118. Ein ganz aktueller Bezug auf die Grundsatzdebatte um identitätsstiftende Funktionen der ‚peer groups‘ läßt sich mit dem Thema ‚Jugend und Rechtsradikalismus‘ herstellen;

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  17. vgl. H.-U. Otto/R. Merten (Hrsg.), Rechtsradikale Gewalt im vereinigten Deutschland. Jugend im gesellschaftlichen Umbruch, Opladen 1993.

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  18. S.L. Silbiger, Peers and Political Socialization, in: S.A. Renshon (Hrsg.), Handbook of Political Socialization. Theory and Research, New York 1977, S. 172–189, hier S. 172. Vgl. dazu auch die — immer noch aktuelle — Feststellung, daß selbst darüber, wie sich politische Wissensbestände von Jugendlichen im Zeitablauf verändert haben, überhaupt nichts bekannt sei:

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  19. M. Kaase, Jugend und Politik, in: H. Reimann/H. Reimann (Hrsg.), Die Jugend, 2. Aufl. Opladen 1987, S. 112–139, hier S. 123f.

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  20. Auch R. Ebbighausen u.a., Mündigkeitspathos, Ohnmachtserfahrung und der Rückzug in die Clique. Ergebnisse einer Studie über die ‚schweigende Mehrheit‘ unter den Jugendlichen heute, in: Journal für Sozialforschung 28 (1988), S. 233–243, hier: S. 234, gelangen über die Feststellung nicht hinaus, die Bedeutung der ‚peers‘ für Prozesse von Politisierung und Depolitisierung sei in der jüngeren jugendsoziologischen Literatur zwar thematisiert, aber bisher „nahezu kaum empirisch erforscht worden“. In einer allgemeinen Perspektive eindrucksvoll für den Stand sozialisationstheoretischer Diskussionen ist der Beitrag von

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  21. D. Geulen, Zur Integration von entwicklungspsychologischer Theorie und empirischer Sozialisationsforschung, in: Zeitschrift für Sozialisationsfor-schung und Erziehungssoziologie 7 (1987), S. 2–25.

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  22. S.N. Eisenstadt, Altersgruppen und Sozialstruktur, in: Friedeburg, 1987a.a.O., S. 49–81, hier S. 51. Die Grundfigur zum Verhältnis zwischen Familie, bürgerlicher Gesellschaft und der Konstitution von Individualität in gesellschaftskritischer Absicht findet sich im übrigen paradigmatisch formuliert bei

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  23. G.W.F. Hegel, Grundlinien der Philosophie des Rechts, Hamburg 1955, vor allem §§ 181 und 238.

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  24. Eisenstadt, Grundlinien der Philosophie des Rechts, Hamburg 1955, a.a.O., S. 60f. Interessant ist in diesem Kontext, daß bereits vor siebzig Jahren hervorgehoben wurde: „Die erziehende Funktion der Familie ist allerorten in Frage gestellt, die pädagogischen Hausmittel, mit denen sich die Großeltern zu helfen wußten, scheinen nicht mehr zu wirken, wenigstens haben sie das meiste von ihrer Autorität und Geltung verloren“ — so von

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  25. S. Bernfeld, Sisyphos oder die Grenzen der Erziehung, Neuausg. Frankfurt/Main 1967, S. 9.

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  26. Eisenstadt, Sisyphos oder die Grenzen der Erziehung, Neuausg. Frankfurt/Main 1967a.a.O., S. 67.

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  27. A.a.O., S. 72.

