Zusammenfassung
Jeder sozialwissenschaftliche Beitrag über Bürgerinitiativen beginnt, offen eingestanden oder nicht, mit einem Dilemma: Zwar werden — zweieinhalb Jahrzehnte nach den ersten Berichten — Bürgerinitiativen als soziale Tatsache nicht mehr bestritten. Und vielfach gelten sie, zunächst als kurzlebige Modeerscheinung abgetan, bereits als selbstverständliche Errungenschaft der politischen Kultur. Dieses Faktum freilich in einer Definition auf den Begriff zu bringen, wurde oft versucht und nie erreicht. Bürgerinitiativen sind gleichsam der Igel, die Sozialforschung der Hase [1]: Verortete man Bürgerinitiativen zunächst im gesellschaftlichen Reproduktionsbereich, gelten sie mittlerweile nicht nur für die Energiewirtschaft längst als ökonomischer Faktor. Definierte man sie noch als betroffene Reaktion von Bürgern, hatte man es schon mit aktiven, sozialen Selbsthilfegruppen zu tun. Sah man in ihnen zeitlich begrenzte, lockere Spontangruppen, traten sie bereits als eingetragene Vereine auf. Wollte man sie noch auf Ein-Punkt-Aktionen für Spielplätze und Verkehrsplanungen beschränken, hatten sie sich in Friedens- und Ökologiegruppen schon hochkomplexen Themen genähert. Und sah man sie noch ganz der lokalen Lebenswelt verhaftet, waren sie längst auf dem Weg zu bundesweiten, ja, international operierenden Netzwerken und professionell agierenden Organisationen.
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Anmerkungen
Vgl. als erste grundlegende Übersichten und systematische Sammelbände über Bürgerinitiativen: B. Armbruster/R. Leisner, Bürgerbeteiligung in der Bundesrepublik, Göttingen 1975;
T. Ellwein u.a., Politische Beteiligung in der Bundesrepublik, Göttingen 1975, ferner die in der Hoch-Zeit der Bürgerinitiativen publizierten Sammelwerke und Studien:
P.C. Mayer-Tasch, Die Bürgerinitiativ-Bewegung, 4. Aufl. Reinbek 1981;
H. Knirsch/F. Nickolmann, Die Chance der Bürgerinitiativen, Wuppertal 1976;
H. Matthofer (Hrsg.), Bürgerbeteiligung und Bürgerinitiativen, Villingen-Schwenningen 1977;
M. Rodenstein, Bürgerinitiativen und politisches System, Lahn 1978;
B. Guggenberger/U. Kempf (Hrsg.), Bürgerinitiativen und Repräsentatives System, 2. Aufl. Opladen 1984;
B. Armbruster, Lernen in Bürgerinitiativen. Ein Beitrag zur hand-lungsorientierten politischen Bildungsarbeit, Baden-Baden 1979;
V. Hauff (Hrsg.), Bürgerinitiativen in der Gesellschaft, Villingen-Schwenningen 1980.
Und für die weitere Entwicklung siehe noch: K. Kreß/K.-G. Nikolai, Bürgerinitiativen. Zum Verhältnis von Betroffenheit und politischer Beteiligung der Bürger, Bonn 1985;
F. Vilmar/B. Runge, Auf dem Weg zur Selbsthilfegesellschaft, Essen 1986;
K.-W. Brand u.a., Aufbruch in eine andere Gesellschaft. Neue soziale Bewegungen in der Bundesrepublik, Neuaufl. Frankfurt/Main u. New York 1986. Vgl. speziell als empirische Übersichten: Armbruster/Leisner, a.a.O., S. 144–188; Armbruster, a.a.O., S. 148–187;
W. Rüdig, Bürgerinitiativen im Umweltschutz. Eine Bestandsaufnahme der empirischen Befunde, in: K. Kreß/K.-G. Nikolai,, Bürgerinitiativen. Zum Verhältnis von Betroffenheit und politischer Beteiligung der Bürger., 1985S. 119–184; U. Kempf, Bürgerinitiativen — der empirische Befund, in: Guggenberger/Kempf, a.a.O., S. 295–317; J. Nöke (Hrsg.), Bürgerinitiativen im Umweltschutz. Freiwillige und ehrenamtliche Arbeit im Umweltschutz, Dortmund 1989;
R. Geißler, Politische Ungleichheit: Soziale Schichtung und Teilnahme an Herrschaft, in: R. Geißler (Hrsg.), Soziale Schichtung und Lebenschancen in Deutschland, Stuttgart 1994, insbesondere S. 86f.
