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Die Toncassette im kindlichen Medienalltag Rekonstruktionsversuche parzellierter Lebensräume durch Medien

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Wandlungen der Kindheit

Part of the book series: Reihe Kindheitsforschung ((KIND,volume 1))

Zusammenfassung

“La Cité des Enfants” — die Stadt der Kinder — so lautet der Titel einer postmodernen Performance im Parc Publique de le Vilette, Paris. Ähnlich wie in Lyotards postmoderner Präsentation immaterieller Welten, die in der Mitte der achtziger Jahre im Centre Pompidou stattfand und zum ersten Mal auf die “Second Hand World”, die ausschließlich auf die symbolischikonisch vermittelten Images aus zweiter, nämlich medialer Hand verwies, geht es abermals weniger um die Ausstellung von Objekten, sondern um Interaktionsarrangements. Die “Stadt der Kinder” präsentiert elektronische Weltmodelle, in denen Kinder interaktiv die Logik, den Aufbau spezifischer biologischer, ökologischer und ökonomischer Gesetzmäßigkeiten verstehen lernen sollen. Die Performance im Parc Publique ist ein postmodernes Szenarium, das die kindliche Welterfahrung der Welt-Kommunikationsgesellschaft am Übergang zum neuen Jahrtausend exemplarisch — als Metapher fast — vor Augen führt.

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Anmerkungen

  1. Für die intensive und unbürokratische Hilfe bei der Organisation der Befragung danken wir Helga Kübier und Regine Schlüter-Ruff sehr. Den Studierenden des Begleitseminars gilt unser Dank für ihre Mitwirkung bei der Datenerhebung. Ministerialrat Dr. Poelchau vom Kultusministerium des Landes NRW verdanken wir wichtige Hinweise aufgrund einer ausführlichen Diskussion erster Auswertungsergebnisse. Last not least sei allen Gesamtschülerinnen für die bereitwillige und zugleich interessierte Beantwortung der Interviewfragen gedankt.

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  2. Groebel/Klingler (1991) kommen nach einer Analyse von insgesamt weit über 1000 von ihnen erfaßten empirischen Arbeiten, die zwischen 1980 und 1990 national und international veröffentlicht worden sind, zu der Schlußfolgerung, daß die von Kindern oft intensiv genutzten Medien Toncassette, Radio, Schallplatte, Zeitschrift, Comic und Film in der Medienforschung kaum beachtet werden. Des weiteren sucht man etwa im ausführlichen Register des Fischer-Lexikons “Publizistik Massenkommunikation” (Noelle-Neumann/Schulz/Wilke 1989) vergeblich nach dem Begriff Tonbzw. Audiocassette.

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  3. Nach Fertigstellung des Fragebogens wurde eine erste Fassung einem Pretest unterzogen und anschließend modifiziert. Die Schülerinnen wurden außerhalb der Schulklasse von besonders dazu geschulten Studentinnen des Begleitseminars einzeln mündlich befragt. Die Antworten der Kinder wurden von den Interviewerinnen in den Fragebogen eingetragen.

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  4. Die Interviews wurden mittels Cassettenrecorder aufgenommen und anschließend transkribiert Aus Platzgründen konzentrieren wir uns in diesem Beitrag vor allem auf die Ergebnisse der standardisierten Befragung.

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  5. Nach Abschluß der Befragung wurden die Antworten kodiert, auf mögliche Eingabefehler überprüft und als Datenfile unter Zuhilfenahme des Statistikprogrammpakets SPSS im Hochschulrechenzentrum der Universität analysiert.

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  6. Das Forschungsprojekt “Der Tonbandcassettenmarkt für Kinder. Eine Untersuchung der Nutzungsprofile von Audiocassetten bei Grundschulkindern sowie Entwicklung und Evaluation von medienpädagogischem Material zur Eltern- und Lehrerbildung” hat eine Laufzeit von zwei Jahren (01.06.92 – 31.05. 94) und beinhaltet u.a. eine Befragung von 1000 Kindern im Grundschulalter.

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  7. Die Pilotstudie zeigt die folgende Altersverteilung: 10jährige — 23,6%; 11jährige — 39,0%; 12jährige -27,2%; 13jährige - 10,3% (n=195). Median und Modus der Häufigkeitsverteilung fallen zusammen und liegen bei 11 Jahren; die Standardabweichung beträgt s = 0,93 Jahre.