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  28. J. Habermas, Theorie des kommunikativen Handelns, Bd. 2: Zur Kritik der funktionalistischen Vernunft, 4. Aufl. Frankfurt/Main 1987, S. 568. Komplementär zur Habermas’schen These der Möglichkeit eines Anstieges der kommunikativen Rationalität in familialen Lebenswelten können Ergebnisse aus einer empirischen Untersuchung über adoleszente Lebenswelten heute gelesen werden:

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  29. R. Zoll u.a., ‚Nicht so wie unsere Eltern!‘ Ein neues kulturelles Modell? Opladen 1989. Die Autoren sprechen (a.a.O., S. 237) von einer Zunahme der kommunikativen Verständigung bei den von ihnen untersuchten Jugendlichen, die eine neue Qualität in der alltäglichen Vergesellschaftung andeute: „Die kommunikative Grundhaltung, die sich wie ein roter Faden durch fast alle Interviews unserer Untersuchung hindurchzieht, ist so einerseits Ausdruck des Problems, daß lebensweltlich routinisierte Entwürfe für soziales Handeln und soziale Identität für die einzelnen zunehmend weniger unproblematisch abgreifbar sind; andererseits ist die kommunikative Grundhaltung selbst schon der Versuch, als lebensweltlich institutionalisierte Selbstverständlichkeit zu einer neuen Grundlage sowohl in der sozialen Identität wie im sozialen Handeln zu gelangen.“

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  30. Habermas, ‚Nicht so wie unsere Eltern!‘ Ein neues kulturelles Modell? Opladen 1989a.a.O., S. 568f.

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  31. A.a.O., S. 569f.;

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  32. vgl.dazu auch U. Beck, Risikogesellschaft. Auf dem Weg in eine andere Moderne, Frankfurt/Main 1986, S. 205–219;

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  33. H. Sünker, Kindheit zwischen Individualisierung und Institutionalisierung, in: Zentrum für Kindheits- und Jugendforschung (Hrsg.), Wandlungen der Kindheit, Opladen 1993, S. 15–31;

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  34. H. Sünker, Soziale Arbeit und Vergesellschaftung der Gesellschaft, in: H. Thiersch/K. Grunwald (Hrsg.), Zeitdiagnose Soziale Arbeit, Weinheim 1995, S. 185–210.

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  35. P. Cohen, Die Jugendfrage neu denken, in: R. Lindner/H.-H. Wiebe (Hrsg.), Verborgen im Licht. Neues zur Jugendfrage, Frankfurt/Main 1986, S. 22–97, hier S. 76.

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  36. Cohen, a.a.O., S. 77f.

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  37. A.a.O., S. 78; vgl. weiter die Aussagen über die relative Autonomie der Ausdrucksformen von Jugend, a.a.O., S. 74f.

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  38. W. Hornstein, Auf der Suche nach Neuorientierung: Jugendforschung zwischen Ästhetisierung und neuen Formen politischer Thematisierung der Jugend, in: Zeitschrift für Pädagogik 35 (1989), S. 107–125, hier S. 122.

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  39. M. Baethge, Individualisierung als Hoffnung und als Verhängnis, in: Lindner /Wiebe, 1989a.a.O., S. 98–123; die Gesamteinschätzung, a.a.O., S. 119, lautet: „Die Systemmängel der spätbürgerlichen Sozialisation in der Adoleszenz sind über diesen Ausweg (den einer Verstärkung individualistischer Handlungsperspektiven, H.S.) nicht zu beheben, die in ihnen steckende Bedrohung für die Existenz des Ganzen nicht trickreich aus-zuhebeln. Denn der Ausweg führt nicht so sehr zu jenem humanistisch gebildeten Individuum Humboldtscher Prägung, sondern eher zum Karrieristen, der frühzeitig gelernt hat, sich durchzusetzen, und verlernt hat, Solidarität zu üben.“ Zur Weiterentwicklung der ‚Risiko-Diskussion‘ siehe

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  40. U. Beck/E. Beck-Gernsheim (Hrsg.), Riskante Freiheiten. Individualisierung in modernen Gesellschaften, Frankfurt/Main 1994.