Vgl. z.B. die Definition bei Guggenberger/Kempf, a.a.O., S. 14.
Vgl. z.B. O. Rammstedt, Soziale Bewegung, Frankfurt/Main 1978; Brand u.a., a.a.O.; Vilmar/Runge, a.a.O.
EMNID-Information Nr. 11–12/1973; INFAS-Report 1973 vom 23. Juli.
Rüdig, a.a.O., S. 139; P.v. Kodolitsch, Effizienzsteigerung oder Systemüberwindung — zur empirischen Erfolgsbilanz der Bürgerinitiativen, in: Guggenberger/Kempf, S. 318–332, hier S. 322.
G.D. Radtke, Teilnahme an der Politik. Bestimmungsgründe der Bereitschaft zur politischen Partizipation. Ein empirischer Beitrag, Leverkusen 1976, S. 19.
Rüdig, a.a.O., S. 137. Die Zahlen beziehen sich vorwiegend auf den Umweltbereich. Abgrenzungen sind fließend. Vilmar/Runge, a.a.O., reden allein im Bereich der Selbsthilfeaktivitäten von 40.000 Gruppen.
Vgl. EMNID-Informationen Nr. 5/1981; Kempf, a.a.O., S. 314f.; Geißler, a.a.O., S. 87.
Der Begriff wurde 1976 von Mayer-Tasch, a.a.O., geprägt. Vgl. auch den historisch deskriptiven Überblick von D. Rucht, Protestbewegungen, in: W. Benz, Die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Bd. 3: Gesellschaft, Frankfurt/Main 1989, S. 311–344.
Vgl. Brand u.a., a.a.O., S. 104ff.
A.a.O., S. 86f. und S. 96.
Vgl. schon Armbruster/Leisner, a.a.O., S. 6 und S. 258f., aber auch z.B. Kreß/Nikolai, a.a.O., S. 175ff. und S. 233, sowie D. Götze, Neue Soziale Bewegungen, in: R. Hettlage (Hrsg.), Die Bundesrepublik — eine historische Bilanz, München 1990, S. 167–181. Diese Interpretation schließt auch die Bürgerinitiativen ein, wie sie sich seit den 90er Jahren — nach der Vereinigung — mit der gesellschaftlichen und politischen Transformation in den neuen Ländern der Bundesrepublik entwickelt haben. Hingegen wird sie den Bürgerrechtsgruppen und der Bürgerbewegung zu DDR-Zeiten, jedenfalls in ihren Ursprüngen, nicht gerecht. In der Auflehnung gegen totalitären Herrschaftsmißbrauch, auf vielfältige Weise artikuliert und realisiert, ging es diesen Gruppen zunächst um die Einforderung jener fundamentalen Bürgerrechte und demokratischen Prinzipien, die Bürgerinitiativen erst ermöglichen. Eine gründliche Aufarbeitung dieser Entwicklung steht jedoch noch aus. Vgl. Ansätze dazu bei O. Seifert, Bürgerinitiativen und Parteien im demokratischen Umbrach der DDR, in A. Truger/T.H. Macho (Hrsg.), Mitteleuropäische Perspektiven, Wien 1990, S. 187–195, sowie C. Becker, Von der ‚Lebensstilgruppe‘ zur Menschenrechtsinitiative. Entstehung und Entwicklung systemkritischer und alternativer Orientierungen in der DDR von 1979 bis 1989, Diss. Hannover 1991.
