Zusammenfassung
Die Frage, ob, wie und inwieweit von den etablierten Einrichtungen der Erwachsenenbildung eine Veränderung politischer Kenntnisse, Meinungen, Einstellungen und Mentalitäten ihrer Teilnehmer/innen ausgeht, die man als politische Sozialisation bezeichnen könnte, wird in der Fachdiskussion nicht gestellt. So enthält die jährlich erscheinende ‚Bibliographie Erwachsenenbildung‘, die nahezu komplett die deutschsprachige Literatur erfaßt, in ihren letzten sechs Ausgaben gerade achtmal Hinweise auf politische Sozialisation, aber sie beziehen sich nicht auf politische Lernprozesse in den Erwachsenenbildungs-Institutionen [1]. Auch in einem jüngst herausgekommenen siebenhundert Seiten starken ‚Handbuch Erwachsenenbildung/Weiterbildung‘ sucht man im Stichwortverzeichnis den Begriff politische Sozialisation vergeblich [2].
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Anmerkungen
PAS — Institut für Erwachsenenbildung/Pädagogische Arbeitsstelle Deutscher Volkshochschul-Verband (Hrsg.), Bibliographie Erwachsenenbildung, 18. bis 22. Folge, Frankfurt/Main 1989 bis 1994.
R. Tippelt (Hrsg.), Handbuch Erwachsenenbildung/Weiterbildung, Opladen 1994.
Deutsches Institut für Erwachsenenbildung (Hrsg.), Volkshochschulstatistik, 32. Folge: Arbeitsjahr 1993, Frankfurt/Main 1994, S. 11.
A.a.O., S. 35.
A.a.O., S. 40.
A.a.O., S. 44.
A.a.O., S. 24.
A.a.O., S. 74.
A.a.O., S. 53.
A.a.O., S. 55.
Siehe z.B. die lokal orientierte Fallschilderung von I. Scholl, Die Volkshochschule im Blickwinkel des Marketing — Angebots-, Preis-, Distributions- und Kommunikationsgestaltung am Beispiel der Volkshochschule Witten-Herdecke, in: K. Meisel u.a., Marketing für Erwachsenenbildung? Bad Heilbrunn 1994, S. 59–146, hier S. 72.
Umfrage vom Landesverband der Volkshochschulen von NRW, ‚Evaluierung von Politischer Bildung an Volkshochschulen in NRW für das 2. Semester 1993, vervielf. Manuskript, Dortmund 1994, S. 1.
J. Heinen-Tenrich, Sachverstand und soziale Praxiskompetenz, in: U. Sarcinelli u.a. (Hrsg.), Politikvermittlung und politische Bildung. Herausforderungen für die außerschulische politische Bildung, Bad Heilbrunn 1990, S. 172–186, hier S. 180.
U. Beck, Risikogesellschaft. Auf dem Weg in eine andere Moderne, Frankfurt/Main 1986, S. 313.
H. Tietgens, Perspektiven zur Lage der Politischen Bildung, in: Sarcinelli u.a., a.a.O., S. 87–105, hier S. 91.
W. Thomssen u.a., Politische Kultur und Sozialwissenschaften. Zum Aufklärungspotential sozialwissenschaftlichen Wissens in der Praxis der Volkshochschulen, Bremen 1988, S. 621.
E. Nuissl/A.v. Rein, Die Volkshochschulen zwischen Marktgängigkeit und öffentlichem Auftrag, in: Hessische Blätter für Volksbildung 43 (1993), S. 301–307, hier S. 306.
Siehe z.B. die Situationsanalyse von M. Schulz, Herausforderungen an die politische Erwachsenenbildung, in: Grundlagen der Weiterbildung 4 (1993), S. 8–12
sowie K.-P. Hufer, Die neue Subjektivität — ihre Bedeutung für Politische Bildung, in: Sarcinelli u.a., a.a.O., S. 123–142.
Beck, a.a.O., S. 300ff.