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  41. Die grundlegende Analyse für die den Konsumismus begründende Form von Vergesellschaftung hat H. Lefebvre, Das Alltagsleben in der modernen Welt, Frankfurt/Main 1972, vorgelegt;

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  42. zur Gesellschaftstheorie dieses Autors siehe H. Sünker, Bildung, Alltag und Subjektivität. Elemente zu einer Theorie der Sozialpädagogik, Weinheim 1989.

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  43. W. Heitmeyer u.a., Jugend und Politik. Chancen und Belastungen der Labilisierung politischer Orientierungssicherheiten, in: Heitmeyer/Olk, 1989a.a.O., S. 195–217.

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  44. A.a.O., S. 196.

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  45. Silbiger, a.a.O., S. 186.

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  46. B. Naudascher, Jugend und Peer Group. Die pädagogische Bedeutung der Gleichaltrigen im Alter von zwölf bis sechzehn Jahren, Bad Heilbrunn 1978, S. 9.

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  47. Krappmann, Jugend und Peer Group. Die pädagogische Bedeutung der Gleichaltrigen im Alter von zwölf bis sechzehn Jahren, Bad Heilbrunn 1978, a.a.O., S. 444.

    Google Scholar 

  48. A.a.O., S. 447.

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  49. Zum damit einhergehenden Problem von Theorieansatz, Methode und Ergebnis siehe D.R. Shaffer/G.H. Brody, Parental and Peer Influences on Moral Development, in: R.W. Henderson (Hrsg.), Parent-Child Interaction, o.O. 1981, S. 83–124, hier S. 83;

    Google Scholar 

  50. M. Lewis/I.A. Rosenblum, Introduction, in: M. Lewis/L.A. Rosenblum (Hrsg.), Friendship and Peer Relations, New York 1985, S. 1–9, hier S. 1f.;

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  51. E. Ardelt/ E. Roth, Entwicklungspsychologische Aspekte des Jugendalters, in: Reimann/Reimann, 1985a.a.O., S. 140–168, hier S. 151f.

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  52. Krappmann, Entwicklungspsychologische Aspekte des Jugendalters, in: Reimann/Reimann, 1985a.a.O., S. 462.

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  53. M. Mitterauer, Sozialgeschichte der Jugend, Frankfurt/Main 1986, S. 244;

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  54. siehe dazu auch die Feststellung bei G. Schulze, Politisches Lernen in der Alltagserfahrung. Eine empirische Analyse, München 1977, S.124: „Die Sozialisationsbedingungen für politische Aktivitätsbereitschaft sind für beide Geschlechtergruppen weitgehend dieselben, aber die Bedingungen der Realisierung politischer Einstellungen im Verhalten unterscheiden sich“; zur ‚Gender-Frage‘ in der Politik siehe

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  55. C. Hagemann-White, Können Frauen die Politik verändern? In: Aus Politik und Zeitgeschichte 36 (1987), 9/10, S. 29–37,

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  56. und weiter D.M. Smith, Peers, Subcultures and Schools, in: D. Marsland (Hrsg.), Education and Youth, London 1987, S. 41–64, hier S. 56.

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  57. Mitterauer, Peers, Subcultures and Schools, in: D. Marsland (Hrsg.), Education and Youth, London 1987, a.a.O., S. 236; Klammerzusatz von H.S.; vgl. zur Forschungssituation die Feststellung: In den späten 50er Jahren „fand auch endgültig eine (übrigens bisher noch nicht systematisch erforschte) Umstrukturierung jugendlichen Lebens in den eher informellen Jugendgruppen statt“; so

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  58. D. Baacke/W. Ferchhoff, Jugend, Kultur und Freizeit, in: H.-H. Krüger (Hrsg.), Handbuch der Jugendforschung, Opladen 1988, S. 291–325, hier S.300f.

