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Historische und systematische Voraussetzungen einer Sozialpsychologie der Werte

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Soziale Werte und Werthaltungen
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Zusammenfassung

Das Thema der vorliegenden Arbeit ist die Sozialpsychologie individueller und kollektiver Werthaltungen. Auf der Grundlage von vorhandenen Theorieansätzen, die sich unmittelbar oder mittelbar auf das Wertproblem beziehen, soll eine Konzeption entwickelt werden, mit der die Bedeutung von Werthaltungen für den Kommunikations- und Interaktionsprozeß und ihre Stellung im Persönlichkeitssystem bestimmt werden kann. Der Anlaß für diese theoretische Untersuchung ist die Diskussion über Wertwandlungsprozesse, die im Anschluß an Ingleharts These von der “stillen Revolution” (1977) in den Sozialwissenschaften geführt wird. Viele der konzeptuellen Probleme, die in der Diskussion um den Wertwandel sichtbar geworden sind, verweisen auf die Notwendigkeit einer umfassenden sozialpsychologischen Analyse. Im folgenden soll zunächst der Anlaß, sodann der Hintergrund und das Ziel der Untersuchung genauer umrissen werden.

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Literatur

  1. Der wissenschaftssystematische Status der Simmelschen Analysen ist auch heute noch kaum bestimm- bar. Wie Graumann in einem Vortrag an der Universität Münster (1989) bemerkt hat, verstand sich Simmel bis zum Erscheinen seines Hauptwerkes, der “Soziologie”, im Jahre 1908 als Sozialpsychologe, während er sich danach der Soziologie zuordnete und die Psychologie auf bloß individuelle Prozesse verwies (vgl. auch Graumann 1988b, S. 12).

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  2. Dies gilt auch für Ingleharts psychologische Erklärungsansätze, die zwar unmittelbar auf gesellschaftliche Entwicklungen bezogen sind, aber das Verhältnis von individuellen und sozioökonomische Faktoren nur sehr allgemein und lückenhaft erfassen (vgl. unten S. 179ff.).

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  3. Diese Kritik ist auch heute noch in weitem Umfang gültig. Was Moscovici über Theoriefeindlichkeit, die stillschweigenden Kompromisse (S. 32ff.), die Sterilität und Schnellebigkeit von Forschungsergebnissen sowie die Aufteilung in einander gleichgültige Forschungsbereiche (S. 38f.) etc. schreibt, ist nach wie vor zutreffend und muß heute mehr denn je als Herausforderung begriffen werden.

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  4. Man vergleiche zu dieser Position auch den soziologischen Denkansatz von Norbert Elias. Es handelt sich um den strukturell ähnlichen Versuch, die Vorstellung des “homo clausus”, d. h. des “gesellschaftslosen Menschen”, die für die “egozentrische Tradition” des sozialen und epistemologischen Denkens kennzeichnend ist, zu überwinden (1978, S. XLVIIff. und 1985, S. XXXVIIff.).

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  5. Jahoda (1988) hat in einer kritischen Analyse von Moseovicis Konzept der sozialen Repräsentationen auf verschiedene begrifflich-theoretischeProbleme hingewiesen, die auch von allgemeinerer Bedeutung sind. Im wesentlichen scheint mir die implizite Dialektik der Konzeptiondie Quelle von Mißverständnissen zu sein. Sie ist zum Beispiel die Ursache dafür, daß vielfach keine formellen Definitionen gegeben werden können und die Schwerpunkte der Beziehungen zwischen den Konzepten von Kontext zu Kontext variieren.

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  6. Zum Begriff des Geltungsanspruchs und der Funktion von Geltungsansprüchen in Kommunikationsprozessen vgl. Habermas (1981).

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  7. In meiner Dissertation (Schiöder 1984) habe ich anhand von Heiders Balancetheorie den Zusammenhang von psycho-logischenProzessen und semantischen Strukturen aufzuzeigen versucht. Daß die alltagssprachliche Komponente von Heiders Balancetheorie nicht nur die logische Analyse, sondern auch und vor allem die Einbeziehung der sozialen Dimension fordert, ist dort noch nicht zureichend entwickelt.

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© 1993 Leske + Budrich, Opladen

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Schlöder, B. (1993). Historische und systematische Voraussetzungen einer Sozialpsychologie der Werte. In: Soziale Werte und Werthaltungen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97244-6_2

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-97244-6_2

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-8100-0971-5

  • Online ISBN: 978-3-322-97244-6

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