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  8. Die anderen Kinder (17,4%) leben entweder bei ihrer Mutter (9,2%), bei Mutter und Stiefvater (5,1%), bei ihrem Vater (1,0%), bei Vater und Stiefmutter (0,5%), bei den Großeltern (0,5%) oder in sonstigen Familienverhältnissen (1,0%).

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  9. In die Berechnung der Frauen-Erwerbsquote geht neben den berufs- bzw. erwerbstätigen Frauen auch noch der Anteil der als arbeitslos gemeldeten Frauen ein (Frauen-Erwerbsquote nach Bundesländern 1991).

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  10. In 47,2% der Familien bzw. Haushalte leben insgesamt zwei Kinder, in 24,1% drei, in 9,7% vier und in 4,1% fünf oder mehr Kinder.

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  11. Die restlichen 1,5% der Kinder konnten diese Frage nicht beantworten (“weiß nicht”).

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  12. In der Untersuchung von Groebel/Klingler (1991) ergibt die Befragung einer repräsentativen Stichprobe von 2821 Familien mit mindestens einem Kind, die in den westlichen Bundesländern leben, daß 73% aller Kinder im Alter von 6 bis 13 Jahren über ein eigenes Zimmer verfügen.

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  13. Die entsprechenden Prozentuierungen, welche sich auf die Summe aller 826 Mediengeräte beziehen und in dieser Arbeit aus Platzgründen weggelassen wurden, kann sich der /die Leserin leicht selbst berechnen, indem er/sie die in der ersten Zahlenspalte enthaltenen Zahlenwerte von Tab. 1 mit der Stichprobengröße n=194 multipliziert und durch die Summe der m=826 Antworten dividiert. Berechnungsbeispiel für den ersten Prozentwen von Spalte (1): 60,8 × 194 / 826 = 14,3% aller Antworten der befragten Kinder entfallen auf das Radio. In einem abschließenden Schritt sind dieses Prozentwerte, die sich zu 100% auf summieren, für die drei verschiedenen Geräte-Klassen aufaddiert worden.

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  14. Auch hier zeigt die Häufigkeitsverteilung der kindlichen Nutzungsdauer wiederum eine ausgeprägt asymmetrische Form (linkssteil/rechtsschief), d.h. relativ viele Gesamtschülerinnen hören an einem beliebigen Werktag keine (n0 = 49 Kinder) oder bis 30 Minuten (n1 = 37 Kinder) bzw. 31–60 Minuten (n2 = 46) Cassetten, während eine starke Minderheit der Schülerinnen überdurchschnittlich lange Audiocassetten rezipiert (n3 = 22 Kinder: 61–90 Min., n4 = 20 Kinder: 91–120 Min., n5 = 5 Kinder: 121–150 Min., n6 = 12 Kinder: 151–180 Min., n7 = 2 Kinder: 240 Min. und n8 = 2 Kinder: 300 Min. und mehr).

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  15. Die Verweildauer von 79,8 Minuten wurde nachträglich als mit dem Stichprobenumfang gewichtetes arithmetisches Mittel aus den Werten für 10-bis 11jährige und 12- bis 13jährige Kinder errechnet, wie sie bei Groebel/Klingler (1990, 314) in Tab. 2 angegeben sind.

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  16. Gewichtetes arithmetisches Mittel der Werte aus Tab. 1 (Groebel/Klingler, 1990, 313).

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  17. Da die befragten Kinder nur die letzte Cassette anzugeben hatten, die sie selbst bzw.die ihre Eltern für sie kauften, mithin jede/r Schülerin genau eine Antwort nannte, fallen die beiden Spalten “prozentuale Häufigkeit der Antworten” und “prozentuale Häufigkeit der Kinder” (vgl. dagegen z.B. die Tabellen 2 u. 3) in Tab. 4 zusammen.

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  18. Da dieses Maß der Streuung einer qualitativen Variablen informationstheoretisch fundiert ist, haben wir es gegenüber dem Diversifikations-Index vorgezogen. Die Entropie bzw. Ungewißheit ist Null, wenn alle Fälle in ein und dieselbe Kategorie fallen und wächst um so mehr, a) je größer die Anzahl der Klassen ist und b) je gleichmäßiger sich die Fälle auf alle Kategorien verteilen. So beträgt etwa die Entropie bzw. Ungewißheit zwischen zwei gleich wahrscheinlichen Kategorien genau ein Bit, während sie sich verringert, wenn die eine der beiden stärker besetzt ist als die andere; bei vier gleich häufigen Alternativen beträgt sie zwei Bit, bei acht sich wechselseitig ausschließenden Kategorien drei Bit usw. (vgl. Weisberg 1992,71–72). In unserer Stichprobe der Kinder ergibt sich eine Entropie von H’(X) = 2,53 Bit, was 22,53 = 5,78, d.h. rund 6 Wahlmöglichkeiten zwischen gleich häufig auftretenden Klassen entspricht; bei den Eltern beträgt H’(X) = 2,96 Bit, so daß sich mit 22,96 = 7,76, annähernd 8 Entscheidungsalternativen ergeben, d.h. die empirisch beobachtete Streuung zwischen den 15 Genres entspricht informationstheoretisch einer Variation(sweite), bei der die Eltern zwischen acht gleichhäufigen Genres zu wählen hätten.