    Chapter  Google Scholar 

  59. Mitterauer, Jugend, Kultur und Freizeit, in: H.-H. Krüger (Hrsg.), Handbuch der Jugendforschung, Opladen 1988, a.a.O., S. 124;

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  60. zur Illustration der Diskussionslage vgl. die Darstellung bei Schulze, Jugend, Kultur und Freizeit, in: H.-H. Krüger (Hrsg.), Handbuch der Jugendforschung, Opladen 1988, a.a.O., S. 74: „Die Flüchtigkeit vieler altershomogener Kontakte, die Vielzahl der Beziehungen und die Verschiedenartigkeit der Konstellationen machen diesen Bereich sozialen Lernens für die empirische Forschung recht unzugänglich; im Vergleich zur Familie, wo man es mit dem Standard einer langfristigen Vater-Mutter-Kind-Beziehung zu tun hat, sind Sozialisationseinflüsse in diesem oszillierenden Beziehungsfeld besonders schwer zu erfassen. (...) Plausibel ist jedoch auch die Gegenhypothese weitgehender Unerheblichkeit altershomogener Beziehungen: Die Gleichaltrigen, so lautet das bekannte Argument, reflektieren im wesentlichen nur das, was der Jugendliche schon in Familie und Bildungssystem (einschließlich der beruflichen Bildung) erfahrt. Wegen der Selektivität der altershomogenen Kontaktpartnerwahl ist es selten, daß die Beziehungen zu Gleichaltrigen Anregungen vermitteln, die von der bisherigen Sozialisation in Elternhaus, Schule und Betrieb stark abweichen.“

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  61. Mitterauer, Jugend, Kultur und Freizeit, in: H.-H. Krüger (Hrsg.), Handbuch der Jugendforschung, Opladen 1988, a.a.O., S. 124; Hervorhebung von H.S.

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  62. K. Hurreimann u.a., Lebensphase Jugend. Eine Einführung in die sozialwissenschaftliche Jugendforschung, Weinheim u. München 1985, S. 70;

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  63. siehe weiter zur Differenzierung von Gleichaltrigen-Gruppen H. Fend, Sozialgeschichte des Aufwachsens. Bedingungen des Aufwachsens und Jugendgestalten im zwanzigsten Jahrhundert, Frankfurt/Main 1988, S. 154ff.

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  64. A.a.O., S. 71.

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  65. G. Wurzbacher, Gesellungsformen der Jugend in der Bundesrepublik — Hypothesen über Strukturen und Sozialisationswirkungen, in: Reimann/Reimann, 1988a.a.O., S. 28–52, hier S. 34,

    Google Scholar 

  66. vgl. auch a.a.O., S. 51.

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  67. A.a.O., S. 49; im Original ganz hervorgehoben.

    Google Scholar 

  68. Vgl. dazu Naudascher, Gesellungsformen der Jugend in der Bundesrepublik — Hypothesen über Strukturen und Sozialisationswirkungen, in: Reimann/Reimann, 1988a.a.O., deren Darstellung den Mangel an Bezügen auf Politik erweist;

    Google Scholar 

  69. vgl. weiter D.M. Smith, Perceived Peer and Parental Influences on Youth’s Social World, in: Youth and Society 17 (1985), S. 131–156, hier S. 136. Ein ähnliches Bild bietet die Shell-Studie von 1985:

    Google Scholar 

  70. Jugendwerk der Deutschen Shell (Hrsg.), Jugendliche und Erwachsene ’85, 3 Bde., Opladen 1985;

    Google Scholar 

  71. siehe auch W. Heitmeyer, Darstellung und Analysen zur Jugendsozialisation: Nicht ohne Schwächen, in: W. Michalka (Hrsg.), Politische Bildung in der Forschungsdiskussion, Stuttgart 1986, S. 99–111.

