Zusammenfassung
Die intellektuellen Verfallszeiten überholter, aber im politischen Raum und gesellschaftlichen Bewußtsein noch strahlender Traditionen sind offenbar lang und bedrohen Generationen; die aus der Vergangenheit mit Energie versorgte Strahlkraft solchen Geschichtsmülls wird ausgelöst durch die Irritation der modernen Gegenwart. Der Konservatismus setzt nicht, wie der Sozialismus, auf die Hoffnung der Unterdrückten auf ein besseres Leben, auf die Vision und Utopie, sondern auf das Leiden an der Moderne, auf den oft unbewußten Schmerz der durch die Moderne Verletzten, die sich nach ihrer scheinbaren traditionellen Unmittelbarkeit zurücksehnen; denn der Schein von Unmittelbarkeit integriert gründlicher und umfassender als die Aufforderung zur Reflexion.
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© 1992 Leske + Budrich, Opladen
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Lövenich, F. (1992). Einleitung. In: Verstaatlichte Sittlichkeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97253-8_1
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