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Über den Verrat

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Zusammenfassung

Das Erscheinen des Buches von André Thérive1 in dieser Sammlung wird das hervorrufen, was man im Journal Officiel „verbreitete Unruhe“ nennt. Der Autor und der Leiter der Buchreihe werden den Angriffen ihrer jeweiligen Freunde ausgesetzt sein. Auch würde ich gerne die Stimmung andeuten, in der ich das Manuskript von Thérive empfangen habe.

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Literatur

  1. André Thérive (1891–1967, Pseudonym von Roger Puthoste), war seit 1929 Literaturkritiker beim „Temps“; er bemühte sich insbesondere um die stilistische Reinheit der französischen Sprache. Daneben schrieb er auch populistisch gestimmte Romane (der „Populismus” war im Frankreich der Zwischenkriegszeit eine Literaturrichtung, die es sich zur Aufgabe gemacht hatte, das Leben der einfachen Leute zu schildern). Thérives Arbeiten zur Stilkritik des Französischen werden auch heute noch von Romanisten herangezogen (Le Français, langue morte? Paris 1923; Querelles de langage, 3 Bde, Paris 1929–1940 ).

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  2. Vgl. die Aufsätze von Michaëlsson (vor allem p. 110f), Baum und Christmann in Hausmann, Franz Josef (Hg.): Die französische Sprache von heute; Darmstadt 1983.

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  3. Der Leiter der Buchreihe „Liberté de l’esprit“: Raymond Aron. Aron war von 1947 bis 1951 Mitglied von de Gaulles RPF. Seine „Freunde” waren also jene, die die Legitimität von Vichy seit dem 18. Juni 1940 in Abrede gestellt hatten. Thérive hingegen hatte an der Legitimität von Vichy nicht gezweifelt. Vgl. auch FN 4.

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  4. Vlado (oder Vladimir) Clementis, slowakischer Kommunist und unter Jan Masaryk (parteilos) Staatssekretär für Auswärtige Angelegenheiten. 1948–1950 Außenminister der CSSR. 1952 in einem Schauprozeß in Prag wegen angeblicher Gutheißung von Titos nationalkommunistischem Kurs zum Tode verurteilt. Jan Masaryk (Sohn von Tomas Garrigue Masaryk), 1945–1948 Außenminister der Tschechoslowakei. Nach damaliger offizieller Darstellung im März 1948 Tod durch Selbstmord.

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  5. Thérive hatte während der deutschen Besatzung auch für Blätter der Kollaboration geschrieben: les Nouveaux Temps, le Petit Parisien, Pariser Zeitung. Vgl. Pascal Ory: Les collaborateurs, 1940–1945; Paris: Seuil 1976; p. 226.

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  6. Dakar: Im September 1940 wurde ein Angriff von britischen und gaullistischen Verbanden auf Dakar vonVichy-treuen Truppen zurückgeschlagen. Syrien: Im Mai 1941 erhielt die deutsche Regierung die Erlaubnis, den Aufstand gegen die Englander im Irak mit in Syrien lagernden französischen Waffen zu unterstützen. Auch durften zur Unterstützung der Aufständischen deutsche Flugzeuge in Syrien stationiert werden.

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  7. Die Miliz wurde im Januar 1943 gegründet und von dem Kollaborateur Joseph Darnand geleitet. Vgl. Aron, Raymond: Les gangsters au pouvoir (France libre, mars 1944) und: Vers la deuxiame bataille de France (ebd., mai 1944), jetzt in: Chroniques de guerre, Paris: Gallimard 1990; p. 337–344; 345–351.

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  8. L.V.F.: Légion des volontaires français contre le bolchevisme; ein 1941 von französischen Kollaborateuren (u.a. Jacques Doriot) gegrilndeter Freiwilligenverband, der auf deutscher Seite und in deutschen Uniformen am Rußlandfeldzug teilnahm.

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  9. Rebecca West: The Meaning of Treason; zuerst 1945. Eine erweiterte Auflage, die auch die Spionage westlicher Wissenschaftler für die Sowjetunion untersucht, erschien 1964 unter dem Titel: The New Meaning of Treason; New York: The Viking Press. Der von Aron zitierte Text findet sich in der Auflage von 1964 auf den Seiten 111–113.

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  10. Aron spielt hier auf die Versuche der Nationalsozialisten an, die deutsche Hegemonie in Europa bei französischen Intellektuellen als Verwirklichung der Einheit Europas umzudeuten. Aron hatte diese Versuche 1942 und 1943 in mehreren Aufsätzen in France libre als Irreführung aufgedeckt. Vgl. Au service de l’ennemi, I — III; jetzt in Aron, Chroniques de guerre (FN 14 ); p. 521–555.

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  11. Sartre, J.-P.: Qu’est ce qu’un Collaborateur? (August 1945); in: Situations III; Paris: Gallimard 1949; p. 43–61. Hier p. 53.

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  12. Léon Brunschvicg, einer der führenden Universitätsphilosophen im Frankreich der Zwischenkriegszeit und Lehrer Arons. Vgl. dazu Aron, Mémoires, vor allem p. 38–44 und p. 595. Stark, Joachim: Das unvollendete Abenteuer. Geschichte, Gesellschaft und Politik im Werk Raymond Arons; Würzburg 1986; p. 74–82.

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  13. Thérive, p. XXXVIf. Thérive zitiert einen Bericht des Figaro vom Jahre 1946, dem zufolge zwischen der Befreiung im August 1944 und Dezember 1945 112.000 Personen als Verräter hingerichtet worden sein sollen. Nach einer von Thérive gleichfalls zitierten Statistik des Innenministeriums aus dem Jahre 1949 gab es wegen Verrats insgesamt 7000 offizielle Todesurteile. Französische Untersuchungen aus den achtziger Jahren kommen hingegen zu dem Schluß, daß ungefähr 10.000 Franzosen während der épuration hingerichtet worden sind, davon ca. 9000 bei summarischen Exekutionen, und 767 nach ordentlichen Gerichtsurteilen. Rioux, Jean-Pierre: La France de la Quatrième République, Bd. 1: L’ardeur et la nécessité 1944–1952; Paris: Seuil (Points) (2)1987; p. 54.

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Joachim Stark

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© 1993 Leske + Budrich, Opladen

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Aron, R., Stark, J. (1993). Über den Verrat. In: Stark, J. (eds) Über Deutschland und den Nationalsozialismus. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97269-9_31

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-97269-9_31

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-322-97270-5

  • Online ISBN: 978-3-322-97269-9

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