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  72. Mit diesen Schwächen belastet ist auch der Text von P. Meyer-Fehr, Die Relevanz jugendlicher Subkulturen für den sozialen Wandel, in: Schweizerische Zeitschrift für Soziologie 2 (1985), S. 331–344, seinem Interesse heischenden Titel zum Trotz: Er diskutiert nur die Wertwandelthese, ohne deren gesellschaftstheoretische Implikationen in seine Überlegungen einzubeziehen — vgl. zu dieser Diskussion die Aussage: „Die Frage der Entstehung der so-ziokulturellen Werte zählt wie kaum eine andere zu den blinden Flecken der sozialwissenschaftlichen Forschung“,

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  73. von K.-H. Hillmann, Wertwandel. Zur Frage soziokultureller Voraussetzungen alternativer Lebensformen, 2. Aufl. Darmstadt 1989, S. 91.

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  74. Vgl. Silbiger, Wertwandel. Zur Frage soziokultureller Voraussetzungen alternativer Lebensformen, 2. Aufl. Darmstadt 1989, S. 91a.a.O.;

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  75. D. Eder/S. Parker, The Cultural Production and Reproduction of Extracurricular Activities on Peer-Group Culture, in: Sociology of Education 60 (1987), S. 200–213.

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  76. Schulze, The Cultural Production and Reproduction of Extracurricular Activities on Peer-Group Culture, in: Sociology of Education 60 (1987), a.a.O., S. 9. Mit dieser Arbeit liegt somit ein Beitrag vor, der den von Krappmann — Jahre später -erhobenen Forderungen zumindest in Ansätzen genüge tut;

    Google Scholar 

  77. vgl. zur Diskussion dieser Arbeit weiter Asmus, The Cultural Production and Reproduction of Extracurricular Activities on Peer-Group Culture, in: Sociology of Education 60 (1987), a.a.O., S. 23–27.

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  78. Schulze, The Cultural Production and Reproduction of Extracurricular Activities on Peer-Group Culture, in: Sociology of Education 60 (1987), a.a.O., S. 109. Zu berücksichtigen ist bei dieser Untersuchung bzw. deren Daten die signifikante Differenz zwischen Aktivitätsbereitschaft und realer politischer Aktivität.

    Google Scholar 

  79. A.a.O., S. 110; vgl. S. 76f.;

    Google Scholar 

  80. vgl. weiter Asmus, The Cultural Production and Reproduction of Extracurricular Activities on Peer-Group Culture, in: Sociology of Education 60 (1987), a.a.O., S. 20ff.

    Google Scholar 

  81. Schulze, The Cultural Production and Reproduction of Extracurricular Activities on Peer-Group Culture, in: Sociology of Education 60 (1987), a.a.O., S. 143;

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  82. vgl. auch a.a.O., S. 108 f.

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  83. A.a.O., S. 146;

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  84. vgl. a.a.O. S. 152ff. und S. 161; zur Illustration der Werteadaption hier nur ein Beispiel: „The values and ambitions common to youth in all areas spell the image of individual success in American life as purveyed by the magic world of TV, movies, papers, magazines, and popular books“,

    Google Scholar 

  85. so M. Sherif/C. Sheriff Reference Groups. Exploration into Conformity and Deviation of Adolescents, New York 1964, S. 257. Zur neuen Diskussion um die Konformitätsproblematik im Kontext der Institutionalisierung von Bildung

    Google Scholar 

  86. vgl. weiter die Studien von P. McLaren, Schooling as a Ritual Performance. Towards a Political Economy of Educational Symbols and Gestures, 2. Aufl. London u. New York 1993, hier S. 81–144;

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  87. K. Holzkamp, Lernen. Subjektwissenschaftliche Grundlegung, Frankfurt/Main u. New York 1993, S. 341–384.