Vgl. vor allem R. Gronemeyer, Integration durch Partizipation, Frankfurt/Main 1973, S. 68ff.; ausführlich Armbrusten a.a.O., vor allem S. 102ff.;
aber auch zum Beispiel K.-D. Laske, Politische Sozialisation und politische Beteiligung. Zum Zusammenhang von Demokratietheorie und politischer Sozialisationsfor-schung — dargestellt an Untersuchungen zur politischen Teilnahme an Bürgerinitiativen und Demonstrationen, in: B. Claußen (Hrsg.), Politische Sozialisation in Theorie und Praxis. Beiträge zu einem demokratienotwendigen Lernfeld, München u. Basel 1980, S. 71–101;
vgl. auch A. Monl, Die neuen sozialen Bewegungen — eine Formanalyse ihrer emanzipatorischen Praxis, Frankfurt/Main 1993.
B. Armbruster, Bürgerbeteiligung in verschiedenen Beteiligungsfeldern, in: Matthöfer, a.a.O., S. 316–331, hier S. 326; vgl. auch O. Rammstedt, Die Bürgerinitiativbewegung unter Ideologiesierungszwang, in: Hauff, a.a.O., S. 481–532, hier S. 486.
Vgl. H.M. Griese, Einige Aspekte zu einer Theorie der Erwachsenensozialisation, in: Neue Praxis 2 (1972), S. 395–402 und S. 452–459;
und B. Claußen, Politische Sozialisation. Forschungsergebnisse — Diskussionsstand — Konsequenzen, in: B. Claußen, Materialien zur politischen Sozialisation. Zur sozialwissenschaftlichen Fundierung politischer Bildung, München u. Basel 1976, S. 10–28, hier S. 22.
Vgl. M. Buse u.a., Determinanten politischer Partizipation, Meisenheim 1978, S.27.
Vgl. Armbruster, a.a.O., S. 102ff.; aber auch zum Beispiel Laske, a.a.O., S. 74.
Vgl. beispielhaft: M. Gronemeyer, Individuelle und institutionelle Bedingungen der Beteiligung, in: H.E. Bahr (Hrsg.), Politisierung des Alltags, Darmstadt u. Neuwied 1972, S. 164–176;
M. Gronemeyer, Motivation und politisches Handeln. Grundkategorien politischer Psychologie, Hamburg 1976;
M. Gronemeyer, Aufgewacht aus dem Tiefschlaf, in: Kursbuch 12 (1977), 6, S. 81–98;
W. Beer, Lernen im Widerstand, Berlin 1978, S. 51ff.; Armbruster, a.a.O., S. 56ff. und S. 193ff.; aber auch Laske, a.a.O., S. 74ff.,
sowie K. Schattenhofer, Selbstorganisation und Gruppe. Entwicklungs- und Steuerungsprozesse in Gruppen, Opladen 1992;
G.B. Christmann, Wege in Ökologiegruppen oder: das Vokabular von ‚Weil‘-Motiven bei Akteuren der Umweltbewegung, in: BIOS 5 (1992), 2, S. 189–212.
Gronemeyer, Aufgewacht, a.a.O., S. 92f.
Beer, a.a.O., S. 51–70; vgl. auch Armbruster, a.a.O., S. 223f., und B. Armbruster, Lernen in Bürgerinitiativen. Oder: Das persönliche Wachsen an den Dingen, in: D. Dahm (Hrsg.), Werkstatt Weiterbildung, Bd 2: Kultur, Freizeit, Kreativität, München 1982, S. 77–86;
vgl. zur systemtheoretischen Aufarbeitung der Bürgerbewegung gegen das KKW Wyhl: M. Poppenhusen, Legitimität ohne Subjekt? Diss. Hamburg 1989.
Vgl. bereits B. Höbel/U. Seibert, Bürgerinitiativen und Gemeinwesenarbeit, München 1973,
und: C. Marzahn, Bürgerinitiativen und Sozialarbeit, in: Sozialmagazin 3 (1987), 10, S. 33–47.
B. Baacke/B. Brücher, Lernen durch soziales Tun, in: Hessische Blätter für Volksbildung 36 (1986), 4, S. 311–316, hier S. 312.
Vgl. J. Schneider, Kein Platz für Polit-Pädagogen. Lernprozesse in Bürgerinitiativen, in: K. Bergmann/G. Frank (Hrsg.), Bildungsarbeit mit Erwachsenen. Handbuch für selbstbestimmtes Lernen, Reinbek 1977, S. 60–85.
