Zusammenfassung
’Soziale Politik’ ist Realpolitik des Inneren; der “Zauber konservativer Sozialpolitik” (Grottian 1988:42) ist die versuchte Verhinderung der nicht mehr nur marginalen sozialen Reform, erst recht der sozialen Revolution durch den “sozialstaatlichen Kompromiß” (Habermas 1981:2,513). Die ’soziale Politik’ ist daher letztlich immer Ordnungspolitik: Organisation der Gesellschaft; Riehls ’Sozialkonservatismus’ ist der Versuch der Systemanpassung an sich verändernde soziale Strukturen mit dem Ziel der Erhaltung bürgerlicher Herrschaft. Riehl verwahrt sich dagegen, die ’soziale Frage’ und die ’Arbeiterfrage’ gleichzusetzen (RS: 179,195; S: 273); stärker als zum Beispiel Schmoller und die ’konkrete’ Sozialpolitik begreift er ’soziale Politik’ als Gesellschaftsorganisation und setzt demzufolge mehr auf die Reform der Familie, der ’Sitte’ und die Funktion der Religion statt auf die sozialpolitische Gesetzgebung.
Der unmäßige Anbau der Kartoffel hilft nicht wenig dazu, dem modernen Staate das Proletariat auf den Hals zu schaffen (LL: 47).
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© 1992 Leske + Budrich, Opladen
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Lövenich, F. (1992). Ordnungspolitik. In: Verstaatlichte Sittlichkeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97253-8_29
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-322-97254-5
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