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  88. Siehe dazu auch die grundsätzlichen Überlegungen von T.W. Adorno, Was bedeutet: Aufarbeitung der Vergangenheit? In: T.W. Adorno, Gesammelte Schriften, Bd. 10.2, Frankfurt/Main, S. 555–572, hier S. 559, der zum Zusammenhang von politischer Kultur, Demokratie und Subjektivität in der deutschen nachfaschistischen Ära — vor dem Hintergrund von autoritärem Charakter und desssen Folgen in der deutschen Geschichte — ausgeführt hat: „Aber Demokratie hat nicht derart sich eingebürgert, daß sie die Menschen wirklich als ihre eigene Sache erfahren, sich selbst als Subjekte der politischen Prozesse wissen.“

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  89. B. Claußen, Jugend und Politik, in: H.-H. Krüger (Hrsg.), Handbuch der Jugendforschung, 2. Aufl. Opladen 1993, S. 527–541, hier S. 533;

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  90. siehe weiter zum Bereich des Autoritarismus C. Hopf, Autoritäres Verhalten. Ansätze zur Interpretation rechtsextremer Tendenzen, in: Otto/Merten, 1993a.a.O., S. 157–165.

    Google Scholar 

  91. Claußen, Autoritäres Verhalten. Ansätze zur Interpretation rechtsextremer Tendenzen, in: Otto/Merten, 1993a.a.O., S. 532.

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  92. A.a.O., S. 534.

    Google Scholar 

  93. Zu weiteren Materialien vgl. mehrere Beiträge in B. Claußen (Hrsg.), Politische Sozialisation Jugendlicher in Ost und West, Bonn 1989.

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  94. D. Baacke, Jugend und Jugendkulturen. Darstellung und Deutung, Weinheim u. München 1987, S. 201;

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  95. vgl. auch die Studie von P. Willis, Jugend-Stile. Zur Ästhetik der gemeinsamen Kultur, Hamburg 1991.

    Google Scholar 

  96. Baacke, Jugend-Stile. Zur Ästhetik der gemeinsamen Kultur, Hamburg 1991.a.a.O., S. 33.

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  97. Eine weitergehende Beschäftigung mit dem Thema wird sich vor allem auf neuere angelsächsische Diskussionsbeiträge zu beziehen haben, die den Zusammenhang von gesellschaftlicher wie individueller Reproduktion und Widerständigkeit von Subjekten zum Thema machen; vgl. exemplarisch H.A. Giroux, Theories of Reproduction and Resistance in the New Sociology of Education: A Critical Analysis, in: Harvard Educational Review 53 (1983), S. 257–293;

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  98. P. Wexler, Social Analysis of Education. After the New Sociology, New York u. London 1990;

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  99. H. Sünker u.a. (Hrsg.), Bildung, Gesellschaft, soziale Ungleichheit. Internationale Beiträge zur Bildungssoziologie und Bildungstheorie, Frankfurt/Main 1994.

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  100. Siehe dazu ergänzend zur hier schon erwähnten angelsächsischen Literatur: J. Youniss, Soziale Konstruktion und psychische Entwicklung, Frankfurt/Main 1994;

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  101. W.A. Corsaro, Friendship and Peer Culture in the Early Years, Norwood 1985;

    Google Scholar 

  102. J. Youniss/J. Smollar, Adolescent Relations with Mothers, Fathers, and Friends, Chicago u. London 1985;

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  103. H. Rheingold/C. Eckerman, General Issues in the Study of Peer Relations, in: Lewis/Rosenblum, 1985a.a.O., S. 293–298;

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  104. M. Yarrow, Some Perspectives on Research of Peer Relations, in: Lewis/Rosenblum, 1985a.a.O., S. 298–305;

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  105. G. Peierson/D. Peters ‚Adolescents‘ Construction of Social Reality. The Impact of Television and Peers, in: Youth and Society 15 (1983), S. 67–85.

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  106. Siehe dazu G. Neubauer/H. Sünker (Hrsg.), Kindheitspolitik international, Opladen 1993;

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  107. L. Böhnisch, Sozialpädagogik des Kindes- und Jugendalters, Weinheim 1992.

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Sünker, H. (1996). Informelle Gleichaltrigen-Gruppen im Jugendalter und die Konstitution politischen Alltagsbewußtseins. In: Claußen, B., Geißler, R. (eds) Die Politisierung des Menschen. Reihe: Politische Psychologie, vol 2. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97272-9_5

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