Vgl. dazu die dankenswerte Auswahlbiographie: D. Gießen/K. Rogge, Lernen vor Ort, 2. Aufl. Soest 1987.
Vgl. H. Siebert, Zur Genese der politischen Bildung in der Bundesrepublik Deutschland, in: Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.), Politische Partizipation. Beiträge einer internationalen Fachtagung, Bonn 1985, S. 73–94, hier S. 84. Eine Pionierrolle kommt dabei dem Projekt ‚Lernen in Bürgerinitiativen‘ zu, das zum erstenmal Bürgerbeteiligung als Lernziel und Lernverfahren sowohl sozialwissenschaftlich-politisch wie bildungstheoretisch-didaktisch begründet und ein Konzept vorstellt, das freies und selbstbestimmtes Lernen in genuinen Lernsituationen mit institutioneller Bildung in eine dialogische Auseinandersetzung verwickelt; vgl. Armbruster, a.a.O.
Vgl. Gronemeyer, Motivation, a.a.O., und Siebert, a.a.O., S. 89ff.
Vgl. B. Armbruster, Alternative Projekte und politische Bildung, in: Materialien zur politischen Bildung 11 (1983), 3, S. 26–31,
sowie H. Dauber, Konkurrenz oder Komplementarität — Zur Struktur von Lernprozessen in der institutionalisierten Weiterbildung und in freien Initiativen, in: Hessische Blätter für Volksbildung 36 (1986), 4, S. 317–321;
vgl. speziell zur Diskussion über die politische Bildungsarbeit mit Jugendlichen: K. Marcinczak, Jugendliche in Verbänden und Initiativen — zu Möglichkeiten der politischen Profilierung, in: Deutsche Jugend 36 (1988), 12, S. 530–536.
Kempf, a.a.O., S. 301.
A.a.O., S. 309f.; vgl. auch Brand u.a., a.a.O., S. 106ff., sowie C. Nowack, Interessen, Kommunikation und politischer Protest, Die Rolle lokaler Interessen und Kommunikationsstrukturen bei der Entstehung von Bürgerprotest, Frankfurt/Main 1988.
Vgl. Rüdig, a.a.O., S. 151ff.
A.a.O., S. 145.
A.a.O., S. 151f.
Vgl. beispielsweise Vilmar/Runge, a.a.O.
Kempf, a.a.O., S. 301.
Rammstedt, Bürgerinitiativbewegung, a.a.O., S. 492.
T. Ebert, Konfliktformation im Wandel: Von den Bürgerinitiativen zur Ökologiebewegung, in: Deutsche Jugend 36 (1988), S. 351–372, hier S. 358; vgl. auch W. Sternstein, Bürgerinitiativen als vierte Gewalt? In: Hauff, a.a.O., S. 319–340, hier S. 321.
Vgl. Rammstedt, Bürgerinitiativbewegung, a.a.O., S. 489.
Empirische Belege dafür finden sich zum Beispiel bei M. Schenk, Kommunikationsstrukturen in Bürgerinitiativen, Tübingen 1982, S. 274, wobei es sich allerdings um Ergebnisse einer Analyse von zwei Fällen mit hoher Verflechtung mit den lokalen Eliten handelt.
Vgl. M. Schenk, Kommunikationsstrukturen in Bürgerinitiativen, Tübingen 1982, S. 164ff.
Brand u.a., a.a.O., S. 278; vgl. noch a.a.O. S. 274ff. und S. 279ff. Auch geschlechtsspezifisch gibt es Anhaltspunkte dafür, daß die Beteiligung an den lebensweltlich orientierten Bürgerinitiativen Möglichkeiten politischer Partizipation bietet, die in konventionellen Politikformen nicht erreichbar erscheinen. Vgl. dazu F. Rubart, Partizipation von Frauen in neuen sozialen Bewegungen, in: Aus Politik und Zeitgeschichte 37 (1988), S. 42.