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  19. Eine Bestimmung des extremalen prozentualen Vertrauensintervalls für die Binomialverteilung nach Bunke (1959) mit Hilfe der bei Weber (1980, 625) tabellierten Werte (Tab. 22a) ergibt bei Anwendung der linearen Interpolation für die Genres Sachthemen, Kinderlieder und Volkslieder, die bei einem Stichprobemumfang von n = 168 nur eine absolute Häufigkeit von z = 1 aufweisen (= 0,6%), bei einer Irrtumswahrscheinlichkeit von 5% das folgende Ergebnis: Der “wahre” Wert, d.h. der Prozentsatz in der Grundgesamtheit liegt mit einer statistischen Sicherheit von 95% in einem Intervall mit der unteren Grenze von 0,0% und der oberen Schranke von 3,4%, d.h. ob die drei genannten Genres in der Population überhaupt mindestens in der Höhe des vorgefundenen Prozentsatzes von 0,6 besetzt sind, ist statistisch gesehen nicht gesichert.

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  20. Die Prozentzahlen beziehen sich nur auf die Eltern der Kinder, welche die fraglichen Medien nutzen, d.h. z.B. Platten, CD’s oder Cassetten hören. Ferner wurden nicht die Eltern direkt befragt, sondern es handelt sich um die lebensweltlich bedeutsamen Wahrnehmungen und Meinungen der Kinder über die Haltung ihrer Eltern.

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  21. Die entsprechenden Prozentuierungen, welche sich auf die jeweilige Stichprobengröße der befragten Kinder beziehen und hier aus Platzgründen weggelassen wurden, kann sich der/die Leserin leicht selbst berechnen, indem er/sie die in Tab. 8 enthaltenen Zahlenwerte mit der Summe m der Antworten multipliziert und durch die Stichprobengröße n dividiert. Berechnungsbeispiel für die erste Zelle von Tab. 8 (Kinder-)Literatur im Vorschulalter: 9,5 × 231/139=15,8% der befragten Kinder hören im Vorschulalter Toncassetten mit (Kinder-) Literatur.

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  22. Beispielhaft sei an dieser Stelle auf zwei Projekte verwiesen. Zum einen hat Kallbach (1988, 1990) zwei Broschüren mit dem Thema “Hören — Lesen — Hören” zusammengestellt, in dem ein kritisch kommentierender Überblick über verschiedene Toncassetten-Genres gegeben wird. Zum anderen hat die Bürgerradio-Hörfunkwerkstatt, Berlin, das Projekt “Tonbande” für Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren initiiert. (Es) “ist der Versuch, Kinder in ihrer Freizeit in spielerischer Form und ohne Vorgabe von Themen oder Rollen zu motivieren, sich kreativ mit Sprache und Geräuschen zu beschäftigen” (Ferenz, H. 1991, 36) und beispielsweise eigene Hörspiele auf Cassette zu produzieren. Dazu können Kinder eine Audiocassette mit Hinweisen zur Herstellung von Geräuschen bis hin zu Gestaltungsvorschlägen für Hörspiele erwerben und ihre Eigenproduktionen an die Hörfunkwerkstatt schicken, um Mitglied der “Tonbande” zu werden, was mit einer “Überraschungscassette” honoriert wird, die zwei Hörspiele enthält, die in Kinderkursen entstanden sind.

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© 1993 Leske + Budrich, Opladen

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Treumann, K.P., Volkmer, I. (1993). Die Toncassette im kindlichen Medienalltag Rekonstruktionsversuche parzellierter Lebensräume durch Medien. In: Wandlungen der Kindheit. Reihe Kindheitsforschung, vol 1. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97259-0_7

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-97259-0_7

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-322-97260-6

  • Online ISBN: 978-3-322-97259-0

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