Politische Bildung an Volkshochschulen in Zahlen, in: DIE — Zeitschrift für Erwachsenenbildung 2 (1994), 3, S. 37–38.
Siehe K.-P. Hufer, Politische Erwachsenenbildung. Strukturen, Probleme, didaktische Ansätze — eine Einführung, Schwalbach 1992, S. 19–23.
J. Kade, Was ist aus der Theorie emanzipatorischer Erwachsenenbildung geworden? In: Grundlagen der Weiterbildung 4 (1993), S. 233–236, hier S. 234.
Ebd.
A.a.O., S. 235.
Ebd.
Ebd.
Siehe K.-P. Hufer, Emanzipatorischer Ansatz in der Erwachsenenbildung, in: Grundlagen der Weiterbildung 4 (1993), S. 314–316
J. Kade, Emanzipatorische Erwachsenenbildung — aber aus welcher Sicht? In: Grundlagen der Weiterbildung 4 (1993), S. 316–317
L. Pongratz, Zeitgeistsurfer. Oder: Die Legende vom Ende emanzipatorischer Erwachsenenbildung, in: Grundlagen der Weiterbildung 5 (1994), S. 122–124.
H. Siebert, Theorien für die Bildungspraxis, Bad Heilbrunn 1993.
Mit eigenen Kapiteln dargestellt werden a.a.O.: technologische Erwachsenenbildung, sozialökologischer Theorieansatz, sozialistischer Theorieansatz, postmoderne Theorieaspekte. Derselbe Autor hat in früheren Darstellungen u.a. einen reformorientierten und einen neomarxistischen Theorieansatz beschrieben: H. Siebert, Aufgabenverständnis und Theorieansätze in der Erwachsenenbildung, 5. Aufl. Bonn 1980
siehe außerdem H. Siebert, Begründungen gegenwärtiger Erwachsenenbildung, Braunschweig 1977, S. 11–36.
Siebert, Theorien, a.a.O., S. 114–133.
A.a.O., S. 134–144.
Siehe B.B. Flaig u.a., Alltagsästhetik und politische Kultur. Zur ästhetischen Dimension politischer Bildung und politischer Kommunikation, 2. Aufl. Bonn 1994
R. Stang, Ästhetisierung, die Medien und das Politische, in: DIE — Zeitschrift für Erwachsenenbildung 2 (1994), 3, S. 25–27.
Siehe Flaig u.a.,a.a.O.
P. Ciupke/N. Reichling, Politische Erwachsenenbildung als Ort öffentlicher Verständigung, in: Aus Politik und Zeitgeschichte 43 (1994), 45/46, S. 13–21.
„Ich möchte ... ein Plädoyer gegen einen eigenständigen Lernbereich politische Bildung halten“, heißt es bei J. Heinen-Tenrich, Neue Orientierungen in der Politischen Erwachsenenbildung, vervielf. Manuskript o.O. u. o.J., S. 15.
A.a.O., S. 18.
Kultusminister des Landes Nordrhein-Westfalen (Hrsg.), Erwachsenenbildung — Weiterbildung. Erster Bericht der Planungskommission Erwachsenenbildung und Weiterbildung, Düsseldorf 1972, S. 42; Klammerzusatz von K.-P.H.
Deutsches Institut, a.a.O., S. 11.
Siehe K.-P. Hufer/I. Unger, Zwischen Abhängigkeit und Selbstbestimmung. Institutionalisierte und selbstorganisierte politische Erwachsenenbildung seit den siebziger Jahren, Opladen 1989, S. 80–88.
„Die Volkshochschule ... versucht, gesellschafdichen/sozialen/bildungsmäßigen Ausgrenzungen entgegenzuwirken durch besondere Angebote für benachteiligte Zielgruppen und Offenheit für Minderheitenmeinungen“ -so Bildungspolitische Grundpositionen der Volkshochschulen, in: DVV Mitteilungen 7 (1990), 4. S. 32.
Siehe ebd.