Vgl. dazu mit empirischen Belegen im einzelnen J. Scharioth, Gesellschaftliches Engagement der Bürger, in: Matthöfer, a.a.O., 1982 S. 322–343, hier S. 338; Armbruster a.a.O., S. 159ff.; Buse u.a., a.a.O., S. 247ff. und besonders S. 50, aber auch Kempf, a.a.O., S.307f., sowie Brand u.a., a.a.O., S. 103. So ist auch R. Geißler, a.a.O., S. 101–103, zuzustimmen, wenn er — als Resümee der Studien und Befunde zur schichtenspezifischen Partizipation in der Bundesrepublik seit Mitte der 70er Jahre bis heute — eine erhebliche Resistenz der sozialen Selektivität feststellt und den Verstärkungszusammenhang von Sozialisation und Partizipation erneut unterstreicht. Die differenzierte Analyse weist freilich gerade Bürgerinitiativen als vergleichsweise offeneres Beteiligungsfeld aus, das Chancen bietet, soziale Selektivität zu durchbrechen.
Radtke, a.a.O., S. 35.
Armbruster, S. 108 und S. 160.
Mayer-Tasch, a.a.O.
U. Thaysen, Bürgerinitiativen, Parlamente und Parteien, in: Guggenberger/Kempf, 1982, S. 124–155, hier S. 139.
Vgl. schon Armbruster/Leisner, a.a.O., S. 165ff., und Armbruster, a.a.O., S. 164ff.
Vgl. Hinweise darauf bereits bei U. Bermbach, Theorie und Praxis der direkten Demokratie, Opladen 1973, S. 10; Armbruster, a.a.O., S. 164f.; P.v. Kodolitsch (Hrsg.), Kommunale Beteiligungspolitik, Berlin 1980, S. 320, und sehr differenziert bei Schenk, a.a.O., S. 174ff., der bei den beiden von ihm untersuchten Bürgerinitiativen eine ausgeprägte Cliquenbildung im Kern und ein erhebliches Partizipationsgefälle zur Peripherie hin nachweist.
Vgl. Guggenberger/Kempf, a.a.O., besonders Teile III und V; vgl. dazu auch die vergleichende Analyse von Vereinen und Bürgerinitiativen von J. Kroll, Vereine und Bürgerinitiativen heute. Zur sozialen und individuellen Funktion der Vereine und Bürgerinitiativen — dargestellt am Beispiel Marburg, Pfaffenweiler 1991.
Rüdig, a.a.O., S. 157ff., besonders S. 161.
Brand u.a., a.a.O., S. 109.
Rüdig, a.a.O., S. 156.
Vgl. Armbruster, a.a.O., S. 168ff., besonders S. 170.
Schneider, a.a.O., S. 80, und Vilmar/Runge, a.a.O., S. 36f.
Vgl. im einzelnen vor allem das aus Ablaufsequenzen von Bürgerinitiativen ermittelte Lernphasenmodell bei Armbruster, a.a.O., S. 195ff., mit der Verschränkung von Prozeßdiagramm und politischen Lernzielen, aber auch das auf die Partizipationsebene bezogene Prozeßmodell bei Buse u.a., a.a.O., sowie auf die Lernphasen bezogen Brand u.a., a.a.O., S. 91 ff.
Vgl. besonders O. Rammstedt, Soziale Bewegung — Modell und Forschungsperspektiven, in: Matthöfer, a.a.O., S. 447–473, besonders S. 469; Rammstedt, Bewegung, a.a.O., S. 137ff.; Rammstedt, Bürgerinitiativbewegung, a.a.O., S. 493ff.; ebenso Brand u.a., a.a.O., S. 285, und das Entwicklungsmodell bei F. Hegner, Historisch-gesellschaftliche Entstehungsbedingungen und politisch-soziale Funktionen von Bürgerinitiativen, in: Hauff, a.a.O., S. 11–118, hier S. 107f., der die verschiedenen Ebenen (des einzelnen Mitglieds, der Gruppen und des gesellschaftlichen Umfelds) in einem Modell integriert.
