Zusammenfassung
Für eine Mehrheit der Lehrer, so scheint es, spielt die Didaktik der Politischen Bildung als Wissenschaft nur eine untergeordnete Rolle in der täglichen Unterrichtspraxis (vgl. Harms/Breit 1990). Die nachfolgenden Überlegungen lassen sich als ein Kommentar dieses für die wissenschaftliche Didaktik eher enttäuschenden Ergebnisses auffassen; denn kommentierungsbedürftig erscheint dieses Resultat in mancherlei Weise. Was dort in Form eines gewichtigen Fragebogens eruiert wurde, ist hier Gegenstand in einer anderen Perspektive. Nach ausführlichen Studien der Didaktik der Politischen Bildung und nunmehr 10jähriger Tätigkeit als Lehrer für Politische Bildung an einem Oberstufen-Gymnasium möchte ich der etwas diffusen Frage nachgehen: Was ist eigentlich aus meinen Didaktik-Studien geworden? Die Wahl dieser Perspektive hat den Vorteil, sich nicht auf Aussagen über die tägliche und vielleicht schon instrumentelle Handhabung einer fachdidaktischen Konzeption einengen zu müssen. Ich möchte statt dessen erläutern, daß, auch wenn man nicht den spezifischen und namentlich ausweisbaren Anweisungen eines Fachdidaktikers in seiner eigenen Unterrichtspraxis folgt, man gleichwohl in der Arbeit als Lehrer fir Politische Bildung an vielen Stellen fachdidaktisches Wissen zur Geltung bringt. Das mögen Fachdidaktiker, die um die Reputation und Akzep
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Literatur
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© 1991 Leske + Budrich, Opladen
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Claußen, B., Gagel, W., Neumann, F. (1991). Didaktische Theorie und Unterrichtspraxis: Was bleibt von einem fachdidaktischen Studium. In: Claußen, B., Gagel, W., Neumann, F. (eds) Herausforderungen Antworten. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97240-8_23
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