D. Sauberzweig, Freiheit und Gebundenheit — ein notwendiges Spannungsverhältnis, in: Volkshochschule im Westen 30 (1978), S. 100–101, hier S. 101.
Hufer, Politische Erwachsenenbildung, a.a.O., S. 19.
Siehe a.a.O., S. 19–23, sowie K.-P. Hufer, Möglichkeiten und Bedingungsfaktoren politischer Erwachsenenbildung am Beispiel kommunaler Volkshochschulen in Nordrhein-Westfalen, Frankfurt/Main 1985, S. 113–184.
Hufer, Möglichkeiten, a.a.O., S. 302–307 und S. 330–393.
Den historischen Hintergrund beleuchtet H. Tietgens, Professionalität in der Erwachsenenbildung, in: W. Gieseke u.a., Professionalität und Professionalisierung, Bad Heilbrunn 1988, S. 28–75.
Deutsches Institut, a.a.O., S. 15.
Deutscher Volkshochschul-Verband/Pädagogische Arbeitsstelle (Hrsg.), Die Volkshochschule. Handbuch für die Praxis der Leiter und Mitarbeiter, Frankfurt/Main 1983, Abschn. 20.105.
J. Wittpoth, Anmerkungen zur Fortbildungsveranstaltung: Der HPM im Spannungsfeld zwischen Berufsfeld und Berufswirklichkeit, vervielf. Manuskript Bochum 1986, S. 4.
Siehe z.B. Gieseke, a.a.O., sowie mehrere Beiträge in Heft 4/1990 der Zeitschrift ‚Hessische Blätter für Volksbildung‘.
Deutscher Volkshochschul-Verband, a.a.O.
Umfrage vom Landesverband, a.a.O., S. 19.
Pädagogische Arbeitsstelle des Deutschen Volkshochschul-Verbandes, Rahmenkonzept zur Berufseinführung hauptberuflicher pädagogischer Mitarbeiter an Volkshochschulen, o.O. u. o.J., S. 6.
Thomssen u.a., a.a.O.
O. Schafften Pädagogische Experten aus eigenem Recht? Überlegungen zur Normativität der Erwachsenenbildungspraxis, in: Hessische Blätter für Volksbildung 40 (1990), S. 304–312, hier S. 307.
Bundeszentrale für politische Bildung, Supervision/Praxisberatung von pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der politischen Bildung, Bonn 1986, S. 12.
Siehe Hufer, Politische Erwachsenenbildung, a.a.O., S. 184ff.
K. Kuwan, Berichtssystem Weiterbildung 1991. Ergebnisse der Repräsentativbefragung zur Weiterbildungsbeteiligung in den alten und neuen Bundesländern, Bonn 1992, S. 10.
A.a.O., S. 20.
Siehe Anmerkungen 4 und 8.
Nähere Informationen bei Hufer, Politische Erwachsenenbildung, a.a.O., S. 165–169.
Siehe hierzu Hufer, Möglichkeiten, a.a.O., S. 167–184.
Siehe beispielsweise Flaig u.a., a.a.O., S. 182, wo es u.a. heißt: „Welche Zielgruppen wollen welche Produkte?“ Mit ‚Zielgruppen‘ gemeint sind die diversen sozialen Milieus, welche in diesem Fall die Akademien der Friedrich-Ebert-Stiftung mit Politischer Bildung erreichen; ‚Produkte‘ sind die Angebote der Politischen Bildung.
Umfrage vom Landesverband, a.a.O., S. 16.
Ebd.
Ebd.
Siehe z.B. als ein populär gewordenes Beispiel der Selbstdarstellung: Arbeitsgruppe Frauenbildung und Politik (Hrsg.), Von Frauen für Frauen. Ein Handbuch zur politischen Frauenbildungsarbeit, Zürich u. Dortmund 1992.
Sehr vehement setzt sich aus der Warte Kritischer Politikdidaktik damit B. Wellie, Rezension zum ‚Handbuch zur politischen Frauenbildungsarbeit‘, in: Politik — unterrichten 10 (1994), 2, S. 60–62, auseinander.