B. Guggenberger, Von der Bürgerinitiativbewegung zur Umweltpartei, in: Guggenberger/Kempf, a.a.O., S. 376–403, hier S. 376ff.; vgl. auch Schneider, a.a.O., S. 67, sowie Brand u.a., a.a.O., S. 88.
Buse u.a., a.a.O., S. 271.
Vgl. dazu im einzelnen Armbrusten a.a.O., S. 172ff.; Kodolitsch, a.a.O., S. 318ff.; Rädig, a.a.O., S. 156.
Vgl. auch Schneider, a.a.O., S. 83f. Differenzierte Fallstudien zu den inneren Strukturen und Mikroprozes-sen innerhalb der Gruppen haben die Bedeutung der Heterogenitätsbeziehungen für die politischen Lernprozesse bestätigt. Vgl. dazu C. Ritter, Zum politischen Potential der Alltagspraxis. Einige Anmerkungen zu Analysen soziokultureller Voraussetzungen neuer sozialer Bewegungen, in: Forschungsjournal Neue Soziale Bewegungen 3 (1990), 3, S. 12–21.
W. Andritzky/U. Wahl-Terlinden, Bürgerinitiativen im Bereich des Umweltschutzes und Entwicklung von Modellen zu deren effektiven Mitwirkung im Rahmen der Umweltpolitik der Bundesregierung, Berlin 1977, S. 117. Vgl. auch Rüdig, a.a.O., S. 156.
Vgl. Buse u.a., a.a.O., S. 43 und S. 268ff. Auch wenn Lernerfolge nicht einfach am Korrelationskoeffizienten zwischen tatsächlicher Beteiligung und Beteiligungsbereitschaft zu messen sind, wie dies Radtke, a.a.O., S. 38f., versucht und zwangsläufig Zeitungslesen als besonders erfolgreiche Aktivität auf Platz 1 einer entsprechenden Rangskala ermittelt.
Vgl. zum Beispiel die Bewertungen von Ebert, a.a.O., S. 368; Kodolitsch, a.a.O., S. 318ff.; Brand u.a., a.a.O., S. 246; K.v. Beyme, Die ökologische Bewegung zwischen Bürgerinitiativen und Parteiorganisation, in: Guggenberger/Kempf, a.a.O., S. 361–375, hier S. 364.
Vilmar/Runge, a.a.O., S. 55 und S. 99f.
Vgl. dazu Armbruster, a.a.O., S. 84f. und S. 91f.
Vgl. Rammstedt, Bewegung — Modell, a.a.O., S. 468. Die Entwicklung der Grünen als Partei und AntiPartei seit der Aufstellung der ersten Listen zu Wahlen 1977/78 bis heute ist dafür ein besonders anschauliches Beispiel. Vgl. auch F. Nullmeier, Bewegung in der Institutionalisierungsdebatte? In: Forschungsjournal Neue Soziale Bewegungen 2 (1989), 3/4, S. 8–19.
Vgl. dazu T. Leuenberger/R. Schilling, Die Ohnmacht des Bürgers, Plädoyer für eine nachmoderne Gesellschaft, Frankfurt/Main 1977, S. 126ff. und S. 235f;
vgl. auch H. Bossel, Bürgerinitiativen entwerfen die Zukunft, Frankfurt/Main 1978; Armbruster, Alternative Projekte, a.a.O., S. 26–31;
sowie B. Clemens, Forschungsprojekt Sozialstrukturwandel und neue soziale Milieus. Sozialstrukturwandel und die Herausbildung neuer sozialer Milieus, in: Forschungsjournal Neue Soziale Bewegungen 3 (1990), 3, S. 22–32.
Vgl. Brand u.a., a.a.O., S. 254ff.
Siebert, a.a.O., S. 76.
Vgl. B. Claußen, Politische Sozialisation. Erkenntnisinteressen — Probleme — Aufgaben, in: Claußen, Politische Sozialisation, a.a.O., S. 1–29, hier S. 5.
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Armbruster, B. (1996). Bürgerinitiativen und ihr Beitrag zur politischen Sozialisation. In: Claußen, B., Geißler, R. (eds) Die Politisierung des Menschen. Reihe: Politische Psychologie, vol 2. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97272-9_29
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