„Als grundlegendes Unterscheidungsmerkmal bleibt, daß selbstinitiative Lerngruppen gemeinhin auf die Einheit von Lernen und Handeln abzielen, während veranstaltetes Lernen zumindest im Bereich der VHS auf eine Trennung achten muß“, heißt es bei Deutscher Volkshochschul-Verband, a.a.O., Abschn. 43.007.
Siehe Hufer/Unger, a.a.O.
Die Realisierungsrate — das Verhältnis der durchgeführten Veranstaltungen zu den angebotenen — beträgt gemäß der Umfrage vom Landesverband, a.a.O., S. 41, bei den Angeboten zur Politischen Bildung großstädtischer VHS im Durchschnitt 65,2%.
W. Mader/A. Weymann, Erwachsenenbildung. Theoretische und empirische Studien zu einer handlungstheoretischen Didaktik, Bad Heilbrunn 1975, S. 58.
Aus der Vielzahl der Verlautbarungen, Modellbeschreibungen und kritischen Äußerungen sei hingewiesen auf die Hefte 6/1990 und 7/1991 der Zeitschrift ‚Volkshochschule‘ (Schwerpunktthemen: ‚VHS-Marketing‘ und ‚Volkshochschule als Betrieb‘); Heft 4/1993 der Zeitschrift ‚Hessische Blätter für Volksbildung‘ (Schwerpunktthema: ‚Programmplanung der VHS und Adressatenorientierung‘); Heft 7/1994 der Zeitschrift ‚Informationen Weiterbildung in Nordrhein-Westfalen‘ (auch hier wird das Verhältnis von Wirtschaftlichkeit und pädagogischem Handeln schwerpunktmäßig diskutiert); Heft 2/1993 der Zeitschrift ‚Report — Literatur- und Forschungsreport Weiterbildung‘ (Schwerpunktthema: ‚Weiterbildungsorganisation in der Veränderung‘); Heft 2/1993 der Zeitschrift ‚Kommunalpolitische Blätter‘ (Schwerpunktthema: ‚VHS — Umdenken erlaubt‘); D. Neuen, Volkshochschulen vor neuen Herausforderungen, in: SGK-Forum 22 (1994), 4, S. 4–8
E. Schlutz, Markt und Bildung. Entwicklungen und Gefährdungen des pädagogischen Denkens und Handelns in der öffentlichen Weiterbildung der Bundesrepublik Deutschland, in: vhs-information 12 (1992), 6, ohne Paginierung
J.F. Hartkemeyer, Quo vadis VHS? Die Volkshochschule zwischen offenem Markt und öffentlicher Verantwortung, in: Die Neue Gesellschaft/Frankfurter Hefte 40 (1993), S. 255–259; Meisel u.a., a.a.O.
K. Meisel, VHS Marketing: Worauf wir uns einlassen, in: Volkshochschule 42 (1990), 6, S. 14–15, hier S. 14.
H.-G. Lößl, VHS München: Volkshochschule als Großbetrieb, in: Volkshochschule 43 (1991), 6, S. 21–23
C. Ehmann, Volkshochschule als Eigenbetrieb (gemeint ist die Hamburger Volkshochschule), in: Volkshochschule 43 (1991), 6, S. 24–25.
G. Strunk, Brauchen wir eine neue Weiterbildungspolitik, in: Volkshochschule im Westen 41 (1989), 3. S. 112–114, hier S. 114.
W. Schönfeld, Programmplanung der VHS und Adressatenorientierung, in: Hessische Blätter für Volksbildung 43 (1993), S. 289–294, hier S. 291.
Schlutz, a.a.O., S. 9.
Hartkemeyer, a.a.O., S. 4; Hervorhebungen von K.-P.H.
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Hufer, KP. (1996). Volkshochschulen als Instanzen politischer Sozialisation. In: Claußen, B., Geißler, R. (eds) Die Politisierung des Menschen. Reihe: Politische Psychologie, vol 2. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97272-9_15
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